Kommunalwahl 2020 in Kamp-Lintfort Vier Kandidaten und sechs Parteien

Kamp-Lintfort · In gut dreieinhalb Wochen, am 13. September, ist Kommunalwahl in NRW. Auch in Kamp-Lintfort werden Bürgermeister und Stadtrat neu gewählt. Das sind die wichtigsten Themen und Akteure der kurz bevorstehenden Wahl.

 Am 13. September werden Stadtrat und Bürgermeister in Kamp-Lintfort gewählt.

Am 13. September werden Stadtrat und Bürgermeister in Kamp-Lintfort gewählt.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Im Sport würde man sagen: Kamp-Lintfort hat einen guten Lauf. In Amtszeiten des amtierenden Bürgermeisters Christoph Landscheidt (SPD) gezählt, seit mindestens zwei Legislaturperioden. Die Bilanz, die manche Nachbarstädte neidisch nach Kamp-Lintfort blicken lässt, startete mit dem Abriss der Weißen Riesen und der Ansiedlung der Hochschule Rhein-Waal vor mehr als zehn Jahren. Dass die seit fünf Jahren geplante Landesgartenschau trotz der Corona-Krise 2020 stattfinden kann, setzt der Stadtentwicklung in der Kloster- und Hochschulstadt vorerst ein Krönchen auf. Am 13. September werden jedoch bei der Kommunalwahl in NRW die Karten auch in Kamp-Lintfort neu gemischt.

Was sind die wichtigsten Themen in Kamp-Lintfort? Wenn die Laga im Herbst endgültig ihre Pforten schließt, beginnt für den dann neu gewählten Stadtrat die eigentliche Arbeit. An erster Stelle auf der Prioritätenliste steht neben der finanziellen Laga-Abrechung die Entwicklung des Zechenareals an der Friedrich-Heinrich-Allee zum neuen Stadtquartier mit seinen verschiedenen Wohnformen. Wichtiger Partner ist hier die RAG Montan Immobilien. Im Wahlkampf haben sich alle Parteien das Thema Wohnen auf die Fahnen geschrieben. Es geht darum, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Anschluss der Niederrheinbahn vom Haltepunkt Kattenstraße zum neu zu bauenden Kopfbahnhof an der Friedrichstraße im Regelbetrieb steht ebenfalls als Herausforderung auf der politischen Agenda aller in Kamp-Lintfort vertretenden Parteien. Die großen Stadtentwicklungsprojekte, auch im Rathausquartier, dürfen, und das wissen alle Parteien, aber nicht den Blick auf andere Themen verstellen. Dazu gehören Mobilität und Klimaschutz ebenso wie bessere (digitale) Bildungsangebote an Schulen, die Ansiedlung von Unternehmen und die Schaffung weiterer Gewerbeflächen.

Wer sind die wichtigsten Akteure, wer kandidiert in Kamp-Lintfort? Es kandidieren SPD, CDU, Grüne, Linke und FDP für den Stadtrat. Spannend ist, welche Rolle die neu gegründete Wählervereinigung Libra spielen wird. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von Vertretern aus allen türkischen Gemeinden, der aus der Vorbereitung zur Integrationsratswahl hervorging und auf Anhieb alle 22 Wahlbezirke mit Kandidaten besetzen konnte. Vier Parteien stellen 2020 einen Bürgermeisterkandidaten: Der amtierende Bürgermeister Christoph Landscheidt bewirbt sich für die SPD um eine fünfte Wahlzeit. Bei der Kommunalwahl 2014 erhielt er bei der Direktwahl zum Bürgermeister 87,19 Prozent der abgegeben Stimmen. Für die CDU tritt Sabine Hermann an. Die zahnmedizinische Fachangestellte ist seit 15 Jahren Mitglied im Kamp-Lintforter Stadtrat und eine von drei stellvertretenden Bürgermeisterinnen. Jürgen Bachmann geht für Bündnis 90 / Die Grünen ins Rennen. Seine Themen sind Klimaschutz und Mobilität. Er absolviert seinen Wahlkampf gerne auf dem Fahrrad. Jüngster Kandidat für das Bürgermeisteramt ist Sidney Lewandowski. Der 27-jährige Zerspanungsmechaniker und Fraktionschef tritt für die Linke an.

 Kommunalwahl 2020 QUER

Kommunalwahl 2020 QUER

Foto: grafik

Wie haben die Parteien bei der vergangenen Kommunalwahl abgeschnitten? Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 sah das Endergebnis wie folgt aus: Auf die SPD entfielen 53,9 Prozent der abgegebenen Stimmen (24 Sitze). Die CDU holte 24,67 Prozent, die Grünen kamen auf 7,72 Prozent, die Linke auf 5,46 Prozent, die Freien Wähler auf 3,09 Prozent, die FBG auf 3,03 Prozent und die FDP auf 2,13 Prozent. FBG und Freie Wähler treten 2020 nicht mehr an. Die Wahlbeteiligung lag bei der Kommunalwahl 2014 bei 43,97 Prozent.

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