Kultur in Kamp-Lintfort Großer Theaterspaß in der Stadthalle

Kamp-Lintfort · Die Bühne 69 begeistert das Publikum mit der Boulevardkomödie „The Opposite Sex“. Vor 25 Jahren hatte das Amateurtheater das turbulente Stück schon einmal mit großem Erfolg gezeigt.

 Welch ein Spaß: Sabine Jorkiewicz, Andreas Stieffenhofer, Annette Karentzos und Uwe Eller sorgten für gute Laune.

Welch ein Spaß: Sabine Jorkiewicz, Andreas Stieffenhofer, Annette Karentzos und Uwe Eller sorgten für gute Laune.

Foto: Bühne 69

Mehr als zwei Jahre hat es gedauert, bis die Kamp-Lintforter „Bühne 69“ wieder ein Stück in der Stadthalle aufführen konnte. Zuerst wurde die Halle renoviert, und dann kam Corona. Doch jetzt war es soweit. Am Freitag präsentierte die Laiendarsteller-Bühne dort die vor 25 Jahren schon einmal mit großem Erfolg gezeigte turbulente Komödie des englischen Comic-Autors und Theatermachers David Tristram „The Opposite Sex“ in einer neuen, nicht weniger turbulenten Inszenierung.

„The Opposite Sex“ heißt frei übersetzt so viel wie „Das andere Geschlecht“, wobei Männer, wenn sie über dieses Thema reden, natürlich die ewig weibliche Sinnlichkeit, und die Frauen umgekehrt den nicht minder ewig männlichen Fortpflanzungstrieb meinen. Um genau zu diesen beiden Interpretationen ging es je nach Betrachtungsweise der vier Hauptdarsteller Vicky (Sabine Jorkiewicz), ihrem Mann Mark (Andreas Stieffenhofer) und dem Ehepaar Judith (Annette Karentzos) und Eric (Uwe Eller) richtig zur Sache. Dabei hatte alles eigentlich ganz harmlos damit angefangen, dass der redegewandte und zynische Werbekaufmann Mark mal wieder mit einer ansehnlichen Verspätung zum Abendessen heimgekehrt war, als es plötzlich schellte und eine seiner Frau Vicky bis dahin unbekannte Avon-Beraterin namens Judith vor der Tür stand.

Was Vicky zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass die inzwischen mit dem Hochschuldozenten Eric verheiratete Judith einst die Geliebte ihres Mannes gewesen war. Genauso wenig ahnte sie, nachdem Mark in wieder erwachter Liebe Judith und deren Mann zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen hatte, dass es sich bei dem männlichen Begleiter der unbekannten Avon-Beraterin um ihre erst kürzlich beendete, deftige Affäre handelte. Natürlich versuchten alle vier Beteiligten, ihre Beziehungen zunächst geheim zu halten.

Was wahrscheinlich auch gelungen wäre, wenn sich die beiden Männer wenigsten ein bisschen sympathisch gefunden hätten. Taten sie aber nicht. Und da auch die Ehepaare untereinander einen alles andere als liebevollen Umgang mit einander pflegten, endete das ursprünglich harmonisch geplante gemeinsame Abendessen schließlich mit einer wilden Schlägerei unter den Männern. Wie es sich für eine richtig gute Boulevard-Komödie gehört, löste sich der verzwickte erotische Knoten am Ende für alle Beteiligten harmonisch und für Vicky und Mark sogar mit einer neu erwachten gegenseitigen Leidenschaft auf.

Das war wirklich schön. Am schönsten aber waren an diesem Abend die verbalen Schlachten, in denen sich sowohl die Paare als auch die beteiligten Männer gegenseitig nieder zu fechten versuchten, wobei Andreas Stieffenhofer als zynischer Werbetexter Mark den Vogel abschoss und damit für die meisten Lacher sorgte. Ebenfalls köstlich war die von Annette Karentzos wunderbar gespielte, stetig wachsende Auflehnung der naiven Judith gegen ihren sie ständig kritisierenden Ehemann. Alles im allem also wieder mal ein richtig schöner, unterhaltsamer Abend mit der „Bühne 69“.

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