Energie, Mobilität und Fairtrade in Kamp-Lintfort Staffelübergabe der Klimaschutzmanager

Rüdiger Wesseling aus Krefeld hat Anfang November die Stelle als Klimaschutzmanager im Kamp-Lintforter Rathaus angetreten. Er ist Nachfolger von René Böhm, den es in seine Heimat zurückzieht. Er wechselt zur Gemeinde Bönen.

 Der Energietechniker und Ingenieur René Böhm wechselt als Klimaschutzmanager nach Bönen.

Der Energietechniker und Ingenieur René Böhm wechselt als Klimaschutzmanager nach Bönen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

René Böhm übergibt sein Arbeitsfeld gut bestellt: „Innovation City“ läuft rund. Das Projekt von Stadt und ihren Kooperationspartnern motiviert Bürger, das Stadtquartier Lintfort klimagerechter zu gestalten. Die Energieberatung in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW und Informationsveranstaltungen zu Themen wie Photovoltaik und Heizen werden gut angenommen. Weitere Klimaschutz-Projekte sind in Angriff genommen. Außerdem beteiligt sich Kamp-Lintfort an der Solar-Kampagne der Metropole Ruhr. Klimaschutzmanager René Böhm, der zum Jahresende Kamp-Lintfort in Richtung Heimat verlässt und in derselben Funktion bei der Gemeinde Bönen tätig wird, tritt an seinen Nachfolger Rüdiger Wesseling (54) einen Arbeitsbereich ab, in dem etliche Maßnahmen aus dem integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt schon umgesetzt sind.

„Es wäre schön, wenn wir als Klimaschutzmanager so manchen Stein noch schneller ins Rollen bringen könnten“, sagt Böhm (29) und weiß: Information, Aufklärung und Gespräche führen am schnellsten zum Ziel: das größere Bewusstsein für den Klimaschutz. „Wir sind die Anstupser“, erklärt Rüdiger Wesseling. „Wir geben als Initiatoren den Anstoß für Aktionen und Projekte in Stadt und Verwaltung.“ Die Vernetzung ist dafür eine wesentliche Arbeitsgrundlage – im Klimabündnis des Kreises Wesel, im RVR und auf Bundesebene zum Beispiel. Mit Rüdiger Wesseling hat die Stadt einen erfahrenen Klima-Experten eingestellt. Der studierte Ökoltrophologe und Umweltreferent widmet sich seit den 1990er Jahren beruflich dem Klimaschutz. Zunächst in Düsseldorf in der Sonderordnungsbehörde Altlasten-Sanierung beschäftigt, wechselte er bald in den Umweltbereich und arbeitete in den vergangenen Jahren erfolgreich unter anderem im Emsland und zuletzt als Klimaschutzmanager bei der Stadt Dinslaken. „Diese Aufgabe ist auf die Zukunft ausgerichtet. Man kann mitgestalten und etwas bewegen. Ich finde es schön, den Bürgern zu helfen, sie zu motivieren, etwas für das Klima zu tun“, betont der 54-Jährige aus Krefeld, der einige Auszeichnungen vorzuweisen hat. So wurde das von ihm mit initiierte Projekt „Klimaschutz an städtischen Schulen in der Stadt Lingen“ als ein Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

 Rüdiger Wesseling ist neuer Klimaschutzmanager. Der Ökotrophologe und Umweltreferent lebt in Krefeld.

Rüdiger Wesseling ist neuer Klimaschutzmanager. Der Ökotrophologe und Umweltreferent lebt in Krefeld.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Er kann es sich gut vorstellen, auch in Kamp-Lintfort Klimaschutzprojekte an Schulen durchzuführen. Auf Ebene des Kreises Wesel will man das Projekt „Fifty-Fifty-Energiesparen an Schulen“ angehen. „Es beteiligen sich acht Kommunen. Der Antrag ist gestellt. Jetzt warten wir auf den Fördermittelgeber“, sagen Böhm und Wesseling. Er würde auch gerne Projekte mit der Hochschule Rhein-Waal anstoßen. Zu den Themen, die ein Klimaschutzmanager vorantreiben muss, gehören für sie Energie, Mobilität sowie Ernährung/Fairtrade. Aber auch das Akquirieren von Fördermitteln ist ein wichtiger Part im Klimaschutzmanagement. „Wir schaffen Beratungsangebote und zeigen Möglichkeiten auf. Mir ist es wichtig, den Klimaschutz als Chance für den Strukturwandel und die regionale Wertschöpfung zu sehen“, so Wesseling. In Kamp-Lintfort stehen in den nächsten Monaten zwei große Themen an: Die Fertigstellung der Teilkonzepte für den Klimaschutz in städtischen Liegenschaften (März) und für die Mobilität (Mai). Wesseling: „Das Konzept betrachtet sämtliche Möglichkeiten der Mobilität. Kamp-Lintfort liegt hier weit vorne: Während in anderen Städten Straßenbahnen abgebaut werden, entsteht in dieser Stadt ein neuer Bahnhof.“

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