Kommunalwahl 2020 in Kamp-Lintfort Landscheidt macht’s – oder doch nicht?

Kamp-Lintfort · Die SPD Kamp-Lintfort nominiert ihren Bürgermeister-Kandidaten erst im Januar. Bis dahin will der Amtsinhaber entscheiden, ob er sich wieder zur Wahl stellt.

 Christoph Landscheidt.

Christoph Landscheidt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Christoph Landscheidt lässt sich Zeit: Der Rathauschef will sich nicht vor Januar 2020 erklären, ob er sich ein fünftes Mal um das Amt des Bürgermeisters in Kamp-Lintfort bewerben wird oder eben nicht. Dass die Gerüchteküche ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl in Kamp-Lintfort und in den Nachbarstädten brodelt, davon zeigt sich der Amtsinhaber unbeeindruckt: „Ich habe bislang noch keine andere Kommunalwahl erlebt, vor der nicht darüber spekuliert worden wäre, welche anderen Positionen ich anstreben würde.“ Er sei bis September 2020 Bürgermeister und wolle sich im Moment nicht festlegen, ob er wieder kandidieren werde. „Das Amt macht großen Spaß. Es hat nichts mit Amtsmüdigkeit zu tun, dass ich mir die Zeit ausbedungen habe. Es handelt sich um eine Frage, die gut bedacht werden muss. Sie betrifft schließlich auch die Familie“, erklärte Landscheidt.

In dieser Vorgehensweise bestehe zwischen ihm, Stadtverband und Fraktion der SPD Einvernehmen. Und so lautet denn auch die aktuelle Sprachreglung innerhalb der SPD in Kamp-Lintfort. „Wir haben einen festen Zeitplan“, sagt René Schneider, Vorsitzender des Stadtverbandes und Landtagsabgeordneter. Er wird übrigens zurzeit hinter vorgehaltener Hand als ein möglicher Nachfolger Landscheidts gehandelt, falls der Amtsinhaber sich gegen eine erneute Kandidatur entscheiden sollte. Schneider vertritt die SPD noch bis 2022 als Abgeordneter im Düsseldorfer Landtag.

Es gibt aber auch noch weitere potenzielle Nachfolger in der SPD Kamp-Lintfort. Der festgelegte Zeitplan sieht wie folgt aus: Im Herbst 2019 sollen die Kandidaten für den Stadtrat in Kamp-Lintfort in einer großen Mitgliederversammlung nominiert werden. „Wir haben alle angeschrieben und gefragt, ob sie antreten wollen. Es laufen die ersten Rückmeldungen ein“, sagt René Schneider auf RP-Anfrage. Im Januar werde man den Bürgermeisterkandidaten nominieren. „Das haben wir vor sechs Jahren genauso gemacht. Warum? Weil wir einen guten und erfolgreichen Bürgermeister haben, der einen super Lauf hat. Wir haben keinen Druck.“ Als SPD-Stadtverbandsvorsitzender gehe er fest von einem Kandidaten Christoph Landscheidt aus, sagte René Schneider im Gespräch mit unserer Zeitung.

Den Druck sieht er vielmehr bei der Opposition im Kamp-Lintforter Stadtrat, insbesondere bei CDU und Grünen. Vor sechs Jahren hatten die Christdemokraten keinen Kandidaten in die Bürgermeisterwahl geschickt. Lediglich die Freien Wähler hatten mit Thomas Reif einen Kandidaten aufgestellt. Landscheidt gewann die Wahl mit 87,19 Prozent. Während sich in Moers die Bewerber für 2020 bereits positioniert haben, bleiben in Kamp-Lintfort zurzeit auch die Stadtverbände von CDU und Grünen noch in der Deckung. Sie antworteten auf RP-Nachfrage, dass sie gerne einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Kamp-Lintfort aufstellen würden. In beiden Parteien befindet man sich aber offenbar in Abstimmungsgesprächen. Auch bei den Linken sei alles noch offen. Das sagte Sidney Lewandowski am Donnerstag: „Wir diskutieren darüber.“

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