Die Hochschule Rhein-Waal lud zum zweiten Fachtag „Make IT Digital“. Lehrer lernen Digitales an der Schulbank

KAMP-LINTFORT · Die Hochschule Rhein-Waal lud zum zweiten Fachtag „Make IT Digital“. 200 Pädagogen wollen digitale Bildung in den Untericht einbauen.

 Klaus Trimborn erklärte den Interessierten im FabLab der Hochschule Rhein-Waal die SmartHome-Technik im Bezug zur Schule.

Klaus Trimborn erklärte den Interessierten im FabLab der Hochschule Rhein-Waal die SmartHome-Technik im Bezug zur Schule.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Nicole Wardenbach schaut in die Niederlande. „Dort sind Whiteboards Standard“, erzählt die Leiterin des Kompetenzteams Kreis Wesel, das für die Lehrerfortbildung zuständig ist, über die digitalen Tafeln im Nachbarland. Im Kreis Wesel will sie die Bildung so digital machen wie dort. Deshalb rief sie zusammen mit der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort den Fachtag „Make IT Digital“ ins Leben. Nachdem er im Frühjahr 2018 Premiere gefeiert hatte, gab es gestern die zweite Ausgabe, bei der die Praxis stärker im Fokus stand.

An 20 Ständen konnten 200 Besucher, etwas mehr als bei der Premiere, zuschauen und selber ausprobieren, etwa bei Klaus Trimborn. Der Bochumer Schulkoordinator der Initiative „Zukunft durch Innovation“ hatte zehn Bungalowmodelle mitgebracht. Diese waren so groß wie Schuhkartons und aus Fischertechnik hergestellt. Wie ein Smarthome waren sie mit Sensoren ausgestattet, die zum Beispiel bei Dunkelheit Rollladen herunterfuhren oder bei Bewegung Licht angehen ließen.

Je Rundgang programmierten 20 Lehrer die Funktionen, um in Zukunft das Erlernte an ihre Schüler weitergeben zu können. „In Bochum sind wir an den Schulen unterwegs“, sagte der Techniklehrer. „Bis Sommer sind wir ausgebucht. Die Schüler lassen sich für Technik begeistern, für die MINT-Fächer.“ Er erläuterte, wie die Stadt Bochum über den Haushalt und Unternehmen über Spenden die Grundausstattung finanziert hatten.

Geld für die Mitarbeiter, die mit den digitalen Bungalowmodellen an den Schulen sind, erhielte die Initiative vom Wissenschaftsministerium NRW und von der Arbeitsagentur. „Es lohnt sich für eine Schule nicht, diese Modelle selber zu kaufen“, meinte Trimborn. „Sie sind jedes Jahr nur einige Wochen im Einsatz. Acht Modelle kosten 5000 Euro. Deshalb hatte ich die Idee, die Modelle zentral zu kaufen und zu den Schulen zu fahren.“

Heute kommen Schüler aus dem gesamten Kreis nach Moers, um an einem Tag zum Beispiel individuelle Ständer für Mobiltelefone herzustellen. „Sie arbeiten in fünf Gruppen wie in einem Unternehmen“, erzählte Projektleiter Martin Jäger. „Sie sind für Design, Marketing, Kommunikation, Technik und Finanzen zuständig. Selbst einen Handyhalter herzustellen, kommt bei den Schülern gut an. Sie erleben die digitale Revolution mit. Bis zum Sommer haben wir fast alle Termine belegt.“

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