Kunsthandwerk im Zechenpark Upcycling auf dem Weihnachtsmarkt

Kamp-Lintfort · 30 Aussteller präsentieren Kunsthandwerk auf dem Weihnachtsmarkt im Zechenpark. Sie mögen die Atmosphäre am Fuße des ehemaligen Förderturms von Schacht I. Was es dort zu entdecken gibt.

 Der Weihnachtsmarkt im Zechenpark gefällt den Besuchern wegen seiner Atmosphäre. Sogar ein Deko-Elch begrüßt die Bummler.

Der Weihnachtsmarkt im Zechenpark gefällt den Besuchern wegen seiner Atmosphäre. Sogar ein Deko-Elch begrüßt die Bummler.

Foto: Norbert Prümen

30 Stände sind seit Donnerstagabend zwischen dem großen Förderturm und dem Restaurant Lufre im Zechenpark aufgebaut. Neben Ständen, an denen es von Glühwein bis Flammkuchen alles für das leibliche Wohl gibt, sind beim zweiten Weihnachtsmarkt im Zechenpark auch viele darunter, die Kunsthandwerk anbieten.

Schon am Eröffnungsabend waren die weihnachtlich dekorierten Hütten der Beschicker von Besuchern des Weihnachtsmarktes im Zechenpark umringt .

Schon am Eröffnungsabend waren die weihnachtlich dekorierten Hütten der Beschicker von Besuchern des Weihnachtsmarktes im Zechenpark umringt .

Foto: Norbert Prümen

„Babys haben Schnuffeltücher gerne“, erzählt Sabrina Groß. „Sie können auf einem Holzring am Schnuffeltuch kauen. Sie haben ja noch keine Zähne.“ In den letzten Monaten haben die Rheinbergerin und ihre Kamp-Lintforter Freundin Natalie Hecker nicht nur Schnuffeltücher mit Holzringen hergestellt. Sie haben auch Makrameeverzierungen für Lampen geknüpft oder Mützen und Schals gestrickt. Seit Donnerstagabend haben sie ihren Stand auf dem Weihnachtsmarkt geöffnet, um am ersten und zweiten Adventswochenende ihre selbst gemachten Produkte zu kaufen.

Martin Rathmer und seiner Familie haben in den Lockdowns angefangen, Kerzen zu gießen .

Martin Rathmer und seiner Familie haben in den Lockdowns angefangen, Kerzen zu gießen .

Foto: Peter Gottschlich

„2021 waren wir zum ersten Mal hier“, erzählt Sabrina Groß im Stand, der in der unweit des großen Förderturms liegt. „Ich finde den Platz sehr schön. Er hat Charme mit dem großen Förderturm und den alten Bergwerksgebäuden, die angestrahlt werden.“

 Michael Klinge bringt das Licht auf den Weihnachtsmarkt. Er beschäftigt sich mit Upcycling.

Michael Klinge bringt das Licht auf den Weihnachtsmarkt. Er beschäftigt sich mit Upcycling.

Foto: Peter Gottschlich

Treibholz hat es Michael Klinge angetan. „Wenn Hochwasser ist, warte ich darauf, bis es zurückgeht“, erzählt der Duisburg-Ruhrorter. „Dann bin ich in den Rheinauen in Laar unterwegs und suche Treibholz.“ Diesem Holz, das vom Sand im Rhein geschliffen und manchmal fast poliert ist, haucht der selbstständige Softwareprogrammierer neues Leben ein, in dem er daraus Lampen herstellt. „Es ist ein Upcycling“, berichtet er. „Ich schenke auch Weinflaschen mit besonderen Motiven ein zweites Leben, wie diese hier mit einem Bild der Frauenkirche in Dresden. Für mich ist diese Arbeit ein schöner Ausgleich zu meinem Beruf.“ Michael Klinge ist über seine Freundin Birgitt Raßbach auf den Weihnachtsmarkt im Zechenpark aufmerksam geworden und war schon bei der Premiere vor einem Jahr dabei. „Hier ist das Ambiente sehr schön“, stellt er in seiner Bude nahe dem Restaurant Lufre und der Eisbahn fest. Als mit dem ersten Lockdown im März 2020 die Lichter des öffentlichen Lebens ausgingen, ging Martin Rathmer und seiner Familie ein Licht auf.

„Wir haben angefangen, Kerzen zu gießen“, erzählt der Kamp-Lintforter. „Grundstoff ist Paraffin. Die meisten Kerzen stellen wir als Teelichter her, weil sie vollständig herunterbrennen können. Das ist nachhaltig.“ Die Teelichter finden in und an ganz verschiedenen Gegenständen Platz, zum Beispiel in Flaschen der Saalhoffer Brauerei Geilingsbräu, in riesigen Kerzen oder, wie vor einem Jahr, auf den Enden eines Geweihs.

Da der Geschäftsführer der Naundorf GmbH für Industriehydraulik Mitglied im Rotary Club Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers ist, steht neben dem Stand unweit des Restaurants Lufre auch ein Stehtisch, an dem am ersten Adventswochenende Weihnachtskalender des Rotary Clubs zu haben sind.

„Die Pralinen sind ein Genuss, sie sind ein Renner“, freut sich Therese Pieczyk. Die Leiterin der Kleinen Offenen Tür an der Rundstraße im Gestfeld steht am Stand der Kirchengemeinde St. Josef. „Viel Gruppen aus der Gemeinde sind eingebunden, zum Beispiel die Kindergärten oder die Begegnungsstätte 50 Plus im Don-Bosco-Heim an der Vinnstraße. Die Messdiener stellen die Pralinen her.“ Die KOT hat unter anderem Lesekissen für Kinder gefertigt. „Wir sind das erste Adventswochenende hier“, sagt Therese Pieczyk. „Zum Glück ist das Wetter besser als im letzten Jahr. Am zweiten Adventswochenende pausieren wir. Am dritten Adventswochenende haben wir einen Stand auf dem Kamper Adventsmarkt.“

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