Tierpark Kalisto in Kamp-Lintfort Ziegen streicheln im Zechenpark

KAMP-LINTFORT · Der kleine Tierpark Kalisto zog am Oster-Wochenende junge Familien an. Auf dem ehemaligen Laga-Gelände ist er ein Besuchermagnet. Mit einer Buckelpiste – kommt im Laufe des Jahres eine weitere Attraktion hinzu.

 Milan und seine Mutter Ilona Leis machen Bekanntschaft mit einer jungen Ziege.

Milan und seine Mutter Ilona Leis machen Bekanntschaft mit einer jungen Ziege.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Emilian Martin saß am Lenkrad eines gelben Schulbusses und hupte, während dieses große Kinderspielmodell wackelte. Der zwei Jahre alte Schwafheimer bereitete sich am frühen Samstagnachmittag auf die Rückfahrt in den Moerser Stadtteil vor, nachdem er den kleinen Tierpark Kalisto besucht hatte. 500 Meter südlich vom großen Förderturm hatte er Ziegen gestreichelt und Kaninchen, Esel sowie Hühner gefüttert. „Wir sind das erste Mal hier“, erzählte seine Mutter Jessica Martin, die ihn zusammen mit seinem Onkel Sebastian Martin begleitete. „Der Tierpark ist eine sehr schöne Anlage, ideal für Kinder und Familien. Ich bin begeistert.“

Der kleine Tierpark zog über die Ostertage die Tierliebhaber an, um der Besuchermagnet im Zechenpark auf dem Laga-Gelände zu sein. Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag lockte er jeweils um 800 Personen an, die selbst gesetzte Obergrenze von 1000 wurde nicht erreicht. „Die Besucher kommen in zwei Schichten“, berichtete Betriebsleiterin Stephanie Winkendick. „Dadurch ist immer genug Abstand vorhanden.“

 Auch der Spielplatz im Zechenpark war am Samstag gut besucht.

Auch der Spielplatz im Zechenpark war am Samstag gut besucht.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Die promovierte Biologin und ihr Mann Reiner Winkendick stehen hinter der gemeinnützigen Kalisto Tierpark GmbH. Sie sind froh, seit dem 24. März die Anlage öffnen zu können, wie schon während der Landesgartenschau vom Mai bis Oktober 2020. „Da die Besucher nicht in geschlossene Gebäude gehen können, besteht für sie nicht die Pflicht, einen tagesaktuellen Corona-Test vorzulegen“, erläuterte Reiner Winkendick.

Die Besucher, das sind vor allem Kinder und ihre jungen Eltern, wie am Karsamstag zum Beispiel Emilian, Jessica und Sebastian Martin, die über das Internet vom kleinen Tierpark erfahren hatten. Manche Gäste nahmen bis zu einer Stunde Autofahrt auf sich, um nach Kamp-Lintfort zu kommen, wie Alessia und Alexander Krug. Sie waren zusammen mit ihrem einjährigen Sohn Mateo Krug aus Sprockhövel angereist, das im Bergischen Land zwischen Wuppertal und Hagen liegt. „Es ist superschön, so nahe bei den Tieren sein zu können“, erzählten die beiden, die über Verwandte vom Tierpark in Kamp-Lintfort erfahren hatten.

Manchmal hatten die Besucher auch nur eine kurze Anreise, wenn sie zum Beispiel in Kamp-Lintfort leben, wie Milan (4) und Nikita (9) Leis mit ihren Eltern Ilona und Alex Leis. „Wir wohnen im Niersenbruch“, sagte Ilona Leis, während ihre Kinder Ziegen streichelten. „Wir waren schon bei der Laga im Tierpark. Nur in wenigen Zoos kann man Tiere streicheln und füttern.“

Dabei schien es den Ziegen es zu gefallen, wenn sie vorsichtig gestreichelt wurden, und sie meckerten nicht, genauso wenig, wie sich die Esel störrisch zeigten, wenn sie von Kinder Heu gereicht bekommen. Die Tiere haben Vertrauen, ohne das sie nicht leben könnten, weil falsches Futter schnell zu Koliken und damit zu ihrem Tod führen kann, vor allem bei Wiederkäuern. „Deshalb geben wir das Futter vor und weisen die Tierliebhaber darauf hin“, so Reiner Winkendick.

Im Laufe des Jahres 2021 soll im Zechenpark ein zweiter Besuchermagnet entstehen. Zwischen dem Tierpark an der Ringstraße und dem Schirrhoff an der Friedrich-Heinrich-Allee soll ein sogenannter Pump-Track gebaut werden, also eine asphaltierte Buckelpiste mit kleinen Bergen und Tälern, über die Mountainbiker, Scooter oder Inlinefahrer flitzen können. „Der Pump-Track wird Kinder und Jugendliche anziehen“, blickte Stephanie Winkendick auf das Jahr 2021. „Der Zechenpark entwickelt sich. Jogger und Hundebesitzer haben ihn längst für sich entdeckt, wie Kinder. Für sie gibt es auch einen großen Spielplatz mit kleinem Förderturm. Das passt zum Zechenpark und zur Stadt Kamp-Lintfort, die besonderen Wert auf die Familienfreundlichkeit legt.“

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