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St. Michael Saalhoff Saalhoffer Schützen wollen 2022 groß feiern

Kamp-Lintfort · Die Schützenbruderschaft St. Michael Saalhoff musste ihr Jubiläumsfest zum 500-jährigen Bestehen wegen Corona abblasen. Mit dem neuen Termin lässt sie sich zwei Jahre Zeit, in der Hoffnung, dass die Pandemie bis dahin die Regie abgibt.

 Ein stolzer Thron der Bruderschaft. Das Foto entstand vermutlich in den 1920er Jahren.

Ein stolzer Thron der Bruderschaft. Das Foto entstand vermutlich in den 1920er Jahren.

Foto: Schützenbruderschaft St. Michael Saalhoff

Im September wollte die Schützenbruderschaft St. Michael Saalhoff 1520 ihren 500. Geburtstag feiern. Für den 12. September hatte sie ein Königsschießen geplant sowie ein Kaiserschießen der einstigen Könige. Für den 26. September hatte sie das Bezirksbundesfest in Saalhoff vorbereitet, zu dem über 30 Bruderschaften aus dem Bezirk Moers kommen wollten. Für den Festgottesdienst, dem sich der Krönungsball anschließen sollte, hatte sie Weihbischof Rolf Lohmann als Zelebranten gewinnen können. Am späten Abend sollte der große Zapfenstreich stattfinden. Doch die Saalhoffer Bruderschaft musste aufgrund der Coronapandemie das große Fest absagen, auf das sie sich seit mehreren Jahren vorbereitet hatte. „Es ist ein Jahr der Absagen“, sagt Brudermeister Dieter Dormann. „Wir haben uns entschieden, das Jubiläum 2022 zu feiern. Hoffentlich haben wir genügend Zeitabstand eingeplant, dass bis dahin wieder große Feste gefeiert werden dürfen.“

Erster „Vorlauf“ für das Jubiläum war die 300-Jahrfeier der St. Michaelskapelle 2016. „Der Keller der Kapelle ist Keimzelle der Issumer Brauerei Diebels“, sagt Schriftführerin Kristina Kresken. Dort braute Josef Diebels von 1874 bis 1878 Bier, bevor er in Issum eine Brauerei gründete.

Die Kapelle am Saalhoffer Hoogenhof ist gleichzeitig eine Keimzelle der Saalhoffer Schützenbruderschaft. Das Gotteshaus stammt dem Jahr 1716, die Bruderschaft ist für den Erhalt zuständig. Als 2010 schaute sich die Bruderschaft die Bausubstanz genauer an. Die Dachkonstruktion war zum Teil morsch. Die Bruderschaft sammelte 110.000 Euro, von kleinen Spendern, die nur einige Euro stifteten, bis zu großen, die mehrere 1000 Euro zuschossen.

In Eigenleistung renovierte die Bruderschaft die Kapelle. Dabei ersetzte sie auch einige Fenster, bis das Gotteshaus im Juni 2016 wieder in neuem Glanz erstrahlte. Zur 300. Geburtstagsfeier reiste Weihbischof Wilfried Theising aus Xanten an.

Ein zweiter „Vorlauf“ war eine kleine Feier zum 500. Geburtstag. Die Bruderschaft feierte einem Gottesdienst in der Reithalle des Reitvereins Seydlitz Kamp auf dem Hoogenhof. Zuvor hatte sie ein Hygienekonzept ausgearbeitet und die Anzahl der Gäste auf 110 begrenzt. Pfarrer Achim Klaschka leitete den Gottesdienst. Unterstützt wurde er von den Jagdhornbläsern des Hegeringes Neukirchen-Kamp-Lintfort und der Musikgruppe der Jungschützen.

Nach dem Gottesdienst pflanzte der Vorstand zum Andenken an den kurz zuvor verstorbenen Präses Werner Hüning auf der Festwiese neben dem Feuerwehrhaus eine Eiche. Mit dabei war Jolanda Hüning, Ehefrau des verstorbenen Diakons.

Die Saalhoffer Bruderschaft will ihr großes Jubiläum nun im September 2022 feiern, gemeinsam mit dem befreundeten Schützenverein Eintracht Altfeld-Saalhoff. Für den 10. September 2022, einen Samstag, plant sie ein Königsschießen auf der Festwiese, die neben dem Saalhoffer Feuerwehrhaus liegt. Auch will sie an diesem Tag zu einem Kaiserschießen einladen, bei dem alle ehemaligen Könige der Bruderschaft mit der Armbrust auf den Vogel schießen dürfen.

Das gesamte Festprogramm soll ähnlich verlaufen, wie es für das Jahr 2020 geplant war. Weihbischof Rolf Lohmann hat sein Kommen bereits zugesagt. Die Schirmherrschaft für das Jubiläum wird Bürgermeister Christoph Landscheidt übernehmen.

Passend zum Jubiläum will die Bruderschaft eine Festschrift herausgeben. Darin will sie nicht nur auf ihre Geschichte zurückblicken, sondern auch auf ihre heutigen Aktivitäten schauen. Mit 390 Mitgliedern zählt sie zu den großen und aktiven Bruderschaften in der Region.

Seit 1981 laden die Jungschützen jedes Jahr zu einen dreiwöchigen Sommerzeltlager für 60 Kinder ein, das in den letzten Jahren von Max Pirschel und Maik Pawlik organisiert wurde. Es wäre in diesem Jahr das 40. Zeltlager in Folge gewesen, wenn es nicht der Pandemie zum Opfer gefallen wäre.

„Bedauerlich ist, dass unsere Jungschützen seit März 2020 keine Gruppenstunden mehr abhalten können, die Fahnenschwenker- und Schießgruppen weder trainieren, noch an Wettbewerben teilnehmen können“, sagt Dieter Dormann. 

Auch der jährliche Ausflug der Senioren der Bruderschaft fiel in diesem Jahr aus. Als Ersatz organisierte die Bruderschaft an drei Tagen Führungen über die Laga für jeweils 20 Personen.

 Brudermeister Dieter Dormann vor der Kapelle in Saalhoff. Die Bruderschaft renovierte sie mithilfe zahlreicher Spender.

Brudermeister Dieter Dormann vor der Kapelle in Saalhoff. Die Bruderschaft renovierte sie mithilfe zahlreicher Spender.

Foto: bistum/breuer
 Mitglieder der Bruderschaft bei einem Besuch der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort.

Mitglieder der Bruderschaft bei einem Besuch der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort.

Foto: Schützenbruderschaft St. Michael Saalhoff

Die St. Michael Bruderschaft bereitet unter anderem das jährliche Erntedankfest der Kirchengemeinde St. Josef in Saalhoff mit allen Bruderschaften der Stadt vor, veranstaltete einen Martinszug in Saalhoff und gestaltete die Christmette in der Saalhoffer St. Michaelskapelle. „Alles konnte und kann in diesem Jahr nicht stattfinden“, sagt Dieter Dormann.

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