Neueröffnung in Kamp-Lintfort Kreatives aus der Goldschmiede-Werkstatt

Kamp-Lintfort · Matthias Stankowiak hat sich einen lang gehegten Traum erfüllt: Am Montag eröffnete der Goldschmiedemeister an der Markgrafenstraße 5 sein eigenes Geschäft. „Genau mein Stil“ heißt das Juwelier-Geschäft. Und das hat einen Grund.

 Matthias Stankowiak hat sich in einem leer stehenden Ladenlokal, in dem früher mal eine Fleischerei war, mit Werkstatt und einem geschmackvoll gestalteten Verkaufsraum eingerichtet.

Matthias Stankowiak hat sich in einem leer stehenden Ladenlokal, in dem früher mal eine Fleischerei war, mit Werkstatt und einem geschmackvoll gestalteten Verkaufsraum eingerichtet.

Foto: Norbert Prümen

Ein eigenes Geschäft, davon hatte Goldschmiedemeister Matthias Stankowiak schon lange geträumt. Jetzt hat er seinen Traum wahr gemacht. Am Montag, pünktlich zum Valentinstag, eröffnete der 39-Jährige an der Kamp-Lintforter Markgrafenstraße 5 sein so lang ersehntes Goldschmiedegeschäft. Gut drei Monate lang hat er, unterstützt von Familie und Freunden, die dort früher von einer Fleischerei und später von einer Fußpflegepraxis genutzen Räume renoviert und daraus eine Werkstatt mit einem dazugehörigen hellen, geschmackvoll gestalteten Verkaufsraum gemacht. „Genau mein Stil“, sagt er lächelnd.

„Deswegen habe ich auch mein Geschäft so genannt, nämlich weil ich vorhabe, hier damnächst nach den Wünschen meiner Kunden ganz individuelle Schmuckstücke zu entwerfen und anzufertigen“, erklärte er am Montag kurz vor der offiziellen Eröffnung um 10 Uhr. Ursprünglich hatte Matthias Stankowiak ja Physiotherapeut werden wollen, doch dann war er irgendwann auf den Goldschmiedeberuf gestoßen. Der entsprach schon damals sehr seiner Leidenschaft fürs Handwerkliche.

Besonders spannend fand er daran jedoch vor allem dessen kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Das ist bis heute so geblieben. „Dinge selber zu machen, das ist einfach etwas ganz Besonderes“, betont er. So war es nicht verwunderlich, dass er schon kurz nach dem Ende seiner Ausbildung auch den Meistertitel machen wollte. Zehn Monate lang hat er dazu in einem Vollzeitkurs im Handwerkerzentrum in Münster erneut die Schulbank gedrückt und schließlich als praktisches Prüfungsstück eine selbst entworfene Halskette aus Gold und Brillianten hergestellt. Die ist natürlich nicht verkäuflich und liegt wohlverwahrt in einem sicheren Safe, aber die in Kupfer gestaltete Vorversion hat neben zahlreichen alten Handwerksgeräten und natürlich seinem aktuellen Schmuckangebot einen Ehrenplatz im Schaufenster bekommen. Die dort und im Laden ausgestellten Stücke sind zum größten Teil von ihm selber entworfen und hergestellt, ein Teil ist jedoch auch eingekauft. Das allerdings mit viel Geschmack und Qualitätsbewusstsein.

Einen besonderen Schwerpunkt hat sein Angebot allerdings nicht. Von Gold- über Silber- bis Perlen und Edelsteinschmuck bietet sein Sortiment für „jeden etwas“. Darüber hinaus kann man bei ihm aber auch bereits vorhandene Schmuckstücke umgestalten oder welche nach eigenen Entwürfen anfertigen lassen. Auf die Frage, warum er sein neues Geschäft gerade jetzt in dieser ja nicht allzu leichten Zeit aufmacht, kam seine Antwort direkt: „Ich werde in diesem Jahr 40 Jahre. Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Dazu nickte seine Frau Anja bestätigend: „Ich freue mich, dass er sich endlich entschlossen und getraut hat.“ Sie habe ihn, erzählt die Ehefrau, schon lange zuvor dazu ermutigt.

Den letzten Anstoß für seine Entscheidung erhielt er dann, als seine Großmutter sich bereit erklärte, ihm vorab einen Teil seines Erbes auszuzahlen, und ein ehemaliger Arbeitgeber in Mülheim ihm nach der Geschäftsaufgabe den Kundenstamm seines Juweliergeschäftes zum Kauf anbot. Damit hat Matthias Stankowiak zumindest eine solide Grundlage für sein neues Goldschmiedegeschäft. Dennoch weiß er noch nicht genau, was ihn in nächster Zukunft erwartet: „Ich hoffe, viele zufriedene Kunden. Man wird sehen.“

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