Straßensanierung in Kamp-Lintfort Warum die Stadt die Silberlinde als Ersatz an der Heinrichstraße pflanzen wird
Kamp-Lintfort · Die Grünen wollen sich weiter für den Erhalt der Linden an der Heinrichstraße stark machen. Die Entscheidung des Naturschutzbeirates können sie nicht nachvollziehen. Welche Vorgaben die Stadt bekommen hat.
Johannes Tuschen, Fraktionschef der Grünen in Kamp-Lintfort, kann die Entscheidung des Naturschutzbeirates nicht nachvollziehen. Wie bereits berichtet, hat das Gremium in seiner Sitzung am Montag dem Antrag der Stadt Kamp-Lintfort auf Befreiung für die Fällung von 44 Linden an der Heinrichstraße zugestimmt. „Wir bleiben ganz klar bei unserer Haltung und sind dagegen, dass die Bäume gefällt werden. Es gibt gute Gründe, warum das nicht statthaft ist“, betonte Tuschen und will jetzt das Gespräch mit dem BUND suchen. Der Verband hatte laut Tuschen am Montag im Beirat gegen die Beschlussvorlage gestimmt.
Die Grünen hatten in der Diskussion um die städtische Planung darauf aufmerksam gemacht, dass die Lindenallee an der Heinrichstraße im Alleenkataster unter der Bezeichnung AL-WES-0167 als geschützt geführt wird. Aus ihrer Sicht gibt es auch andere Möglichkeiten der Verkehrsführung. Tuschen: „Ich bin gespannt, welche Beschlussvorlage die Verwaltung uns jetzt in der nächsten Sitzung vorlegen wird.“ Mit der Befreiung, die aus Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses entsprochen worden sei, hat der Naturschutzbeirat der Stadtverwaltung einige Vorgaben auf den Planungsweg mitgegeben: So sei aus Sicht von Naturschutz und Landschaftspflege eine Lindenart als adäquater Ersatz vorzusehen. (Nicht wie irrtümlich am Mittwoch berichtet der Amberbaum). Die Silberlinde vereine die Ansprüche an einen Straßenbaum mit ökologischen Zielsetzungen, heißt es in der Beschlussvorlage.
Als Ersatz für die zu fällende Allee an der Heinrichstraße sei eine neue Allee mit 29 Bäumen an der Schulstraße und 24 Bäumen an der nordwestlichen Straßenseite der Heinrichstraße zu pflanzen. Weitere Vorgabe: Bei der langfristig vorgesehenen städtebaulichen Entwicklung an der südöstlichen Straßenseite soll eine Baumreihe als Komplettierung zur Allee in den Planungsprozess aufgenommen werden. Um artenschutzrechtliche Konflikte zu vermeiden, soll die Fällung der Bäume in der Zeit von Oktober bis November erfolgen. Auch die Standorte der Laternen seien mit der unteren Naturschutzbehörde abzustimmen.