Kamp-Lintforter Meßdiener starten Hilfsaktion Corona: Messdiener starten Hilfsaktion

Kamp-Lintfort · Die Messdiener der katholischen Kirchengemeinde St. Josef in Kamp-Lintfort bieten ab sofort einen Einkaufsdienst für alte und kranke Menschen an, um sie vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.

 Erik Sauer, Luca Rusch und Mathias Horn (v.l.) organisieren die Hilfsaktion.

Erik Sauer, Luca Rusch und Mathias Horn (v.l.) organisieren die Hilfsaktion.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Corona-Pandemie sorgt für immer mehr Einschränkungen im öffentlichen Leben. Mit dem Appell der Bundesregierung, das Haus nur noch in Ausnahmefällen, etwa aus beruflichen Gründen, zur medizinischen Versorgung oder dem Kauf von Lebensmitteln wird der Ernst der Lage deutlich. Besonders Ältere und Kranke sind gefährdet, für sie kann selbst der kurze Gang in den Supermarkt zur bedrohlichen Situation werden.

Die Messdiener der katholischen Pfarrgemeinde St. Josef in Kamp-Lintfort haben nun eine Hilfsaktion für Menschen, die zur Risikogruppe gehören auf die Beine gestellt. „Wir Messdiener wollen helfen und uns solidarisch zeigen. Wir gehören nicht zur Risikogruppe und wollen den Menschen unter die Arme greifen“, so Luca Rusch, Messdiener Gruppenleiter. Besonders gefährdet seien ältere Menschen und chronisch Kranke, ihnen wird empfohlen, das soziale Leben möglichst zu meiden. „Deshalb bieten wir an, Einkäufe innerhalb Kamp-Lintforts für alle Menschen in der Risikogruppe zu tätigen“, berichtet der 20-Jährige. Als Messdienerleiter Mathias Horn am vergangenen Sonntag mit der Idee auf Luca Rusch und Erik Sauer zu kam, waren diese sofort begeistert.

Um sich leichter zu organisieren wurde eine whatsapp-Gruppe erstellt. Die Resonanz war durchweg positiv. Rund 20 Messdiener im Alter von 16 bis 25 Jahre waren bereit, die Hilfsaktion tatkräftig zu unterstützen. „Wir sind Schüler, Studenten aber auch Berufstätige. Viele von uns haben gerade wegen Schul- und Universitätsschließungen viel Zeit. Uns war es wichtig, gerade in dieser schwierigen Zeit älteren und kranken Menschen zu helfen und niemanden alleine zu lassen“, so Luca. „Natürlich hoffen wir auch, mit der Aktion dazu beitragen zu können, dass sich weniger Menschen anstecken.“ Erik Sauer erläutert den Ablauf: „Die Menschen können uns anrufen und teilen uns telefonisch ihre Einkaufslisten, ihren Namen und ihren Wohnort mit.“

Dann würden diese Infos in die Whats-App-Gruppe geschickt. Die Gruppenteilnehmer können dann entscheiden, wer den Einkauf übernehmen will. „Das Geld für den Einkauf wird von uns vorgestreckt. Bevor der Einkauf geliefert wird, wird der Empfänger angerufen und informiert, unter anderem darüber wie hoch der Einkaufsbetrag ist“, erläutert der 16-Jährige. „Bei der Übergabe muss unbedingt ein Sicherheitsabstand von zwei Metern eingehalten werden, es darf keinen direkten Kontakt geben, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten.“

Dazu würden die Einkäufe an die Tür gestellt, dann wird angeschellt und der Überbringer nimmt zwei Meter Abstand. „Der Empfänger legt das Geld – möglichst in einem Umschlag vor die Tür und nimmt seine Einkäufe mit rein.“ Die Aktion sei mit dem Gesundheitsamt abgesprochen und alle Einkäufer folgen den Richtlinien, um die Risikogruppe nicht in Gefahr zu bringen. „Bis jetzt haben sich noch nicht viele bei uns gemeldet. Wir denken aber, dass sich das ändert, je länger die Sicherheitsmaßnahmen anhalten und je bekannter unser Angebot wird“, hofft Luca Rusch.

„Es wäre schön, wenn die Menschen ihren Freunden, Bekannten und Verwandten von der Aktion erzählen, so dass möglichst viele Menschen darauf aufmerksam werden“, sagt der Messdiener.

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