Aktion in Kamp-Lintfort Hier wird Kunst gemacht

Kamp-Lintfort · Einen Einblick in die Kunst-Szene Kamp-Lintforts gab es am Wochenende. An zwölf Orten öffneten Ateliers für Besucher. Wir haben im Farbraum von Ulrike Kistner und Barbara Ziebuhr vorbeigeschaut.

 Die Künstlerinnen Ulrike Kistner und Barbara Ziebuhr im Garten ihrer gemeinsamen Arbeitsstätte.

Die Künstlerinnen Ulrike Kistner und Barbara Ziebuhr im Garten ihrer gemeinsamen Arbeitsstätte.

Foto: Norbert Prümen

Nach einer zweijährigen coronabedingten Pause haben Kamp-Lintforter Künstlerinnen und Künstler am Wochenende wieder ihre Ateliers geöffnet. An zwölf Orten signalisierten draußen angebrachte bunte Hinweise am Samstag und Sonntag jeweils zwischen elf und 18 Uhr: „Hier wird Kunst gemacht. Treten Sie ein!“ Das Interesse war groß. Bei nicht mehr ganz so brütenden Temperaturen nutzten viele Kunstfreunde das Angebot für eine Radtour, so unter anderem zu vier Ateliers im Kulturzentrum Schirrhof oder in das Atelier Farbraum von Ulrike Kistner und Barbara Ziebuhr an der Krusestraße 23.

Die beiden Künstlerinnen haben seit zwei Jahren eine gemeinsame Arbeitsstätte im Haus von Ulrike Kistner. „Sie hat mir diese Möglichkeit angeboten, als ich wegen der Corona-Einschränkungen nicht mehr in meinem bisherigen Atelier arbeiten konnte. Das war ein so schönes Angebot, dass ich es gar nicht glauben konnte“, berichtete Barbara Ziehbuhr. So wurden nach dem Motto „Sofa raus, Kunst rein“ aus einem ehemaligen Wohnzimmer zwei mit einander verbundene, helle Arbeitsräume, die wie Barbara Ziehbuhr findet, eine „ganz besondere kreative Energie besitzen“.

Ulrike Kistner, so berichtetete sie, habe lange Zeit an einem der von ihr angebotenen Malkurse teilgenommen. Inzwischen seien sie Freundinnen geworden und künstlerisch auf gleicher Augenhöhe. Dass Barbara Ziehbuhr in ihren gegenstandslosen Bildern vor allem zartere Töne und interessante Oberflächenstrukturen bevorzugt, während Ulrike Kistner lieber mit satten Farben arbeitet, stört keine von ihnen: „Im Gegenteil. Wir inspirieren uns eher gegenseitig“, berichteten beide einvernehmlich.

So hat Ulrike Kistner zum Beispiel an einem von Barbara Ziehbuhr während der Coronazeit initiierten, aus 60 Teilnehmern bestehenden Gemeinschaftskunstprojekt namens „Kunst trotzt“ teilgenommen, und inzwischen tauschen sie sogar schon mal ihre bisherigen Farben miteinander aus. In diesem Sinne dürfte sich auch ohne die Aktion der offenen Kamp-Lintforter Ateliers ein Besuch in der Krusestraße 23 lohnen. Die Kontaktaufnahme dafür funktioniert zurzeit über barbara.ziehbuhr@cocoonie.de.

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