Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn Karneval: Neukirchen-Vluyn holt nicht nach, Kamp-Lintfort wartet

Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn · Eine Entscheidung, ob der wegen des Sturmtiefs abgesagte Kamp-Lintforter Rosenmontagszug nachgeholt wird, fällt im Laufe dieser Woche: "Wir wollen erst einmal Ruhe einkehren lassen", sagte Markus Lorkowski, Präsident des Festausschusses Kamp-Lintforter Karneval gestern.

Dann wird sich der geschäftsführende Vorstand des Festausschusses treffen und beratschlagen. "Es sind ja viele Fragen zu klären", betont Lorkowski. Es gehe nicht nur darum, einen neuen Termin zu finden. Es seien verschiedene Faktoren zu berücksichtigen - zum Beispiel: Wären die Zugteilnehmer überhaupt dazu bereit?

Etliche Teilnehmer hätten inzwischen beschlossen, das Wurfmaterial für karitative Zwecke zu spenden. Auch wenn der "ideelle Verlust", so Lorkowski, schwerer wiege, sind natürlich auch die Kosten im Blick zu halten. Für den Fall, dass sich die Karnevalisten entscheiden, den Umzug an einem neuen Termin stattfinden zu lassen, hätten Kämmerer Martin Notthoff und das Ordnungsamt zwar von städtischer Seite ihre Unterstützung bei der Realisierung zugesagt, aber: "Ich möchte keine Hoffnungen schüren", sagt der Präsident des Festausschusses, der selbst noch nie eine Zugabsage in Kamp-Lintfort erlebt hat. "Und ich bin schon mehr als 20 Jahre dabei." 1990 habe der Rosenmontagszug verkürzt stattgefunden.

Lorkowski und seine Karnevalsfreunde lassen die Session jetzt erst einmal ausklingen: Gestern Abend trafen sich die Karnevalisten wieder am Festzelt neben den Stadtwerken, um Hoppeditz zu verbrennen.

In Neukirchen-Vluyn wird es definitiv keine Neuauflage des Zuges geben. Das bekräftigte gestern Raphael Röhse, Zugleiter des veranstaltenden Vereins, der Vlü-Ka-Ge Rot-Weiß. "Wir haben uns entschieden, das nicht weiter zu verfolgen." Was die Reaktionen auf die Absage betrifft, meint Röhse: "Wenn Sie den Menschen sachlich die Gründe erläutern, dann verstehen sie, warum wir so gehandelt haben." Bedauerlich ist der finanzielle Aufwand, der sich für die Teilnehmer nicht gelohnt hat. Röhse schätzt ihn insgesamt auf 10.000 bis 15.000 Euro.

(aka/sg)
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