Musikfest in Kamp-Lintfort Plan A fürs Kammermusikfest geht auf

Kamp-Lintfort · Seit 15 Jahren kümmert sich Jeannette von der Leyen ehrenamtlich um die Organisation des Kammermusikfests Kloster Kamp. Nach der Corona-Zwangspause freut sie sich auf eine Woche voller Musik. Es gibt noch Eintrittskarten.

 Das Kammermusikfest Kloster Kamp erfreut sich großer Beliebtheit. 2020 mussten die Veranstalter wegen Corona eine Zwangspause einlegen. In diesem Jahr wird es ein wenig kleiner als gewohnt ausfallen, um so alle gültigen Regelungen und Auflagen einzuhalten. Jeannette von der Leyen (kleines Foto) ist für die Organisation zuständig. 
  Fotos: Crei/kdi

Das Kammermusikfest Kloster Kamp erfreut sich großer Beliebtheit. 2020 mussten die Veranstalter wegen Corona eine Zwangspause einlegen. In diesem Jahr wird es ein wenig kleiner als gewohnt ausfallen, um so alle gültigen Regelungen und Auflagen einzuhalten. Jeannette von der Leyen (kleines Foto) ist für die Organisation zuständig. Fotos: Crei/kdi

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die Umsetzung von Plan A läuft: In gut anderthalb Wochen startet das Kammermusikfest mit den offenen Proben im großen Saal des Schirrhofes. Die letzten Vorbereitungen sind im vollen Gange. Und mittendrin: Jeannette von der Leyen. Seit 15 Jahren sorgt sie für die Organisation und die technische Koordination im Hintergrund des sommerlichen Musikfests. Gerade kümmert sie sich darum, dass der Flügel in der Stadthalle, ein Steinway, neu intoniert wird. „Sagen wir mal so: Er wurde in der Vergangenheit schon ziemlich gerockt. Und wir wollen ja nicht, dass er wie eine Drahtkommode vom Jahrmarkt klingt“, erklärt die Neukirchen-Vluynerin. Doch mit dem Stimmen ist es allein nicht getan: Die Klimaanlage in der Stadthalle setzt dem Instrument zu. Sie pustet die kalte Luft auf den Flügel. Am Montag ist deshalb ein Ortstermin mit Anlagenbauer und Klavierstimmer anberaumt: „Wir wollen mit dem Messgerät den besten Standort für den Flügel auf der Bühne finden“, berichtet Jeannette von der Leyen. Ein technischer Spagat. Die Neukirchen-Vluynerin freut sich riesig, dass das Kammermusikfest nach der Zwangspause im Jahr 2020 wieder stattfinden kann und es wieder los geht – wenn auch deutlich kleiner als in den Vorjahren.

 Jeanette von der Leyen ist im Festivalteam für die Organisation zuständig.

Jeanette von der Leyen ist im Festivalteam für die Organisation zuständig.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

„Es war schon eine große Leere. Mit einem Mal war im letzten Jahr mein ganzes Ehrenamt stillgelegt“, erzählt sie. Neben der Organisation des Kammermusikfests und der Kamper Konzerte fährt sie regelmäßig den Bus der mobilen Kindertafel zu seinen Standorten. „Das war traurig. Denn das Kammermusikfest ist nicht nur eine Woche voller Musik, sondern voller Freundschaft und schöner Atmosphäre. Auch die Besucher sagen immer, dass es der Seele gut tut, die Musik live zu hören.“ Umso mehr hat es von der Leyen gefreut, dass schon im Februar dieses Jahres die Entscheidung fiel: „Egal, was kommt: Wir veranstalten ein Kammermusikfest. Alle Partner und Unterstützer blieben mit ihm Boot. Für den Fall, dass alle Stricke reißen und das Kammermusikfest nicht in Präsenz hätte stattfinden können, wollten wir die Konzerte online übertragen.“ Plan B landete aber nicht in der Schublade: Ein junger Musiker, der zugleich ausgebildeter Tontechniker ist, wird die offenen Proben und die Konzerte mit der Kamera begleiten und filmen. Daraus soll eine Dokumentation über das Kammermusikfest entstehen. Ob der Film auf DVD herausgebracht wird oder im Internet online geht, steht zurzeit noch nicht fest.

Noch gibt es Eintrittskarten für die geplanten Konzerte. „Ich habe viele entzückende E-Mails erhalten: Jemand schrieb, dass man erst merkt, was einem fehlt, wenn man es nicht mehr hat.“ Für die Veranstalter des Kammermusikfestes liegt der Fokus auf die Sicherheit der Gäste. Alle Konzertorte seien so ausgesucht worden, betont Jeannette von der Leyen, dass die coronabedingten Vorgaben eingehalten werden können. Die Besucherkapazität der Aufführungsorte würden nur zur Hälfte genutzt. In der Stadthalle, die 720 Plätze umfasst, werden nur 300 Plätze angeboten, für den Schirrhof 80 und für Bloermersheim lediglich 180. Um Abstände zu wahren, wird die Bestuhlung schachbrettartig angeordnet. In der Stadthalle sorgt die Klimaanlage für frische Luft, an den beiden anderen Spielorten bleiben die Fenster geöffnet. Auf das Musikprogramm freut sich die Festivalorganisatorin ganz besonders: „Es ist hinreißend schön und nicht zu schwer. Wir werden die Konzerte fröhlich verlassen.“

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