Kirche in Kamp-Lintfort Neue Pastoralreferentin möchte bei den Menschen sein

Kamp-Lintfort · Gertrud Sivalingam ist neue Pastoralreferentin der Pfarrgemeinde St. Josef. Sie arbeitet vor allem in der Pfarrcaritas, zurzeit auch im Seniorenbereich. Wie sie die Schätze des Glaubens anschaulich machen will.

Bevor Gertrud Sivalingam nach Kamp-Lintfort kam, war sie als  Pastoralreferentin in Sonsbeck tätig. „In Kamp-Lintfort gibt es viele Schätze zu entdecken“, sagt sie.   Foto: Norbert Prümen

Bevor Gertrud Sivalingam nach Kamp-Lintfort kam, war sie als Pastoralreferentin in Sonsbeck tätig. „In Kamp-Lintfort gibt es viele Schätze zu entdecken“, sagt sie. Foto: Norbert Prümen

Foto: Norbert Prümen

Gertud Sivalingam erinnert sich noch genau an einen Tag Anfang Februar. Sie, damals noch Pastoralreferentin in Sonsbeck, nahm im Pfarrhaus St. Josef an einer Vorbesprechung für „Gemeinsam gegen Einsam“ teil, einer Qualifizierungsmaßnahme für Ehrenamtliche im Berufsdienst. Beim ersten Rundgang durch die neue Gemeinde sah sie, wie vor dem Rathaus an den Ecken des Karl-Flügel-Platzes vier Eichen gepflanzt wurden. „Wenn alte Bäume verpflanzt werden und es schaffen, anzugehen, dann werde ich es auch schaffen, an meinem neuen Wirkungsort Wurzeln zu schlagen“, sagt die 61 Jahre alte Xantenerin. Seit Anfang März ist sie neue Pastoralreferentin der Kirchengemeinde St. Josef.

Zum einen unterstützt sie die Gemeindecaritas. Zum anderen übernimmt sie Aufgaben in der Seniorenarbeit, die auf das Pfarreiteam um Pfarrer Joachim Brune aufgeteilt sind, seitdem Pastoralreferentin Nicole Coenen in ein anderes Pfarreiteam gewechselt ist. „Eine Gemeinde muss vor Ort bei den Menschen sein und die Sprache der Menschen sprechen“, sagt die Pastoralreferentin. „Sie muss aus den Gotteshäusern herausgehen, aber gleichzeitig auch mit den Kirchengebäuden Orte bereithalten, die aus dem Alltag herausführen und zur Begegnung mit Gott einladen.“ So ist sie regelmäßig im Cari-Treff zu finden, zum Beispiel beim Sprachcafé, bei dem sich Menschen aus Somalia und Kamerun, der Ukraine und der Türkei mit Deutschsprachigen unterhalten. „Da wächst etwas zusammen, und für alle ist das ein Gewinn.“

Dienstags ist sie meistens im Café anzutreffen. „Vor Ort bekomme ich mit, was läuft“, erzählt die Pastoralreferentin, die die letzten zwölf Jahre in der Gemeinde Maria Magdalena in Sonsbeck arbeitete. Sie ist noch dabei, Kamp-Lintfort zu entdecken, hat sich vorgenommen, sich die evangelische Christuskirche anzusehen, deren bunte und abstrakte Fenster aus den 1920er Jahren unter Freunden der Glaskunst bundesweit bekannt sind. „In Kamp-Lintfort gibt es viele Schätze zu entdecken“, sagt die gebürtige Emmericherin, die in Paderborn und Münster Religionspädagogik und Sozialpädagogik studierte. „Kamp-Lintfort ist eine spannende Stadt. Ich habe sie mit der Landesgartenschau 2020 das erste Mal näher kennengelernt. Die Stadt nimmt gerade eine unglaubliche Entwicklung. Ein Beispiel ist das Quartier um den Cari-Treff. Ein um das andere Gebäude wird dort fertiggestellt und bezogen.“ Die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern arbeitet gerne mit Zeichen und Symbolen. „Sie helfen, die Schätze unseres Glaubens sichtbar zu machen“, berichtet sie. „Es hat mich immer gereizt, Gottesdienste auf alternative Art zu feiern, zum Beispiel an anderen Orten, wie zum Sonnenaufgang auf dem Sonsbecker Berg oder auf einer Obstwiese.“

In einer Gottesdienstreihe mit dem Titel „Klopfzeichen“ hat Gertrud Sivalingam vieles ausprobiert und die Teilnehmenden mit einbezogen. „Gott klopft auf vielfältige Weise bei den Menschen an“, sagt sie. „Den Klopfzeichengottesdienst führen Frauen aus der Sonsbecker Gemeinde weiter. In Kamp-Lintfort warten neue Betätigungsfelder.“

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