Jubiläum in der Hochschulstadt Seit 40 Jahren grüne Politik in Kamp-Lintfort
Kamp-Lintfort · Michael Schmidt gehört zu den Gründungsmitgliedern des Ortsverbandes von Bündnis 90 / Die Grünen in Kamp-Lintfort. Er erinnert sich an die Anfänge im Jahr 1984. Wie sich die Themenschwerpunkte in dieser Zeit verändert haben und welche noch heute aktuell sind.
Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in Kamp-Lintfort feiert das 40-jährige Bestehen. „Seit seiner Gründung im Jahr 1984 haben sich die Grünen im Kamp-Lintfort als Teil des Stadtrats und der lokalen Politik etabliert“, betonen Linda Wiedemann und Sarah Hockertz, beide Sprecherinnen des Ortsverbands in einer Pressemitteilung. In den vergangenen vier Jahrzehnten habe sich der Ortsverband zahlreichen politischen Themen angenommen und sich konsequent für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Stadtentwicklung eingesetzt.
„Dabei standen die Grünen in Kamp-Lintfort stets für eine ökologische und zukunftsorientierte Politik, die auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen sowie den Ausbau erneuerbarer Energien fokussiert ist“, heißt es weiter. Michael Schmidt, eines der Gründungsmitglieder des Ortsverbandes, erinnert sich an die Anfänge: „Als wir den Ortsverband 1984 gründeten, hätten wir uns nicht träumen lassen, welchen Weg der Ortsverband nehmen wird. Unser Ziel war es, Umweltthemen wie den Eyller Berg und soziale Gerechtigkeit auf die politische Agenda zu setzen – Themen, die damals noch von vielen belächelt wurden. Heute sehen wir, wie wichtig und aktuell diese Anliegen nach wie vor sind“, sagt Michael Schmidt.
Von den Anfängen als kleine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die sich in den 1980er Jahren gegen Umweltzerstörung und für eine nachhaltige Lebensweise eingesetzt hätten, bis hin zur heutigen Präsenz im Stadtrat, sei der Weg aber nicht immer einfach gewesen. Doch gerade die Hartnäckigkeit und
der unermüdliche Einsatz der Mitglieder hätten es ermöglicht, in Kamp-Lintfort wichtige Akzente für den Umweltschutz und die Bürgerbeteiligung zu setzen. „Die Herausforderungen haben sich in den vergangenen 40 Jahren verändert, aber unser Engagement bleibt ungebrochen. Der Klimawandel, die Energiewende und soziale Gerechtigkeit sind heute dringlicher denn je“, teilen die Grünen mit Blick auf die Zukunft mit. Aktionen wie der Müllsammeltag seien durch die Initiative der Grünen wieder ins Leben gerufen worden. Darauf sind wir stolz. Wir sehen unsere Aufgabe darin, auch in den nächsten Jahrzehnten eine starke Stimme für eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu sein," erklärt Linda Wiedemann, Sprecherin des Ortsverbands.
Sarah Hockertz, ebenfalls Sprecherin ergänzt: „Aber auch wir merken, dass sich die Gesellschaft immer mehr entzweit – dagegen möchten wir weiter kämpfen und suchen auch immer neue, aktive Mitglieder. Bei Interesse kann man sich gerne direkt an unseren Ortsverband wenden, wir freuen uns auf alle Interessierten“, teilen die beiden Sprecherinnen mit. Im Kamp-Lintforter Stadtrat sind die Grünen aktuell mit fünf Mitgliedern vertreten. Johannes Tuschen führt die Fraktion als Vorsitzender, Sibylle Skrzypczak ist seine Stellvertreterin. Aktuell hat die Fraktion drei Anträge für Hauptausschuss und Stadtrat laufen.
So setzen sie sich dafür ein, dass die Stadtverwaltung das Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein aufnimmt. Hintergrund ist der aktuelle Ärztemangel in der Stadt. Sie fordern darüber hinaus die Einführung einer Klimawirkungsprüfung und schlagen vor, eine Fahrradabstellanlage an der Mediathek in Kamp-Lintfort zu errichten.
Gefeiert werden soll das Jubiläum übrigens innerhalb des Grünen Ortsverbands sowie mit grünen Freunden auf dem Biohof Frohnenbruch in Hoerstgen.