Serie Auf Du und Du mit dem Kloster Kamp Muttermilch für einen Heiligen
Kamp-Lintfort · Unsere Zeitung stellt in einer kleinen Serie die Kloster-Schätze auf dem Kamper Berg vor. Heute: Die Lactatio des Bernhard von Clairvaux.
Vermutlich ist es immer erst der zweite Blick, der diesem Ölgemälde aus dem 18. Jahrhundert die Aufmerksamkeit zuteil werden lässt, die ihm gebührt. Sein Platz ist wenig prominent gewählt: Es hängt über einer Tür im Hausflur des Klosters Kamp. „Künstlerisch ist es nicht besonders wertvoll“, sagt Peter Hahnen, Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp. Und doch erzählt es viel über die Zisterzienser, die 1123 das Kloster auf dem Kamper Berg gründeten, und über ihre Marienfrömmigkeit. Peter Hahnen lädt Besucher gerne dazu ein, das Bild zu ergründen, von links nach rechts, von oben nach unten. „Kunstwerke flüstern“, sagt er. „Und sie wollen jemanden finden, zu dem sie sprechen können. Das ist so wie im Treppenhaus von Hogwarts in den Harry Potter-Büchern. Kunst braucht den Dialog.“