Tierhilfe in Kamp-Lintfort Streunerkater Freddy geht es gut

Kamp-Lintfort · Zahlreiche Tierfreunde haben für die Operation des erkrankten Katers gespendet. Auf Freddy wartet jetzt ein liebevolles Zuhause. Warum das Schicksal des Katers beispielhaft für viele Streuner steht.

 Freddy  hat auch ein neues Zuhause gefunden.

Freddy  hat auch ein neues Zuhause gefunden.

Foto: Tierschutzverein Kamp-Lintfort

Viele Tierfreunde haben „Freddy“ die Daumen gedrückt, eine Operation mit großzügigen Spenden ermöglicht und aufmunternde Worte gefunden. Der Tierschutzverein Kamp-Lintfort bedankt sich. Der kleine Kerl mache sich sehr gut und nehme endlich an Gewicht zu. Die Nebengeräusche beim Atmen seien fast verschwunden. Ein sehr großer ulzerierter Polyp hatte ihm das Leben schwer gemacht. Außerdem litt er unter einer Vorwölbung hinter dem Trommelfell, ein noch vorhandenes Hämatom werde sich im Laufe der Zeit noch auflösen. Sein Gehör werde er zwar nicht vollständig wiedererlangen, aber er könne nun erheblich besser hören als vor der OP. Das teilt der Tierschutzverein mit. „Es besteht die Chance, dass Freddy vollständig genesen wird. Ein liebevolles Zuhause wartet schon auf ihn, in dem er ein behütetes Katzenleben führen darf, und man ihn so nimmt wie er ist.“ Bei einem Streuner in seinem Alter und mit seinem Charakter sei das noch möglich.

Freddy sei jedoch nur ein Beispiel für viele seiner Leidensgenossen, so der Tierschutzverein. Streunerkatzen seien in der Regel Hauskatzen, die aus verschiedenen Gründen verwildert sind. Sie seien meist extrem scheu und ängstlich. Oft seien sie krank, unterernährt und von Parasiten befallen. „Wenn ihnen niemand zur Hilfe kommt, werden sie nur wenige Jahre alt und sterben qualvoll und einsam.“

Der Tierschutzverein Kamp-Lintfort hat sich zum Ziel gesetzt, gerade diesen Tieren zu helfen, indem sie kastriert, ärztlich behandelt und an geeigneten Futterstellen wieder ausgesetzt und weiter versorgt würden. Pro Jahr lässt der Verein etwa 300 bis 400 Katzen im Raum Kamp-Lintfort und Umgebung kastrieren. Dabei müsse man bedenken, dass eine Katze jährlich bis zu drei Würfe haben kann, das bedeutet bis zu zwölf Katzenbabys (Kitten) im Jahr. Das ergebe in zwei Jahren etwa 66, in drei Jahren etwa 382 und nach vier Jahren bereits 2200 Katzen.

Hilfreich bei der Bewältigung der extrem gestiegenen Tierarztkosten für Kastrationen sei das jährliche Förderprogramm des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Maximal 5000 Euro können dort beantragt werden. Die Kastration einer Katze wird mit 40 Euro bezuschusst, die eines Katers mit 25 Euro. Die berechneten Kosten der Tierärzte seien jedoch wesentlich höher. Die Differenz und die Behandlungskosten sowie alle darüber hinausgehenden Kastrationen müsse der Tierschutzverein Kamp-Lintfort aus Spendengeldern tragen.

Der Deutsche Tierschutzbund, dessen Mitglied der Tierschutzverein Kamp-Lintfort ist, habe im Dezember 2021 für eine Kastrations- und Behandlungsunterstützungsaktion Duisburger Streunerkatzen aus seinem „Feuerwehrfonds“ 5000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit diesem Zuschuss habe man von Januar bis Juni weitere 54 Katzen kastrieren können.

„Alle Betreuer der Streunerkatzenfutterstellen sowie diejenigen, die die Tiere einfangen, zum Tierarzt bringen und sich um die Nachbehandlung der Streunerchen kümmern, übernehmen diese Aufgaben ehrenamtlich, unentgeltlich und in ihrer Freizeit“, betont der Tierschutzverein.

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