Diskussion um Straßennamen in Kamp-Lintfort Nazi-Dichter oder Mitläufer?

Kamp-Lintfort · In Kamp-Lintfort sollen Straßen, die nach umstrittenen Personen benannt sind, Zusatzschilder erhalten. Den mit einer Umbenennung verbundenen Aufwand will die Politik den Anwohnern ersparen.

 Der Agnes-Miegel-Weg in Kamp-Lintfort: Das Straßenschild bleibt, wird aber mit einem erklärenden Zusatzschild versehen.

Der Agnes-Miegel-Weg in Kamp-Lintfort: Das Straßenschild bleibt, wird aber mit einem erklärenden Zusatzschild versehen.

Foto: Norbert Prümen

Straßennamen in Kamp-Lintfort, die nach „problematischen historischen Personen“ benannt sind, sollen erklärende Zusatzschilder erhalten. Das hat der Stadtentwicklungsausschuss auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen. Konkret ging es um Straßen in Gestfeld, die nach den Schriftstellerinnenn Agnes Miegel, Ina Seidel und den Schriftstellern Heinrich Lersch sowie Wilhelm Raabe benannt sind. Miegel (1879-1964). Seidel (1885-1974) und Lersch (1889-1936) hätten das nationalsozialistische Regime unterstützt, hieß es in der Verwaltungsvorlage. Wilhelm Raabe (1831-1910) habe in seinem Roman „Der Hungerpastor“ antisemitische Stereotype bedient und sei dafür von den Nationalsozialisten gefeiert worden.