Kunst in Kamp-Lintfort Schirrhof-Künstler laden zur Werkschau

Kamp-Lintfort · Andrea Much und ihre vier Schirrhof-Kollegen freuen sich auf die Atelier-Begegnungen mit den Kunstfreunden. Sie zeigen jeweils eine Auswahl ihres künstlerischen Werkes. Warum Kunst, Schönheit und Harmonie besonders in Krisenzeiten wichtig sind.

Andrea Much, Anne Schary und Jörg Winke sind drei der fünf Schirrhof-Künstler, die am Wochenende ihre Ateliers für die Besucher öffnen. 3000 Einladungskarten sind geschrieben und verschickt.  Foto: Norbert Prümen

Andrea Much, Anne Schary und Jörg Winke sind drei der fünf Schirrhof-Künstler, die am Wochenende ihre Ateliers für die Besucher öffnen. 3000 Einladungskarten sind geschrieben und verschickt. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Die Künstler vom Schirrhof öffnen Samstag und Sonntag wieder die Türen zu ihren Ateliers. Anne Schary, Barbara Lübbehusen, Andrea Much, Edelgard Wittkowski und Jörg Winke versprechen Atelierzauber, Werksgeflüster, Lichterrauschen und Kunstgefunkel. Und sind neugierig und gespannt auf ihre Besucher: Denn in Zeiten wie diesen kann die Kunst schon mal in den Hintergrund rücken. „Die Menschen haben viele existenzielle Sorgen, die zuerst zu befriedigen sind“, weiß Künstlerin und Kunstpädagogin Andrea Much. Und doch sind die fünf Kunstschaffenden optimistisch gestimmt: „Alle haben das Bedürfnis nach Schönheit und Harmonie. Beides ist im Schirrhof zu finden“, betont Atelier-Nachbarin Anne Schary.

Im Schirrhof haben sich die Künstler in ihren Räumen inzwischen gut eingelebt. „Wir sind damals mit dem jeweils eigenen fachlichen Vermögen eingezogen und arbeiten sehr unterschiedlich. Jeder hat seine eigenen Handschrift“, betont Anne Schary. Und diese wollen die fünf Künstler im Rahmen ihrer Werkschau am Wochenende präsentieren. Beim Rundgang durch das Gebäude können sich die Besucher im Pferdestall, dem großen Veranstaltungssaal des Schirrhofes, einen ersten Überblick über Stile und Arbeitsweisen der Fünf verschaffen. Das Vertiefen findet aber bei den Atelierbegegnungen im ersten Stock statt – und die können sehr reizvoll sein, denn man kommt schnell mit den Künstlern ins Gespräch. Bildhauer Jörg Winke erzählt dann vielleicht von seinem großen Projekt zu 900 Jahre Kloster Kamp, das er in einer gemeinsamen Ausstellung im September nächsten Jahres präsentieren möchte. Bis dahin sollen Bauer, Mönch und Bettler aus dem Mittelalter als lebensgroße Skulpturen fertig gestellt sein. „Ich habe früher schon groß gearbeitet und dennoch war es wieder eine Herausforderung für mich“, berichtet der Bildhauer. Der „Bauer“ ist bereits fertig. Auch seine Kolleginnen wollen sich mit eigenen Beiträgen unter dem Motto „Kloster Kamp – ein Segen“ beteiligen. In der aktuellen Werkschau legen sie jedoch den Fokus auf kleinformatige Arbeiten, damit auch der kleine Geldbeutel Kunst nach Hause mitnehmen kann. Andrea Much hat zum Beispiel kleine Linolschnitte gefertigt – mit Vögeln und Walfischen als Motive. Daneben präsentiert sie in ihren Atelierräumen „Kunststückchen“ auf Holz – manche im Hosentaschenformat. Kinder und Themen aus der Natur zieren den Malgrund. „Kinderzeichnungen erobern immer wieder mein Herz“, sagt die Kunstpädagogin. Anne Scharys Arbeiten hängen im Flur vor ihrem Atelier. „Es ist eine Zusammenstellung meiner Arbeiten über die Zeit“, sagt sie. „Es ist mir wichtig, andere Facetten zu zeigen. Die meisten kennen nur den Baum als mein wiederkehrendes Motiv.“

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