Musik in der Hochschulstadt Folkwang-Festival spielt auch in Kamp-Lintfort
Kamp-Lintfort/Essen · Die Musikschule kooperiert erstmals mit dem Internationalen Folkwang Gitarrenfestival. Kamp-Lintfort wird Festival-Standort für das Preisträger-Konzert und ein Gesprächskonzert. Wie die Kooperation zustande kam.
Im Februar steht die Folkwang Universität der Künste im Zeichen der Gitarre. Dann findet das Internationale Folkwang Gitarrenfestival zum sechsten Mal statt. Und die Musikschule Kamp-Lintfort ist zum ersten Mal mit zwei Veranstaltungen Teil des Festivals. Sie befindet sich als Austragungsort in einem illustren Reigen von Folkwang Universität selbst, Musikschule der Stadt Mülheim, Kulturzentrum August Everding Bottrop und Kloster Saarn in Mülheim. Die Kooperation kam über die Freundschaft von Martin Begall, Leiter der Musikschule in Kamp-Lintfort, und Professor Tomasz Zawierucha, Kurator des Gitarrenfestivals, zustande.
„Das Festival ist ein tolles und hochkarätiges Ereignis – auch für unsere Musikschule als neuer Festivalsatellit“, betonte Martin Begall am Dienstag in einem Pressegespräch und freute sich darüber, dass das Festival so in die Region integriert wird. „Wir dürfen uns auf Künstler auf Weltniveau freuen.“ Gleich zwei Veranstaltungen finden im Rahmen des Internationalen Folkwang Gitarrenfestivals in Kamp-Lintfort statt: Für Samstag, 4. Februar, 16 Uhr, ist unter dem Titel „Die Zeitreise der Gitarre“ ein Gesprächskonzert zur Geschichte der Gitarre von den Anfängen bis zur Gegenwart in der Musikschule (Altes Rathaus, Moerser Straße 316) geplant. Professor Tomasz Zawierucha und Susanne Hilker von der Folkwang Universität der Künste haben für die Zuhörer ein Live-Konzert mit Multimedia-Präsentation vorbereitet. „Wir bringen auch vier bis fünf historische Gitarren mit, damit die Besucher erleben, wie diese aussahen und klingen“, berichtet Susanne Hilker. Eine Woche später, am 11. Februar, erleben Musikfreunde im Schirrhof ab 19 Uhr ein Konzert mit den Gewinnern des NRW-Gitarrenpreises 2022. Es spielen mit Andrés Madariaga (Chile), Eugen Treichel (Deutschland) und Bianka Szalaty (Polen) internationale Künstler auf. Eine Festival-Jury hatte 2022 die drei Gitarristen im Rahmen des Wettbewerbs als Preisträger auserkoren. Sie stammen von renommierten Hochschulen in ganz Europa.
Das Internationale Gitarren Festival wurde 2016 mit dem Ziel gegründet, die klassische Gitarre im Ruhrgebiet noch populärer zu machen. 2023 findet die sechste Ausgabe statt. Nach der Corona-Pandemie sei das Festival, findet Kurator Tomasz Zawierucha, umso wichtiger, um die Musiker und Studierenden aus der Region zu unterstützen und ihnen wieder den Sinn zurückzugeben. „Während der Pandemie waren ja so gut wie keine Auftritte und Konzerte möglich“, betont der Gitarren-Professor. Für die drei Preisträger 2022 sei das Festival eine Super Chance, nach dieser Zeit wieder mit Konzerten präsent zu sein. Die Preisträger 2023 werden zurzeit ermittelt: 30 Anmeldungen liegen vor. Auf dem Campus in Essen finden Meisterkurse statt. Die Gitarre, erzählt Martin Begall, gehöre auch an der Kamp-Lintforter Musikschule zu den beliebtesten Instrumenten. „Selbst Paganini hat Gitarre gespielt. Man kann sie einpacken, mitnehmen und überall spielen. Sie ist also deutlich praktischer als ein Klavier“, erklärt der Leiter der Musikschule schmunzelnd, warum die meisten Musikschüler Gitarren-Unterricht nehmen.
Die Musikschule erhebt zum Konzert am Samstag, 11. Februar, einen Eintrittspreis in Höhe von 15 Euro. Martin Begall: „Der Eintritt ist aber bis 18 Jahre frei.“