Kultur in Kamp-Lintfort Galerie zeigt Kunst auf 8,20 Meter

Kamp-Lintfort · Andreas Verfürth, Inhaber der Galerie Schürmann, präsentiert an der Moerser Straße 252 die Arbeiten von Malerin und Designerin Ulla Ströhmann. Auf 8,20 Meter sind 19 ungewöhnliche Enkaustik-Bilder ausgestellt.

  Andreas Verfürth kannte die Bilder von Ulla Ströhmann noch nicht. Umso gespannter ist er, wie die Kunstfreunde auf die Ausstellung reagieren.

 Andreas Verfürth kannte die Bilder von Ulla Ströhmann noch nicht. Umso gespannter ist er, wie die Kunstfreunde auf die Ausstellung reagieren.

Foto: Norbert Prümen

8,20 Meter, so lang ist die Wand, auf der Andreas Verfürth in seiner Kamp-Lintforter Galerie Schürmann zwischen seinen großen auch immer wieder kleinere Ausstellungen von neuen oder lange nicht mehr gezeigten Künstlern präsentiert. In den nächsten Wochen ist das die in Köln heimische Maler- und Designerin Ulla Ströhmann mit 19 ihrer ungewöhnlichen Enkaustik-Bildern.

Enkaustik ist eine schon vor vielen Jahrhunderten praktizierte Maltechnik, bei der mit unterschiedlichen Farbpigmenten vermischtes, heißes Bienenwachs zum Einsatz kommt. Künstlerin Ulla Ströhmann gestaltet damit meist einfarbige, Bilder auf Holz, die sie zum Teil mit rechteckigen oder quadratischen Flächen aus Blattgold, -silber oder –aluminium, manchmal auch mit schmalen, säuregefärbten Kupferbändern kombiniert. Dabei trennt sie die farbigen Flächen von den metallenen oft mit tief eingeritzten, geraden Linien voneinander oder durchzieht sie vereinzelt damit in senk- oder waagerechter Richtung. Darüber hinaus platziert sie die Metallflächen oft mit mindestens einer Seite an den äußeren Rand des Bildes und erzeugt so eine optische Spannung.

„Es war diese strenge geometrische Anordnung der Flächen und der Kontrast zwischen den kräftigen Farben und dem kühlen Metall, was mich was mich zuerst an den Bildern angesprochen hat“, erklärte Andreas Verfürth im Gespräch mit dem Grafschafter. „Später gefielen mir bei näherem Hinsehen dann auch noch die durch die Wachstechnik verursachten, feinen Farbstrukturen und -übergänge.“ Um sie zu erzeugen, verflüssigt Ulla Ströhmann das Bienenwachs zunächst durch vorsichtiges Aufkochen und vermischt es dann mit den jeweils unterschiedlichen Farbpigmenten. Beides überträgt sie dann in der Regel mit einem Spachtel auf ihren Maluntergrund. Das muss nicht nur sehr schnell geschehen, sondern ist auch körperlich recht anstrengend, konnte Andreas Verfürth kürzlich bei einem Besuch in dem Kölner Atelier der Künstlerin erleben. Alles zusammen hat ihn schließlich dazu bewogen, ihren Arbeiten einen Platz auf seiner 8,20-Meter-Wand und zwei rechts und links im rechten Winkel dazu stehenden Wänden zu geben. 13 der dort gezeigten Bilder sind 45 mal 45 Zentimetern groß und zeigen verschiedene Farben mit silbrig schimmernden Metallflächen. Zwei hochformatige, 170 mal 82 Zentimeter messende Bilder sind in monochromen Weiß- und Grautönen gehalten. Sie beinhalten ebenfalls Metallflächen, von denen einige zum Teil aber bewusst übermalt wurden, sodass nur noch ihre vertieften Abgrenzungskonturen zu erkennen sind.

„Ich kannte die Arbeiten von Ulla Ströhmann bisher noch nicht, hoffe aber, dass sie den Galeriebesuchern ebenfalls so gut wie mir gefallen“, erklärte Verfürth. Wenn das der Fall ist, will er ihren Werken in Zukunft seine anderen Galeriewände für eine größere Ausstellung zur Verfügung stellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort