Politik im Kreis Wesel Kreis-SPD setzt sich 40 Prozent plus als Zielmarke

Kamp-Lintfort · Mit einem offensiven Wahlkampf im Netz und an den Ständen will die Kreis-SPD mit Landratskandidat Peter Paic stärkste Kraft im Kreistag werden.

 Landratskandidat Peter Paic und SPD-Kreisverbandsvorsitzender René Schneider stellten das Programm der Kreis-SPD vor.

Landratskandidat Peter Paic und SPD-Kreisverbandsvorsitzender René Schneider stellten das Programm der Kreis-SPD vor.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Mit der Kampagne „Packen wir´s an“ will die Kreis-SPD bei der Kommunalwahl am 13. September stärkste Kraft werden und ihren Kandidaten Peter Paic zum Landrat des Kreises Wesel machen. Das machte der Kreisverband bei der Vorstellung des 82 Punkte umfassenden Wahlprogramms in Kamp-Lintfort deutlich. Neben einer coronabedingt stärkeren Ausrichtung auf die „sozialen Medien“ und der einheitlichen Darstellung von Inhalt und Personen soll dabei auch der Straßenwahlkampf die Bürger überzeugen. Und da will der 52-jährige Wirtschaftswissenschaftler Paic das persönliche Gespräch führen.

Er betonte, dass er nicht nur Verwaltungschef sein, sondern ein „Landrat für alle“ sein wolle. Dazu strebe er auch „eine neue Offenheit zu den anderen Parteien“ im Kreistag an – „speziell Grüne und Linke“, aber auch CDU und FDP. Es gehe darum, „für die guten Projekte eine Mehrheit“ zu finden. „Da bin ich bereit, Koalitionen einzugehen.“ Wie sich die Corona-Krise auf den Kreishaushalt auswirken werde, müsse man abwarten, sagte Paic. Da könne man nur die regionale Wirtschaft stärken und an die Landesregierung appellieren, „nachzubessern“. Um den Kreis als Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln, sieht er vor allem in den Bereichen Logistik und Touristik Entwicklungspotenzial.

Als „Tor zum Rhein-Ruhr-Gebiet“ wolle man die Verbindung von Wirtschaft und Umweltschutz schaffen. Daneben soll es einen flächendeckenden Ausbau von Breitband und G5-Netzen geben. Als ergänzendes „Mosaik für den Verkehr der Zukunft“ benannte Fraktionschef Gerd Drüten den Ausbau des Fahrrad-Schnellwegenetzes und den Umstieg auf die Schiene. Auch was den Kiesabbau betrifft, setze die SPD auf Veränderung. „Wir müssen uns von der Industrie langsam lösen.“ Denn der Kiesabbau finde „auf Kosten der Allgemeinheit“ statt. Paic will mehr Firmen unterstützen, die Baustoffe recyceln. Drüten forderte eine „Reduzierung der Kiesmenge um jährlich fünf Prozent „bis auf einen Sockel, den man zugestehen muss.“ Umstrittene Gebiete sollten aus der Planung raus.

Als Zielmarke formulierte Kreisvorsitzender René Schneider selbstbewusst die Vorgabe „40 Prozent plus“ – trotz der aktuellen Umfragen im Bund, die für die SPD nur 18 Prozent ausweisen. Im Kreis gälten da andere Faktoren, so Schneider.

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