Neue Leitung für das Kulturbüro Vom Schirrhof ins Rathaus

Kamp-Lintfort · Susanne Rous leitet seit dem 1. April das städtische Kulturbüro. Sie trat die Nachfolge von Petra Niemöller an, die Ende Juni in den Ruhestand ging. Ihren Einstand gibt Rous Mitte August mit der Premiere des Schirrhof-Festivals.

 Susanne Rous wird ihr Augenmerk auch künftig auf das Zentrum für Bergmannstradition richten.

Susanne Rous wird ihr Augenmerk auch künftig auf das Zentrum für Bergmannstradition richten.

Foto: Norbert Prümen

Vom Schirrhof ins Rathaus: Ihr Arbeitsplatz ist neu, der Kultur in Kamp-Lintfort bleibt Susanne Rous aber treu. Seit dem 1. Juli leitet 43-Jährige das städtische Kulturbüro. Sie folgt auf Petra Niemöller, die Ende Juni in den Ruhestand ging. „Es ist eine vielfältige und spannende Aufgabe, aber auch eine Umgewöhnung, jetzt für alles zuständig zu sein“, sagt Susanne Rous lächelnd. „Für alles“ bedeutet Kunst, Musik, Theater, Kulturelle Bildung und viele neue Projekte, die sie mit ihrem Team in der Hochschulstadt vorantreiben möchte.

Susanne Rous begibt sich dabei nicht auf unbekanntes Terrain: Seit zwei Jahren leitet sie das neu gegründete Infozentrum Stadt und Bergbau und macht sich dafür stark, den Schirrhof als so genannten Dritten Ort zu etablieren – erfolgreich: Vereine, Institutionen und viele Bürger nutzen den „Pferdestall“ als Veranstaltungsort. Sie möchte Susanne Rous noch stärker miteinander vernetzt. „Auch das Infozentrum boomt. Allein im Mai haben wir so viele Anfragen für Führungen bekommen wie vorher fast in einem halben Jahr“, sagt die neue Leiterin des Kulturbüros und freut sich.

Die Bergbau-Geschichte soll auch in der neuen Funktion ihr Schwerpunkt bleiben. „Ich mag den musealen Bereich und interessiere mich für Geschichte. Besonders die Vermittlung der Themen an alle Altersgruppen finde ich spannend“, sagt sie. Am Schirrhof gelang dies durch die Zusammenarbeit mit der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition: „Wenn die Vereinsmitglieder ihre Dönekes erzählen, kommt Geschichte authentisch rüber.“

Mit der Umsetzung des Konzeptes für das Haus des Bergmanns, das im Rahmen eines LVR-Projektes umgebaut wird, steht für Susanne Rous in den kommenden Jahren ein großes Projekt an. Ein Förderantrag in Höhe von 240.000 Euro ist gestellt. Hinzu kommt das Projekt „Erdung“, das das Kulturbüro mit der Fördergemeinschaft ebenso realisieren will. Am Haus des Bergmann soll mit Unterstützung des Kulturraums Niederrhein ein Obst- und Gemüsegarten entstehen, so wie er bis in die 1950er Jahre in der Altsiedlung weit verbreitet war. Eine erste große Veranstaltung als Kulturbüroleiterin steht für Susanne Rous am 12. und 13. August mit der Premiere des Schirrhof-Festivals an, das in Kooperation mit dem Verein Kulturprojekte Niederrhein stattfindet. In der Planung dieses Festival möchte sie das Augenmerk auch auf Nachhaltigkeit legen. „Ich möchte das Thema im gesamten Kulturbereich in den Vordergrund rücken. Wir werden dafür sicher viele Ansätze finden. So stelle mir beispielsweise lokale Gastronomie-Anbieter vor“, sagt die 43-Jährige. Susanne Rous kommt ursprünglich nicht aus dem Kulturbereich. Sie studierte Afrikanistik und Sinologie. Nachdem Studium in Köln ging sie nach Dänemark, sattelte dort einen Master in Tourismus auf und arbeitete in der Tourismusbranche. Dass die Zusammenarbeit von Kulturbüro und Wirtschaftsförderung, wo auch der Bereich Tourismus angesiedelt ist, in Kamp-Lintfort so ineinander greift, hält Rous für wichtig.

Wenngleich ihr Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des Zentrums für Bergbautradition liegt, ist es ihr ein Anliegen, am Schirrhof kein kulturelles Paralleluniversum zu schaffen. „Es gibt in Kamp-Lintfort viele spannende Kulturorte: Dazu gehören das Kloster Kamp ebenso wie Zechenpark, Stephanswäldchen sowie das Kunst- und Theaterangebot“, sagt sie. „So beteiligen wir uns an den Planungen zur 900-Jahrfeier des Klosters.“

Auch die Kulturellen Bildung, die Stellvertreterin Jennifer Wachtendonk federführend betreut, soll ausgeweitet werden. „Wir würden gerne eine Reihe für Jugendliche ins Leben rufen.“ Nicht zuletzt hat sich die 43-Jährige, die Kamp-Lintfort in allen für die Kultur wichtigen Gremien vertritt, auch die Erstellung eines Gesamtkonzeptes Kultur vorgenommen.

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