Kunst in Kamp-Lintfort Lintforter Künstler öffnen ihre Ateliers

KAMP-LINTFORT · In der Kleinen Kunsthalle, im Schirrhof oder am Dachsberg: Am Wochenende kamen Kunstfreunde in Kamp-Lintfort voll auf ihre Kosten. 13 Künstler gaben Besuchern einen Einblick in ihre Werkstuben.

 Heike Wirtz öffnete ihre „Kleine Kunsthalle“ an der Wilhelmstraße in Kamp-Lintfort. Dort veranstaltet sie auch Workshops.

Heike Wirtz öffnete ihre „Kleine Kunsthalle“ an der Wilhelmstraße in Kamp-Lintfort. Dort veranstaltet sie auch Workshops.

Foto: Norbert Prümen

„Offene Ateliers“ in Kamp-Lintfort. Zum zweiten Mal öffnete die Kamp-Lintforter Künstlergruppe „KünstLer“ ihre Arbeitsstätten. An fünf über das Stadtgebiet verteilten Orten präsentierten sich am Samstag und Sonntag jeweils zwischen 12 und 18 Uhr 13 Maler, Bildhauer und Fotografen interessierten Besuchern in ihren Arbeitsräumen. Ein großer Teil dieser Räume befand sich dabei in dem vor kurzen zum Kreativ-Zentrum umgebauten Schirrhof-Gebäude der ehemaligen Zeche Friedrich-Heinrich. Die „Kleine Kunsthalle“ von Heike Wirtz bildete in diesem Fall eine der Ausnahmen. Das Atelier der 50-jährigen Diplom-Designerin befindet sich in einer knapp 30 Quadratmeter großen ehemaligen Trinkhalle an der Wilhelmstraße 45a.

Hier malt sie seit 2016 nicht nur ihre aus einer Mischung aus „Abstraktion und Realismus“ bestehenden Landschaften, Stillleben und pflanzlichen Naturimpressionen, sondern gibt dort normalerweise auch Kurse und Workshops für Hobbykünstlerinnen und –künstler. Darüber hinaus unterrichtet sie zusätzlich als Dozentin für Acryl- und Aquarellmalerei an der Volkshochschule. Beides, die Workshops und die Kurse an der VHS, seien leider seit dem harten Corona-Lockdown vollkommen weggefallen“, berichtete sie am Samstag. „Da hatte ich anfangs ein richtiges kreatives Tief.“ Das ist jedoch jetzt überwunden. Zurzeit nimmt sie zwar „wegen des kleinen Atelierraums“ vorsichtshalber nur zwei bis drei Workshop-Teilnehmer an, ist aber selber inzwischen malerisch wieder sehr aktiv.

Darüber hinaus hofft sie, dass sie ab September auch ihre VHS-Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Heike Wirtz verarbeitet in ihren Bildern vor allem Eindrücke von Alltagsgegenständen, Landschaften und ungewöhnlichen Gebäuden, die sie dann zu ganz neuen, oft nebelhaft verschleierten Kompositionen zusammenführt. Dazu macht sie vorher manchmal – aber nicht immer – Bleistiftskizzen zur Festlegung der jeweiligen Bildkomposition. Die Auswahl der Farben bleibt dabei „zunächst außen vor“. „Die hängen in der Regel von meiner jeweiligen Stimmung ab“, erklärte sie. Bei den an diesem Wochenende in ihrer „Kleinen Kunsthalle“ ausgestellten Bildern war von dem oben erwähnten „Corona-Tief“ jedoch nichts mehr zu sehen.

Eine weitere an der Kamp-Lintforter Offenen-Atelier-Aktion beteiligten Künstlerinnen und Künstlern war Maria Lehmbrock. Die 66-jährige, ehemals in München tätige Kuratorin hat ihre eigene künstlerische Karriere zunächst als Bildhauerin begonnen, ist jetzt aber vor allem für ihre monochromen, reliefartigen Acryl-Kunstwerke bekannt. Sie hatte ihr heimisches Atelier im dritten Stock eines Kamp-Lintforter Wohnhauses in diesem Fall nicht geöffnet, sondern war der Einladung der im Schirrhof beheimateten Künstler gefolgt, ihre Arbeiten am Samstag und Sonntag in einem der dortigen Flure auszustellen.

Maria Lehmbrock ist seit 1984 freischaffende Künstlerin und war vor vier Jahren maßgeblich an der Entstehung der Kamp-Lintforter Künstlergruppe „KünstLer“ beteiligt. Ebenfalls in den Schirrhof eingeladen war auch die 80-jährige Malerin Elke Munse. Ihr Atelier befindet sich eigentlich im Kamp-Lintforter Ortsteil Niersenbruch, sie empfand die Einladung jedoch als so „nett und interessant“, dass sie gerne angenommen hat. Elke Munse, eigentlich gelernte Bankkaufrau, hat ihre künstlerische Laufbahn vor 35 Jahren begonnen und in dieser Zeit immer wieder neue Anregungen durch die Teilnahme an entsprechenden Mallehrgängen, zum Beispiel in Salzburg, Trier und an der Novalis Hochschule in Kamp-Lintfort gewonnen. Ihre Liebe gilt der abstrakten Malerei, also der Komposition von Farben, Formen und Strukturen.

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