Jubiläum in Kamp-Lintfort Lyrikerkreis schenkt sich eine Lesung zum 40. Geburtstag

Kamp-Lintfort · Seit vier Jahrzehnten bereichert der Lyrikerkreis die Kulturszene in Kamp-Lintfort mit Gedichten und Geschichten. Zum Jubiläum laden die Mitglieder am 27. Mai zu einer besonderen Lesung in den Schirrhof ein.

 Der Lyrikerkreis um Christine Utermöhlen stand während der Corona-Pandemie fast vor dem Aus. Umso mehr freuen sich die Mitglieder auf die große Jubiläumslesung Ende Mai im Schirrhof.

Der Lyrikerkreis um Christine Utermöhlen stand während der Corona-Pandemie fast vor dem Aus. Umso mehr freuen sich die Mitglieder auf die große Jubiläumslesung Ende Mai im Schirrhof.

Foto: Norbert Prümen

Gedichte und Geschichten nicht nur lesen, sondern selber schreiben, das ist seit seiner Gründung vor 40 Jahren das Anliegen des Kamp-Lintforter „Lyrikerkreises.“ In dieser Zeit haben die Mitglieder mit ihren alljährlich mehrmals veranstalteten öffentlichen Lesungen viele hundert Besucher begeistert. Nachdem sie die Zahl ihrer Veranstaltungen in den vergangenen beiden Jahren Corona bedingt stark einschränken mussten, wollen sie jetzt am 27. Mai ihren 40. Geburtstag mit einer besonderen Lesung im Schirrhof an der Friedrich-Heinrich-Allee 79 feiern.

Vor Corona hatte der Lyrikerkreis bis zu neun Veranstaltungen pro Jahr an verschiedenen Orten, und alle waren jedes Mal ausverkauft. Dabei erfreuten sich vor allem die unter dem Titel „Wein, Reim und mehr“ im Kamp-Lintforter „Weinmarkt Wörpel“ durchgeführten Lesungen besonderer Beliebtheit. „Das war immer sehr gesellig. Man saß dicht an dicht auf Weinkisten, lauschte den Vorträgen unserer Mitglieder, trank dazu Wein und unterhielt sich in der Pause miteinander“, erinnerte sich Christine Utermöhlen am Donnerstag bei einem Planungstreffen im Schirrhof.

Sie hatte vor 20 Jahren mit sechs weiteren Lyrikfreunden zusammen aus der anfänglich lockeren Interessengemeinschaft einen richtigen Verein gemacht und ist seitdem für die Organsition der Veranstaltungen zuständig. „Leider sind einige unserer Mitglieder in den letzten Jahren verstorben, so dass wir inzwischen nur noch zu viert sind“, bedauerte sie: „Dadurch und durch Corona standen wir schon fast vor dem Aus. Unsere Freude am Vortragen und Erzählen hat uns dann aber doch weitermachen lassen.“ Umso mehr freuen sich sie und ihre drei verbliebenen Mitstreiter, dass sie ihren Besuchern am 27. Mai neben ihren eigenen Arbeiten mit dem syrischen Dichter Marwan Ali einen ganz besonderen Lesungsgast präsentieren können.

Gleichzeitig damit wird es an dem Tag auch noch eine kleine Ausstellung mit Bildern der Krefelderin Elisabeth Buhren und dem Kamp-Lintforter Maler Fabian Winke geben. „Das mit den zusätzlichen Bilderausstellungen ist ein neues Konzept von uns, weil wir unser unsere Lesungen ab jetzt weiterhin im Schirrhof machen wollen“, erklärte Christine Utermöhlen: Dort ist es zwar nicht ganz so kuschelig wie im „Weinmarkt Wörpel“, aber unsere Besucher und auch wir sitzen inzwischen lieber auf bequemen Stühlen als auf Weinkisten. Natürlich wird es auch im Schirrhof weiterhin guten ‚Wörpel-Wein‘ geben.“

Die Lesung am 27. Mai wird einschließlich Pause etwa 90 Minuten dauern, wobei sich die Besucher auf eine Reihe von lyrischen Höhepunkten aus den letzten Vereinsjahren wie zum Beispiel auf Christine Utermöhlens Mundartgeschichten von „Kalle und Wolle“, sowie auf eine damals viel belachte, inzwischen aber von der Wirklichkeit eingeholte ironische Ankündigung eines Kamp-Lintforter Bahnhofs und natürlich auf die witzigen bayrischen Gedichte von Herbert Häusler freuen dürfen.

Darüber hinaus werden mit Erich Carl und Elisabeth Buhren zwei neue Vereinsmitgliedsanwärter ihre lyrischen Arbeiten dem Publikum im Schirrhof vorstellen. „Es wäre schön, wenn sich unser Verein demnächst wieder ein bisschen vergrößern würde“, hoffte Christine Utermöhlen am Donnerstag. „Wir freuen uns sowohl über humorvolle als auch nachdenkliche Lyrikbeiträge. Nur aus dem Leben gegriffen sollten sie sein.“

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