Kommunalwahl 2020 in Kamp-Lintfort SPD setzt auf ihren Unternehmungsgeist

Kamp-Lintfort · Ihrem Slogan bleiben die Sozialdemokraten treu: „Stolz auf Kamp-Lintfort“. Sie wollen die Stadt weiter entwickeln. Das nächste große Projekt ist die Entwicklung einer Industriebrache, des ehemaligen Bergwerks West, zu einem neuen Stadtviertel.

 Fraktionschef Jürgen Preuß, Bürgermeister Christoph Landscheidt und Stadtverbandsvorsitzender René Schneider stellten das Wahlprogramm vor.

Fraktionschef Jürgen Preuß, Bürgermeister Christoph Landscheidt und Stadtverbandsvorsitzender René Schneider stellten das Wahlprogramm vor.

Foto: Norbert Prümen

Stadt verwalten. Das allein haben die Kamp-Lintforter SPD und ihr Bürgermeisterkandidat, Amtsinhaber Christoph Landscheidt, offenbar nicht im Sinn, wenn sie an die nächsten fünf Jahre denken. „Es braucht Unternehmungsgeist und den Mut zum Risiko, um eine Stadt wie Kamp-Lintfort nach vorne zu bringen“, betont René Schneider, Vorsitzender des Stadtverbandes. Beide Attribute habe man zusammen mit Christoph Landscheidt in einer Vielzahl von Projekten unter Beweis gestellt, zuletzt mit Realisierung und Eröffnung der Landesgartenschau trotz Corona-Pandemie. „Das unterscheidet den Macher vom Erzähler“, betont er.

Die SPD in Kamp-Lintfort ist für den Kommunalwahlkampf gerüstet, mit im Gepäck eine große Portion Selbstbewusstsein. Aufgrund der Corona-Krise setzt sie 2020 auf den digitalen Wahlkampf. „Es ist die einzige Chance, den Wählern unsere Ziele und Inhalte zu vermitteln“, sagt Schneider. Die Möglichkeit, ins Gespräch und in Kontakt mit den Bürger zu kommen, sei aktuell nicht groß: Das jährliche Sommerfest im August müsse wegen Corona abgesagt werden. „Und ob ein Haustürwahlkampf stattfinden kann, steht noch nicht fest“, erläutert der Vorsitzende des Stadtverbandes.

Die SPD hat alle 22 Wahlkreise mit Kandidaten besetzt, sechs Frauen und 16 Männer im Alter zwischen 29 bis 77 Jahren. „Es ist leider immer noch schwierig, Frauen für die Ratsarbeit zu gewinnen“, sagt Schneider. Das Durchschnittsalter der Kandidaten liege bei 54 Jahren. Neu sind die Plakate, die die SPD in der Stadt aufhängen wird. Es sind Doppelplakate, die die Porträts von Bürgermeister- und des jeweiligen Wahlkreiskandidaten zeigen. „Darauf befinden sich QR-Codes, die man mit seinem Smartphone einscannen kann und so zu Kandidatenvideos gelangt. Wir werden im Wahlkampf sehr viel mit Videoinhalten arbeiten.“ Ihrem Slogan von vor sechs Jahren sind die Sozialdemokraten leicht modifiziert treu geblieben. Sie sind noch immer „stolz auf Kamp-Lintfort“, wollen aber „durchstarten“. „Wir haben in den vergangenen Jahren in der Stadt viel bewegt. Darauf kann man stolz sein“, sagt SPD-Fraktionschef Jürgen Preuß. „Die Stadtentwicklung macht in Kamp-Lintfort großen Spaß, weil es hier so unfassbar toll vorangeht.“ Die Entwicklung sei geradezu explodiert. Das sei durch die absolute Mehrheit der SPD möglich geworden, sagt Preuß. „Wichtig ist es aber dennoch, dass alle Fraktionen an einem Strang ziehen. So kann es gelingen, das Beste für die Stadt herauszuholen.“

Das sieht Christoph Landscheidt als Verwaltungschef genauso. „Wenn es um Entscheidungen geht, brauchen wir ein klares Votum des Rates“, erklärte er am Freitag in einem Pressegespräch. Es stehe in den nächsten Jahren eine Vielfalt an wichtigen Themen an: „Nach der Landesgartenschau bauen wir auf einer ehemaligen Industriebrache einen neuen Stadtteil. Ich gehe davon aus, dass schon in eineinhalb Jahren die ersten Neubauten auf dem Areal stehen werden.“ Zu den weiteren Projekten, an deren Vollendung Christoph Landscheidt als Bürgermeister mitwirken möchte, gehören die Niederrheinbahn im Regelverkehr und der Bau eines Bahnhofvorplatzes ebenso wie die Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur. Er möchte das Thema Wasserstoff-Mobilität im Kreis Wesel voranbringen und die Kamp-Lintforter Weichen für das nächste große Infrastrukturprojekt, die Internationale Gartenschau (IGA) 2027, in der Metropole Ruhr stellen.

 Fraktionschef Jürgen Preuß, Bürgermeister Christoph Landscheidt und Stadtverbandsvorsitzender René Schneider stellen das Wahlprogramm vor.

Fraktionschef Jürgen Preuß, Bürgermeister Christoph Landscheidt und Stadtverbandsvorsitzender René Schneider stellen das Wahlprogramm vor.

Foto: Norbert Prümen

Bezahlbarer Wohnraum ist ebenso sein Wahlkampfthema. „Es ist uns in kürzester Zeit gelungen, dass in Kamp-Lintfort 200 neue und bezahlbare Wohnungen entstehen“, betonte er. Mit der Umfirmierung der Starter-Zentrum Dieprahm GmbH in eine Immobilienentwicklungs- und Wohnungsbaugesellschaft Stadt Kamp-Lintfort setzt er auf die Stadt als Motor des Wohnungsbaus. „Wenn es nicht genug private Investoren gibt, die das Segment ,Sozialer Wohnungsbau’ bedienen, müssen wir es selber machen“, sagt er selbstbewusst. Kamp-Lintfort habe ein Reservoir an potenziellen Bauflächen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort