Bildung in Kamp-Lintfort Mediathek öffnete vor fünf Jahren

Kamp-Lintfort · 2017 setzte die Stadt Kamp-Lintfort mit der Einrichtung der Mediathek an der Freiherr-vom-Stein-Straße Maßstäbe. Und die Entwicklung geht weiter. Leiterin Yvonne Frericks und ihre Kollegen planen schon für die nächsten fünf Jahre.

 Kulturdezernent Christoph Müllmann, Nedeljka Kant (Bistro 26), Bürgermeister Christoph Landscheidt und Yvonne Frericks, Leiterin der Mediathek, ziehen Bilanz.  Foto: Norbert Prümen

Kulturdezernent Christoph Müllmann, Nedeljka Kant (Bistro 26), Bürgermeister Christoph Landscheidt und Yvonne Frericks, Leiterin der Mediathek, ziehen Bilanz. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Ein Kraftakt war es, aber einer, der sich aus Sicht der Stadtspitze gelohnt hat: Vor fünf Jahren öffnete die Mediathek zusammen mit dem Bistro 26 an der Freiherr-vom-Stein-Straße erstmals ihre Pforten. „Wir haben einen Ort geschaffen, der den Bürgern sehr viel Aufenthaltsqualität bietet“, sagt Bürgermeister Christoph Landscheidt. Eingerichtet wurde die Mediathek nach modernsten Konzepten in Räumlichkeiten des Rathauscenters, die mehr als 15 Jahre lang leer standen. Es entstand ein dritter Ort, sozusagen als Wohnzimmer der Stadt, den sich viele andere Stadtbibliotheken in der Region zum Vorbild nahmen. „Wir haben Maßstäbe gesetzt“, freut sich Kulturdezernent Christoph Müllmann.

Die Zahlen sprechen für sich: Seit der Eröffnung am 4. März 2017 hieß die Mediathek laut Müllmann in 9500 Öffnungsstunden mehr als 420.000 Besucher willkommen. In dieser Zeit seien 500.000 Bücher und Medien ausgeliehen und knapp 4000 Neukunden begrüßt worden. Die Bilanz aus fünf Jahren lässt sich positiv weiter ziehen: So besuchten seit 2017 etwa 11.000 Gäste rund 800 Veranstaltungen, darunter 150 Abend- und 228 Kinderveranstaltungen. Insgesamt 300 Klassen- und Gruppenführungen fanden im Haus statt, außerdem 46 Ausstellungen.

Die vergangenen beiden Corona-Jahre haben jedoch auch Mediathek und Bistro 26 zugesetzt. „Die Besucherzahlen gingen naturgemäß aufgrund der Lockdowns und der 2G-Kontrollen der Besucher zurück“, betont Mediatheksleiterin Yvonne Frericks: „Das haben wir deutlich zu spüren bekommen.“ Vor allem das Bistro 26, das die Mediatheksbesucher nicht nur  bewirtet, sondern auch hilft, das Konzept der Open Library umzusetzen, wenn die Mediathek geschlossen ist. Die Rückkehr zu 3G werten Mediathek und Bistro 26 als einen Lichtblick am Horizont. Die Mitarbeiter der Mediathek nutzten die vergangenen Jahre, um intensiv am Medienbestand zu arbeiten. „Wir haben ordentlich Sachbücher ausgemistet, denn wir mussten feststellen, dass jeweils nur die aktuellen auf das Interesse der Leser stoßen“, berichtet Yvonne Frericks. Außerdem haben die Mitarbeiter mehr als 16.000 neue Bücher und Medien angeschafft. Ein Fokus liegt auf dem Kinder- und Jugendbereich. „Das Medienverhalten hat sich verändert. Darauf wollen wir reagieren“, erläutert die Mediatheksleiterin. Die Einrichtung müsse heute ein Ort der Begegnung und der Leseförderung sein.

Die 2021 eingeführte Sonntagsöffnung werde ebenso gut angenommen, berichtet Frericks. Bis zu 50 Besucher habe man sonntags schon gezählt, oftmals seien es Familien mit Kindern. Die Mitarbeiter der Mediathek unternahmen außerdem eine Umfeldanalyse und entwickelten daraus ein Konzept für die kommenden fünf Jahre. Auf Basis der Ergebnisse entschied man sich, unter anderem das Angebot zugunsten von Kindern und Bildungspartnern auszurichten. Angestrebt sind beispielsweise Bildungspartnerschaften mit Kindertagesstätten und Schulen. Auch soll das Angebot für bildungsferne Familien ausgebaut werden. Das Programm für 2022 ist ebenfalls durchgeplant. Demnächst steht ein Kneipenquiz an, im Mai wird Krimiautorin Irene Scharrenberg erwartet. Und im Juni wird groß Jubiläum gefeiert: 70 Jahre Stadtbücherei und 20 Jahre LesArt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort