Stadtentwicklung in Kamp-Lintfort Grundschule zieht ins Diesterwegforum

Kamp-Lintfort · Kamp-Lintfort investiert weiter in die Schullandschaft und trägt so den Geburtenzahlen Rechnung: Die ehemalige Hauptschule an der Vinnstraße soll bald eine Grundschule beherbergen. Die Ebertschule bekommt einen Anbau.

 Das Diesterwegforum aus der Vogelperspektive. Die Stadt will 1,6 Millionen Euro investieren, um das Gebäude für eine Grundschule fit zu machen.

Das Diesterwegforum aus der Vogelperspektive. Die Stadt will 1,6 Millionen Euro investieren, um das Gebäude für eine Grundschule fit zu machen.

Foto: Norbert Prümen

Eine neue Mensa für die Ernst-Reuter-Schule, ein Lernhaus für die Europaschule, Erweiterung der Grundschule am Niersenberg und des Schulzentrums Kamper Dreieck. Die Stadt Kamp-Lintfort investiert in ihre Schullandschaft. Und die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Seit Mittwoch steht fest: Die Ebertschule bekommt für rund 2,8 Millionen Euro einen neuen Anbau. Eine ganz neue Grundschule wird im Schuljahr 2023/2024 an der Vinnstraße ihre Pforten für insgesamt 200 Schulkinder öffnen – und zwar in dem Gebäude, in dem bis vor wenigen Jahren die Diesterweghauptschule ihren Sitz hatte (RP berichtete). Die Machbarkeitsstudien für beide Standorte sind erstellt. Am Mittwoch wurden die Planungen in der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport vorgestellt.

„Unser Konzept, Kamp-Lintfort für junge Familien attraktiv zu machen, greift“, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt vor der Sitzung und betonte die positive Bevölkerungsentwicklung seit 2012, als das Bergwerk West stillgelegt wurde. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, habe die Stadt seit 2017 rund 22 Millionen Euro in den Schulbereich investiert. „Dass wir jetzt sogar eine neue Schule gründen, ist in der landesweiten Schullandschaft selten“, so Landscheidt.

Die ehemalige Diesterwegschule an der Vinnstraße, in der aktuell die Volkshochschule unterrichtet, hat sich aus Sicht der Verwaltung als idealer Standort für die Neugründung einer Grundschule erwiesen: „Die Räumlichkeiten der ehemaligen Hauptschule befinden sich in einem guten Zustand, besonders auch die große Aula“, erläuterte Schuldezernent Christoph Müllmann am Mittwoch. Der Umbau soll voraussichtlich Anfang 2023 starten, die geplanten Kosten belaufen sich auf 1,6 Millionen Euro. Im Souterrain sollen Mensa und Küche eingerichtet werden, in den drei Obergeschossen finden nach den notwendigen Umbauarbeiten acht Klassenräume samt Neben- und Differenzierungsräumen Platz.

Die neue Grundschule startet zweizügig. „Wir können das Gebäude so gestalten, das es der Kölner Schulbaurichtlinie entspricht“, betonte Müllmann. Auch die Außenanlagen wurden bereits grob geplant. So soll unter anderem das Fußball-Kleinspielfeld erneuert werden. Eine Verkehrsuntersuchung fand ebenfalls statt. Die VHS wird im Mai 2023 in das Verwaltungsgebäude der Sparkasse in der Innenstadt einziehen, aber eine Zeit des Übergangs ohne eigene Räumlichkeiten überbrücken müssen, eventuell auch mit einem, so Müllmann, „abgespeckten Programm“.

Ausziehen müssen auch der Musikzug Kamp-Lintfort und die Aquarianer. Für den Musikzug sind neue Räume im Souterrain der Kita am Niersenberg gefunden. Die Machbarkeitsstudie hat außerdem aufgezeigt, dass die Ebertschule einen zusätzlichen Bedarf an Klassen- und Differenzierungsräumen sowie Verwaltungsräumen hat. Sie soll einen Anbau bekommen. Der Plan sieht so aus, einen kleineren Gebäudeteil abzureißen, um dort anschließend zweigeschossig anzubauen. „Es wird eine verglaste Nahtstelle geben“, berichtete Christoph Müllmann. Im Anbau soll ein Aufzug eingebaut werden, der das Altgebäude barrierefrei macht. Integriert werden auch neue Toiletten, so dass auch diese viel diskutierte Problematik in absehbarer Zeit gelöst wird.

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