Kamp-Lintfort Kamp-Lintforter bringen sich beim Klimaschutz ein

Kamp-Lintfort · Am Dienstag öffnet zum ersten Mal das Klimacafé. Die Ideen fließen in ein Klimaschutzkonzept ein, das im April 2016 fertig sein soll.

Die Stadt und ihr Klimabeauftragter Axel Witzke laden zum ersten Klimacafé ein. Im Foyer der Stadthalle können am nächsten Dienstag, 29. September, ab 17.30 Uhr Kamp-Lintforter vorbeischauen, um ihre Ideen zum Klimaschutz zu äußeren und aufschreiben. Die Vorschläge fließen in das Klimaschutzkonzept ein, das das Essener Ingenieurbüro Gertec GmbH zurzeit mit der Stadt erstellt.

"Wir erwarten zwischen 40 und 100 Personen", sagt Gertec-Mitarbeiter und Cafémoderator Andreas Hübner. "Alle können kommen, Bürger, Politiker, Unternehmer, Vereinsvertreter und Mitarbeitern der Stadtverwaltung." Zunächst lernen sich die Teilnehmer bei einem Imbiss kennen. Dann setzen sie sich an Tische mit drei verschiedenen Themen. Eines ist der Wärmeverbrauch der Haushalte. Es lautet "Heute Kohle! Morgen? - Was kommt nach dem Deputat." Bürgermeister Professor Dr. Christoph Landscheidt sieht die Stadt bereits auf dem richtigen Weg. "Es ist schon viel passiert. Zum Beispiel wird seit den 90er Jahren die Altsiedlung auf Gas umgestellt. Wenn früher die Wetterlage schlecht war, war dort Schwefel in der Luft zu riechen." Axel Witzke kann sich für bestimmte Quartiere eine "Dr.-Haus-Kampagne" vorstellen. Ein kostenfreier Energieberater würde dann von Haus zu Haus gehen, um Eigentümer für eine energetische Sanierung zu sensibilisieren und zu gewinnen.

Das zweite Thema dreht sich um die Mobilität, speziell die abgasfreie Mobilität innerhalb der Stadt und der näheren Umgebung. Es lautet: "Miteinander mobil! Am Bedarf orientierte und klimafreundliche Mobilität." Auch hier macht der Bürgermeister gute Ansätze aus, beispielsweise bei dem Projekt Fahrradjahr. Dabei werden die Mitarbeiter des Rathauses belohnt, die den Weg zur Arbeit mit ihren Fahrrädern zurücklegen. Beim dritten Thema geht es um Maßnahmen, die innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre umgesetzt werden können. Es nennt sich "Klimaschutz to go!"

Eines davon ist die Straßenbeleuchtung. Bereits 2009 fing die Stadt an, in den Laternen und Peitschenmasten die Leuchtstoffröhren durch Halogenlampen zu ersetzen. Alle Laternen, die neu installiert werden, besitzen Leuchtdioden, kurz LED. "Für die weitere Umrüstung sind Landesmittel zugesagt", berichtet Kämmerer Martin Notthoff. Beim Klimacafé wechseln die Teilnehmer nach 25 Minuten die Tische. So können sie sich nach zwei Wechseln zu allen drei Themen äußern. "An den Tischen schreiben sie ihre Ideen auf Tischdecken", sagt Moderator Andreas Hübner. "Sie fließen in das Klimaschutzkonzept ein. So entsteht ein Konzept, das zu Kamp-Lintfort passt und umsetzbar ist. Nicht selten halten die Teilnehmer Ideen fest, die wir als Ingenieurbüro gar nicht gehabt hätten."

Wenn das Klimaschutzcafé beendet ist, lädt er zu weiteren vertiefenden Spezialworkshops ein, etwa für spezielle Stadtteile. Die Ergebnisse fließen in das Klimaschutzkonzept ein, das bis Ende April 2016 vorliegen soll und vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Zum einen werden dort konkrete Maßnahmen für die nächsten Jahre zu finden sein, zum anderen allgemeine über diese Zeit hinaus bis 2030.

Das Klima-Café findet am 29. September, 17.30 Uhr, im Foyer der Stadthalle statt. Damit die Organisatoren planen können, bitten sie um Anmeldung bis 28. September, 02842 912-271, oder "klimaschutz@kamp-lintfort.de" .

(got)
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