Herbstpartie in Kamp-Lintfort Auszeit vom Alltag im Terrassengarten

Kamp-Lintfort · Über 10.000 Besucher erlebten die Herbstpartie, die erstmals auf dem ehemaligen Laga-Gelände beim Kamper Kloster ausgerichtet wurde. 150 Aussteller präsentierten Angebote rund um Garten, Kunst und Kulinarik.

 Die Gärten von Kloster Kamp boten eine ansprechende Kulisse für die Premiere der Herbstpartie.

Die Gärten von Kloster Kamp boten eine ansprechende Kulisse für die Premiere der Herbstpartie.

Foto: Norbert Prümen

„Die Herbstpartie wertet den Kamper Terrassengarten auf“, meinte Jochen Eichenauer. „Sie passt in den Garten hinein, wie es besser nicht sein kann.“ Der Kamp-Lintforter freute sich über das neue Veranstaltungsformat, das vom Freitag bis Sonntag am Kamper Berg Premiere feierte. „Das Angebot an den Ständen ist ausgefallen, sehr interessant und qualitativ hochwertig“, sagte Eichenauer. „So etwas hat im Kamper Terrassengarten gefehlt.“

Auch für die Veranstalter Reno und Lydia Müller fehlte eine solche Herbstpartie im Schatten der Abteikirche. „Vor elf oder zwölf Jahren haben wir den Garten zum ersten Mal gesehen“, erzählte Lydia Müller. „Wir haben uns sofort ausgemalt, wie gut eine Herbstpartie hineinpassen würde.“ Reno Müller sah das ähnlich. „Eine Herbstpartie soll eine Auszeit vom Alltag, ein Tag der Inspiration“, beschrieb er die Atmosphäre. „Sie ist wie für die Anlage am Kloster Kamp gemacht.“

 Bei schönem Wetter strömten die Besucher auf das Gelände.

Bei schönem Wetter strömten die Besucher auf das Gelände.

Foto: Norbert Prümen

Doch es dauerte zehn Jahre, bis die beiden Krefelder ihren Wunsch umsetzen konnten, 150 Aussteller in den Terrassengarten, den Alten Garten und den Bereich dazwischen zu platzieren. Das Problem war die verkehrliche Anbindung. Die meisten Besucher reisen mit Autos von auswärts an, am Wochenende aus einem Umkreis bis zu 50 Kilometern, einige aber von wesentlich weiter. Am Freitag waren es 3000 Besucher, am Samstag und Sonntag jeweils um die 5000.

Erst mit der Landesgartenschau 2020 verbesserte sich die verkehrliche Situation, weil westlich des Terrassengartens ein Parkplatz an der Kamper Sportanlage ausgebaut wurde, an dem der Haupteingang lag. Auf der Wiese des Reitvereins Seydlitz Kamp, die sich anschließt, konnten am Wochenende weitere Autos parken. Außerdem wurde für die Laga 2020 beim Kamper Bienenhaus die Einmündung der Mittelstraße in die Rheinberger Straße umgebaut, damit dort Shuttlebusse halten können. So pendelten am Samstag und Sonntag Busse zwischen den Parkplätzen um den Zechenpark an der Friedrich-Heinrich-Allee und der Mittelstraße hin- und her, wie zur Laga 2020.

So konnten die Besucher ohne Stress zu einer „Auszeit vom Alltag“ anreisen, bei Klavier- und Saxophonmusik flanieren, um die florale Installation anzusehen, die die Kempener Künstlerin Marion van der Sant am Auslauf des Terrassengartens zur B510 hin aufgebaut hatte. Sie konnten sich auf maßgefertigte Gartenmöbel aus Vollholz setzen, die von den Reeser Möbeltischlern Andreas Kamt und Chris Oldenburg aus Vollholz produziert wurden. Sie konnten bei Monika Kempf aus dem Jülicher Raum Strümpfe aus Alpakawolle kaufen. Sie konnten bei Michael Laue in Spiegelfenster sehen, die vom Bonner Gärtnermeister aus antiken Holzfenstern hergestellt worden waren. Oder sie konnten sich im Café „Le Petit Paris“ an einem alten Circuswagen niederlassen, um in Ruhe einen Kaffee zu genießen, um nur einige Beispiele zu nennen.

„Die Herbstpartie ist sehr gut gelaufen“, zog am Sonntag Lydia Müller ein Resümee. „Wir hatten bei Landpartien noch nie einen Freitag mit 3000 Besuchern. Die Besucher haben Schlange gestanden, als wir um zwölf Uhr geöffnet haben. „Mitte September 2022 kommen wir wieder zum Kamper Kloster. Wir nehmen den Terrassengarten fest in unserem Programm auf“, kündigte Lydia Müller an.

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