Aktion fürs Lesen in Kamp-Lintfort Ein Vorlesestündchen für 300 Drittklässler

Kamp-Lintfort · Kamp-Lintforter haben am Freitag an 14 Orten in der Stadt Kindern aus ihren Lieblingsbüchern vorgelesen – in der Polizeiwache, im Panoramabad und im Rokokosaal zum Beispiel. Anlass war der bundesweite Vorlesetag.

 Peter Hahnen, Leiter des Zentrums Kloster Kamp, empfing die Kinder im Rokokosaal zum Vorlesestündchen.

Peter Hahnen, Leiter des Zentrums Kloster Kamp, empfing die Kinder im Rokokosaal zum Vorlesestündchen.

Foto: Norbert Prümen

Bürgermeister Christoph Landscheidt hat es getan, ebenso der stellvertretende Leiter der Polizeiwache in Kamp-Lintfort, Andreas Hoffmann, Klaus Deuter von der Fördergemeinschaft Bergmannstradition und der SPD Landtagsabgeordnete René Schneider. Sie alle und noch elf weitere Kamp-Lintforter lasen am Freitag an 14 verschiedenen Orten der Stadt rund 300 Drittklässlern aus ihren Lieblingsbüchern vor. Organisiert hatten die sympathische Leseaktion die Mediathek und der Kamp-Lintforter Verein „Lesart“ im Rahmen des seit 2004 alljährlich am zweiten Freitag im November stattfindenden „Bundesweiten Vorlesetags“.

Die Idee entsprang einer gemeinsamen Initiative der beiden Stiftungen „Lesen“ und „Deutsche Bahn“ sowie der Wochenzeitung „Die Zeit“, um ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens zu setzen. Das taten – wie gesagt – an diesem Freitag insgesamt 15 Kamp-Lintforter, darunter auch der Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp, Peter Hahnen. Er empfing um zehn Uhr 26 Drittklässler der Ernst-Reuter-Grundschule im Rokokosaal des Klosters Kamp am Abteiplatz 13 und las ihnen dort knapp 20 Minuten lang aus dem 1923 erschienenen Kinderbuch „Das alte Haus“ von Wilhelm Matthießen vor. „Dieses Buch habe ich 1969 als damals Sechsjähriger von meiner Großmutter geschenkt bekommen und bis heute in Ehren gehalten“, erklärte er den Kindern.

Sie saßen vor ihm auf dem Fußboden des altehrwürdigen Saales, mit erwartungsvollen Gesichtern, gespannt darauf, dass er mit dem Vorlesen beginnt. Was Hahnen dann auch tat, wobei er seine kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer in den nachfolgenden 20 Minuten mit geübter Stimme und viel vehementer Mimik gekonnt mit den Abenteuern von Peter und Grete, ihrer Großmutter und deren drei ungewöhnlichen Haustieren, dem „alten Hund Bautz“, dem „uralten Hahn Krahks“ und der „ururalten Katze Murks“ bekannt machte. Nicht weniger spannend dürfte es an diesem Vormittag auch für die Schüler und Schülerinnen der Grundschule am Niersenberg in der Mediathek zugegangen sein. Dort, zwischen all den Büchern, las zum Beispiel Bürgermeister Christoph Landscheidt aus dem Kinderbuch von Mascha Matysiak „Die Mumpitze – der entführte Bürgermeister“ vor, oder auch Hauptkommissar Andreas Hoffmann in der Polizeiwache in der Wilhemstraße 6, sowie der Mitbegründer des „Lesart“-Vereins René Schneider im Panoramabad.

Grundsätzlich muss man nicht unbedingt bekannt oder gar prominent sein, um bei dem alljährlichen „Bundesweiten Vorlesetag“ mitzumachen. Jeder, der Lust am Vorlesen und eine schöne Geschichte parat hat, ist herzlich willkommen. Das Interesse am Vorlesen scheint groß und von Jahr zu Jahr weiter gestiegen zu sein.

Während sich in der ersten Zeit für die Aktion lediglich 1900 Vorleser jährlich fanden, ist deren Anzahl bei dem in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“ stattgefundenen Vorlesetag inzwischen auf über 700.000 gewachsen.

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