Kamp-Lintfort helau Närrischer Blick zurück auf 66 Jahre KK Kolping

Die „66“ scheint die Glückszahl der schwarz-orangen Karnevalisten zu sein. Zum närrischen Geburtstag stieg die Mitgliederzahl erstmals über „66“. Neu angemeldet haben sich auch 20 Jugendliche.

  Hans-Peter Peißer, Präsident des Karnevalskomitees Kolping.

Hans-Peter Peißer, Präsident des Karnevalskomitees Kolping.

Foto: Norbert Prümen (nop)

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, komponierte Udo Jürgens 1977 einen seiner bekanntesten Songs. Das Karnevalskomitee (KK) Kolping hätte sich diesen Refrain zu seinem Motto für seinen 66. Geburtstag wählen können. Zum närrischen Geburtstag stieg die Mitgliederzahl erstmals über „66“. Außerdem ist das Karnevalskomitee so jung wie noch nie seit seiner Gründung 1954. Das hängt vor allem mit der neuen Jugendabteilung zusammen.

Vor 66 Jahren...

... fing 1954 alles an. Mitglieder der Kamp-Lintforter Kolpingfamilie, vor allem Geschäftsleute und Handwerker, gründeten ein Komitee, um Helau zu rufen und Karnevalssitzungen zu organisieren. Erster Präsident war Kurt Janz. Mitglieder des Komitees waren unter anderem Heinz Krämer, Willi Maaßen und Heinz Prangen. Ludwig Proch war Hoppeditz. Viel Unterstützung erhielt das Komitee von den Rhinberkse Jonges, zu der es bis heute eine enge Freundschaft unterhält.

Das Komitee lud zunächst zu Sitzungen ins Josef-Jeurgens-Haus ein, dann in den Saal des Knappenheims an der Schulstraße sowie in den Saal der Gaststätte Gardemann-Gossens an der B 510. Als 1961 das Kolpinghaus an der Prinzenstraße neu gebaut war, organisierte das KK Kolping die Sitzungen dort. „Das Komitee war so groß wie ein Elferrat und hatte nur männliche Mitglieder“, blickt Hans-Peter Peißer zurück. „In 66 Jahren hatte es nur fünf Präsidenten: Kurt Janz ab 1954, Josef „Jupp“ Seifert ab 1961, Ludwig Proch ab 1973, Bernd Ueffing ab 1992 und Hans-Peter Peißer seit 2009.“

Vor sechs Jahren …

… begann in der Session 2013/14 die Goldene Zeit des Kolping-Komitees. Es stellte das erste Dreigestirn am unteren Niederrhein: Ralf Bonse als Prinz, Sven Weferinghaus als Bauer und Michael(a) Raskopf als Jungfrau. Anfang 2014 wurde das Karnevalskomitee eingetragener Verein. „Seitdem können wir auch Frauen aufnehmen“, sagt der Präsident. „Heute sind die Hälfte unserer Mitglieder Frauen.“ In der Session 2017/18 stellte das Karnevalskomitee das erste weibliche Dreigestirn am Niederrhein: Andrea Bengs als Prinz, Sabine Strahl als Bauer und Kathrin Fabricius Sudmann als Jungfrau.

Im Mai 2018 kam eine Jugendabteilung dazu. Sie wird von Daniela Lupinski geleitet. 20 Kinder tanzen in drei Gruppierungen. Die Kolping Sternchen sind drei bis sechs Jahre alt, die Kolping Queens sieben bis neun und die Kolping Garde fünf bis neun. Dazu hat sie zwei Solotänzerinnen und ein Duo. Die Jugendabteilung trainiert in der Kleinen offenen Tür an der Rundstraße im Gestfeld.

Heute

In der 66. Session überstieg die Mitgliederzahl erstmals die 66. „Zurzeit haben wir 70 Mitglieder“, berichtet Hans-Peter Peißer. „In den vergangenen Jahren sind wir kontinuierlich gewachsen. Durch die Jugendabteilung ist unser Altersdurchschnitt so niedrig wie nie zuvor.“ Am Sonntag wurde das Jubiläum im Josef-Jeurgens-Haus gefeiert, wo vor 66 Jahren alles begann. 180 Narren kamen, darunter auch Vertreter von 30 befreundeten Vereinen. Das Grafschafter Prinzenpaar Alfred I. und Mareike I. besuchte die Feier zum närrischen Geburtstag wie die Kamp-Lintforter Prinzessin Nicole I. und der Kamp-Lintforter Jugendprinz Max I. Gehört das Komitee doch gleich zwei Dachverbänden an – dem Kulturausschuss Grafschafter Karneval und dem Festausschuss Kamp-Lintforter Karneval.

Zum Geburtstag hatte das Karnevalskomitee ein großes Programm organisiert. Stargast war Büttenredner „Olli, der Köbes“. Die Laudatio wurde von Bernd Grossauer gehalten, dem Präsidenten des Festausschusses Kamp-Lintforter Karneval und Mitglied von Kolping.

Der Laudator erhielt von Frank Schreiber, dem Präsidenten des Regionalverbandes Linksrheinischer Karneval (LRK), den Orden in Gold mit Diamanten des Bundes Deutscher Karneval (BDK). Dieser Orden ist die höchste Auszeichnung im Karneval. Hans-Peter Peißer, der auch Geschäftsführer des Festausschusses ist, erhielt den BDK-Orden in Silber und vom Kulturausschuss-Präsidenten Hansi Kitzhofer den Verdienstorden in Gold des Kulturausschusses Grafschafter Karneval. Vizepräsident Ralf Bonse bekam den LRK-Orden in Gold verliehen, Obermöhne Elli Schröder den LRK-Orden in Silber.

Zukunft

An Altweiber, 20. Februar, lädt das Karnevalskomitee zum traditionellen Möhnenball ins Festzelt ein, das auf dem Parkplatz der Stadtwerke aufgebaut wird. Am Karnevalssamstag, 22. Februar, ist dort Kostümball, und am Rosenmontag Party. Beim Rosenmontagszug ist das Karnevalskomitee erstmals mit drei Wagen dabei. „So viele waren es noch nie“, sagt Hans-Peter Peißer.

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