Advent in Kamp-Lintfort Weihnachtsmarkt ist herrlich illuminiert

Kamp-Lintfort · Der erste Weihnachtsmarkt am großen Förderturm kommt an, besonders die Illumination der Bergwerksgebäude. Alle halten sich an strengere Covid-Regeln als vorgegeben. Die Stadt überlegt, die Anzahl der Kontrollen zu erhöhen.

Das Rheinpreußenorchester eröffnete den Weihnachtsmarkt musikalisch mit dem Stück „Tochter Zion“.

Foto: Norbert Prümen

Schon um 17 Uhr standen am Donnerstagabend die ersten Besucher auf dem Weihnachtsmarkt, obwohl er erst um 18 Uhr eröffnete. „Der Markt hat sich schlagartig gefüllt“, erzählt Therese Pieczyk. „Die Menschen sind hungrig danach, etwas zu unternehmen. Sie habe lange darauf gewartet.“ Die Leiterin der Kleinen Offenen Tür im Gestfeld unterhielt sich am Weihnachtshäuschen der Kirchengemeinde St. Josef, die während des Marktes von verschiedenen Gruppen bespielt wird, am Donnerstagabend beispielsweise von Messdienern. Dort kauften Besucher unter anderem selbstgestrickte Socken, selbst hergestellte Holzschneemänner oder ein selbst zusammengestelltes Zutatenpaket für Riesenseifenblasen.

Viele  Markbeschicker aus Kamp-Lintfort und der Region bieten ihre Waren an. Die 2G-Regel wird gut angenommen.

Foto: Norbert Prümen

Eine Schlange hatte sich dort nicht gebildet, anders als an den Buden, an denen es zum Beispiel Reibekuchen, Schwenkbraten, Grünkohl, Flammkuchen oder Crêpes, Kaffee oder Glühwein gab. „Die Weihnachtsmarktbesucher halten sich an Abstände“, sagte Therese Pieczyk. „Viele tragen Masken. Alle im Stand halten sich an 2G-Plus, haben zusätzlich zur Impfung einen Tagestest machen lassen. Wir gehen auf Nummer sicher.“ Die Besucher müssen sich an die 2G-Regel halten, also geimpft oder genesen zu sein, wenn sie auf dem Weihnachtsmarkt am großen Förderturm unterwegs sein wollen. Die Stadt hatte zwei Personen des Ordnungsamtes und zwei Personen eines Sicherheitsdienstes im Einsatz, um Covid-Zertifikate stichprobenartig zu überprüfen. „Wir sind draußen und haben viel Platz“, blickte Beigeordneter Christoph Müllmann auf die großen Abstände zwischen den Buden. „Die Besucher gehen an Stellen, an denen es enger ist, auf Distanz. Wir müssen schauen, ob das bei diesem Andrang reicht oder ob wir mehr Personal für die Kontrolle benötigen“, sagte der Dezernent. Veranstalter ist die Firma Mo.Event.

Förderturm und Bergbau-Fassaden sind in Rot angeleuchtet.

Foto: Norbert Prümen

30 Buden stehen auf einer viel größeren Fläche als früher auf dem Barbaramarkt an der Marienkirche. Dieser findet wie auch der Nikolausmarkt, den die Werbegemeinschaft organisiert hatte, nicht mehr statt. Nachdem der Barbaramarkt 2019 vorüber war, hatte das Team um Organisator Peter Niedzwiedz beschlossen, 2020 zum letzten Barbaramarkt einzuladen, der aber dem zweiten Lockdown zum Opfer fiel. „Der Erfolg des Barbaramarktes war sein Problem“, erzählte Peter Niedzwiedz am Donnerstag, der diesen Markt in der Lintforter Altsiedlung mit einem Team organisiert hatte. „Er war zu eng. Und enge Weihnachtsmärkte haben keine Zukunft. Deshalb hatten wir die Idee, einen Markt im Zechenpark stattfinden zu lassen.“

Auch wenn die Fläche zwischen großem Förderturm, Magazin, Lüftungsgebäude und Lufre viel größer ist als die vor der Marienkirche, ist es gelungen, ein wenig die heimelige Atmosphäre mitzunehmen, die den Barbarmarkt so beliebt gemacht hatte. So sind erstmals alle Gebäude des Bergwerkes „Friedrich Heinrich“ zum Weihnachtsmarkt hin mit einem roten, warmen Licht angeleuchtet, wie der große Förderturm, nachdem bislang nur einzelne Gebäude illuminiert worden waren, zum Beispiel zur Extraschicht 2013 oder zur letzten Woche der Landesgartenschau 2020. „Die beleuchteten Gebäude sorgen für ein tolles Ambiente“, sagte Peter Niedzwiedz, der dieses Jahr als Besucher auf dem neuen Weihnachtsmarkt unterwegs war. „Viele haben dieses Ambiente fotografiert. Ich bin dankbar, dass die Stadt unsere Idee aufgegriffen hat. Bei den Besuchern kommt der neue Weihnachtsmarkt sehr gut an. Ich habe mit vielen gesprochen. Alle haben sich über die gute Atmosphäre gefreut.“