Quartiersfest in Kamp-Lintfort Nachbarn treffen sich an der langen Tafel

Kamp-Lintfort · Die Nachbarschaft der Breslauer Straße in Kamp-Lintfort feierte das erste Quartiersfest. An der langen Tafel lernte sich die junge und ältere Anwohnerschaft kennen. Warum die Premiere gleich von Erfolg gekrönt war.

Die Nachbarschaft an der Breslauer Straße kam zahlreich zum ersten Quartiersfest. Auch der Nieselregen störte die Teilnehmer nicht.

Die Nachbarschaft an der Breslauer Straße kam zahlreich zum ersten Quartiersfest. Auch der Nieselregen störte die Teilnehmer nicht.

Foto: Norbert Prümen

Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Das erste Quartiersfest mit langer Tafel auf der Breslauer Straße in Kamp-Lintfort Mitte/Rossenray ist der lebendige Beweis. Die Breslauer Straße wurde am Wochenende gesperrt. In der geräumigen Straßenkurve stellten die Akteure Tische und Bänke auf und richteten für die jüngsten Gäste des Quartiersfestes eine Kinderspielaktion ein. Für die Jugend bestand die Möglichkeit, am Beat-Box-Projekt teilzunehmen. Strippenzieher war das Quartiersbüro des Caritasverbandes Moers-Xanten. „Wir haben im Vorfeld Flyer in die Briefkästen gesteckt und zu den Nachbarn direkten Kontakt aufgenommen“, erzählte Markus Hüfing vom Quartiersbüro über die Vorbereitung. „Unser Wunsch ist, dass sich die Nachbarschaft besser kennenlernt und vielleicht dann regelmäßig ein solches Quartiersfest feiert.“

Das Motto lautete daher: Wer kommt, der kommt. Eine vorherige Anmeldung brauchte nicht zwingend zu erfolgen. Bereits im Mai sollte das Fest gefeiert werden, musste allerdings wegen einer Unwetterwarnung abgesagt werden. Die Resonanz war jetzt entsprechend gut. Aus allen Ecken kamen die Nachbarn zusammen und freuten sich über das gesellige Beisammensein. „Einfach super. So etwas hat es hier noch nie gegeben. Und ich wohne schon lange hier“, gehörte mit zu den oft gemachten Äußerungen. „Das Quartier Rossenray braucht Aufmerksamkeit und mehr offene soziale Angebote“, sagten Alice Püplichhuisen und Jeannette Fritz. Das Quartiersfest als mobile Aktion sei daher der Anfang. Schnell füllte sich die lange Tafel. Gäste brachten Kuchen und Herzhaftes mit, freuten sich über den Kaffee und gekühlte Getränke. Der leichte Nieselregen, den es ab und an gab, störte die Tischgemeinschaft nicht.

Im Gegenteil. Mit wenigen Handgriffen bauten die Nachbarn mitgebrachte Pavillons auf und konnten sich geschützt austauschen. Aus der nahe gelegenen Kita „Weltenbummler“ machten zwei Erzieherinnen einen Stopp und setzten sich kurzerhand dazu. Schließlich komme ein Teil der Kita-Kinder aus dem Quartier, erzählten sie. „Absolut toll“, freute sich Daniel Sackel. „So kommen wir alle mal raus und können uns kennen lernen. Die lange Tafel ist eine wirklich gute Gelegenheit dazu. In jedem Fall muss solch ein Quartiersfest wiederholt werden. Davon profitiert doch Jung und Alt.“

Ähnlich die Meinung von Heidrun Landskorn und Renate Dormann. „Schön ist, dass die Breslauer Straße uns die Möglichkeit dazu bietet und die Tische hier gut stehen können. Für den Anfang ist die Beteiligung doch ganz gut“, so ihre Meinung. Bei den Gästen kam eine weitere Erkenntnis hinzu.

„Jetzt, wo wir die Gesichter kennen, fällt es viel leichter, diese Personen anzusprechen und sie auch um Hilfe zu bitten.“ Durch Weg- und Zuzug in der Nachbarschaft sei es schwer gewesen, vor allem in Pandemiezeiten neue Kontakte aufzubauen und zu pflegen. Der Aufbau eines Netzwerkes hat an der Breslauer Straße seinen Anfang genommen.

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