Immobilien in Kamp-Lintfort So wohnt man in einer Stadtvilla

Kamp-Lintfort · Nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit ist das Gebäude an der Ecke von Wilhelm- und Markgrafenstraße bezugsfertig. Der Entwurf stammt von Architekt Robert Wetzels. Alle zwölf Eigentumswohnungen sind bereits verkauft.

 Das Gebäude besticht auch durch seine Hufeisen-Form zur Kreuzung Wilhelm- und Markgrafenstraße.

Das Gebäude besticht auch durch seine Hufeisen-Form zur Kreuzung Wilhelm- und Markgrafenstraße.

Foto: Norbert Prümen

Das Eckgrundstück an Wilhelm- und Markgrafenstraße galt lange als kompliziert: „Es wollte niemand so richtig ran“, erinnert sich Robert Wetzels (bob-architektur). Der Architekt nahm die kniffelige Herausforderung an, für dieses Areal, das wegen seiner dreieckigen Form als kaum entwickelbar schien, ein Wohnhaus zu entwerfen. „Wie bekomme ich Licht in die Wohnungen? Wo bringe ich die Stellplätze unter? Es hat mich gereizt, Lösungen für diese Eckbebauung zu finden“, berichtet Wetzels. 2018 war die Idee geboren, eine Stadtvilla zu errichten, die die Form des Grundstücks aufnimmt und mit seiner Bügeleisen-Form dem Rathausquartier das i-Tüpfelchen aufsetzt.

 Einweihung: Investor Joachim Moldenhauer, Architekt Robert Wetzels und Bürgermeister Christoph Landscheidt öffnen das Gebäude.

Einweihung: Investor Joachim Moldenhauer, Architekt Robert Wetzels und Bürgermeister Christoph Landscheidt öffnen das Gebäude.

Foto: Norbert Prümen

Der Architekt gewann Joachim Moldenhauer von AIP Wohnen, mit ihm das ambitionierte Bauprojekt zu realisieren. „Wir kennen uns schon seit 30 Jahren“, sagt Robert Wetzels und freut sich, dass der Investor seinem Entwurf bis ins kleinste Detail gefolgt ist – selbst bei der Beleuchtung im Eingangsbereich. „Und wenn wir uns mal nicht einig waren, dann habe ich gesagt: Mensch Joachim, wir bauen doch eine Stadtvilla“, erzählt der Architekt, der in Kamp-Lintfort mehrere Architektur-Marken gesetzt hat. Er entwarf unter anderem die neue Rewe-Markthalle in der Altsiedlung, das C&A-Gebäude und das Einkaufszentrum Ek3. Nach rund vier Jahren Planungs- und Bauzeit ist die Stadtvilla an der Ecke Wilhelm- und Markgrafenstraße bezugsbereit. Im Rahmen einer Feierstunde stellten Robert Wetzels und Joachim Moldenhauer das Gebäude vor, das sich über vier Geschosse erstreckt.

Es beherbergt zwölf barrierefreie Eigentumswohnungen, zwei davon sind Penthäuser, auf 1100 Quadratmetern Nutzfläche. Die Wohnungen, deren Größe zwischen 45 bis 110 Quadratmetern variieren, jeweils eine Loggia oder eine Terrasse haben und lichtdurchflutet sind, seien in kürzester Zeit verkauft gewesen, berichtet Bauherr und Investor Joachim Moldenhauer. „Der Verkauf startete im September 2020, der Bau begann am 1. Oktober 2020. Vor Weihnachten waren alle Wohnungen weg.“ Wie Moldenhauer berichtet, stammen die Käufer zum größten Teil aus der Region. Die Stellplätze plante Robert Wetzels ebenerdig im Gebäude-Inneren. Die Fassade besteht aus rötlich-braunen Ziegeln, auf die sich übrigens alle Bauherren im neuen Stadtquartier gestalterisch geeinigt haben und die mit der alten Pauen’schen Siedlung auf der anderen Seite der Markgrafenstraße korrespondieren. „Es war kein einfaches Vorhaben, ein Gebäude an einer Straßenecke zu schaffen, das nach außen schön ist und nach innen funktioniert. Es ist uns aber architektonisch, städtebaulich und funktional gelungen“, sagte Robert Wetzels. Joachim Moldenhauer lobte insbesondere die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. „Es gibt kaum Städte in der Region, die sich städtebaulich so neu entwickelt haben“, betonte der Investor. Die positive Stadtentwicklung werde inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus wahrgenommen. „Ja, wir bauen hier einen neuen Stadtteil“, erklärte Bürgermeister Christoph Landscheidt, der an der Einweihungsfeier am Mittwochabend teilnahm und sich zufrieden zeigte. Diese Villa sei, sagte er, das schwierige Puzzleteil in der Planung des neuen Rathausquartiers gewesen. Der Gestaltungsbeirat, der für die politischen Gremien wichtiger Ratgeber im Rahmen der Stadtentwicklung sei, habe den Entwurf von Robert Wetzels gelobt.

 Kamp-Lintfort, Einweihung neue Stadtvilla

Kamp-Lintfort, Einweihung neue Stadtvilla

Foto: Norbert Prümen
 Das Gebäude besticht auch durch seine Hufeisen-Form zur Kreuzung Wilhelm- und Markgrafenstraße.

Das Gebäude besticht auch durch seine Hufeisen-Form zur Kreuzung Wilhelm- und Markgrafenstraße.

Foto: Norbert Prümen

„Für uns ist der Beirat ein wichtiger Resonanzboden. Denn dort kommen hochqualifizierte Architekten und Stadtplaner zusammen“, sagte der Bürgermeister und erklärte: „Das Rathausquartier präsentiert sich schon jetzt als ein gelungenes Beispiel für den Wandel, der sich in Kamp-Lintfort vollzieht.“ Dort, wo bis vor wenigen Jahren noch die Bunten Riesen standen, entstehen 120 neue Wohnungen in verschiedenen Wohnformen. So realisierte Investor Ryvola gleich nebenan dreistöckige Townhäuser mit Gärtchen. Weitere Investoren sind Tecklenburg und die Awo.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort