Ausstellung in Kamp-Lintfort Galerie Schürmann präsentiert die Kunst von Ilka Habrich
Kamp-Lintfort · Die Galerie Schürmann zeigt die abstrahierte Landschaftsmalereien sowie Monotypien der Künstlerin Ilka Habrich aus Würselen. Das Format „Acht Meter 20“ hat Galerist Andreas Verfürth 2020 entwickelt.
Ilka Habrich, die in Krefeld geborene und heute in Würselen lebende Malerin, war schon einmal vor elf Jahren, in der Kamp-Lintforter Galerie Schürmann zu Gast, damals mit einer Auswahl ihrer ungewöhnlichen Nachtbilder. Jetzt ist sie dort wieder zu sehen. Unter dem Titel „extracts on paper“ präsentiert sie auf der kleinen, 8,20 Meter großen Sonderausstellungsfläche der Galerie neben einer Reihe abstrakter Natur- und Landschaftsbilder in Öl mehrere in einem speziellen Abdruckverfahren hergestellte, Monotypien und drei auf Aluminiumplatten gesprayte Farbkompositionen. Der Ausstellungstitel bezieht sich in diesem Fall vor allem auf die Monotypien, denn in ihnen hat die 51-jährige Künstlerin kleine, interessant strukturierte Teilbereiche, also „extracts“, einiger ihrer zuvor in Öl auf Leinwand gemalten Bilder als Vorlagen verwendet, und diese in vergrößerter Form diesmal mit Acryl- oder Linoldruckfarbe auf eine Gelatineschicht gemalt und anschließend auf Papier abgedruckt.
Die meist in Schwarz und einer weiteren Farbe angelegten Ergebnisse zeigen dadurch sehr ungewöhnliche Formen und Strukturen, die in ihrer vergrößerten Darstellung nur bei genauerem Hinsehen mit den ursprünglichen, kleinen „extracts“ in Verbindung gebracht werden können und somit eine ganz eigenständige künstlerische, aber dennoch fast zufällig wirkende Formensprache sprechen. Die Aluminium-Bilder bestehen dagegen aus bewusst komponierten, farbigen Linien und Flächen. Dabei wurden die Metallplatten meist hängend mit Acrylfarben besprüht, sodass die noch feuchte Farbe, von der Künstlerin stellenweise bewusst gesteuert, Tropfenvorhänge über die Komposition zieht, die durch den metallenen Untergrund einen besonders feinen Schimmer haben.
Die übrigen in der Ausstellung gezeigten Bilder stellen abstrakte, mit Ölfarben gemalte Landschaften dar. „Ich versuche, mit diesen Bildern die menschlichen Spuren in der Landschaft festzuhalten. Das, was wir in ihr hinterlassen“, erklärte die Künstlerin anlässlich einer Besichtigung unserer Zeitung. „Dabei lasse ich mich von meiner eigenen Seherfahrung, aber auch von Fotos, Filmen und Internetbildern inspirieren“, erläuterte die Künstlerin. So lassen die für Kamp-Lintfort ausgewählten Arbeiten trotz ihrer abstrakten Abwandlung zum Beispiel einen dramatisch wirbelnden Tornado, einen malerischen Wasserfall oder einen heftigen Wolkenbruch erkennen. „Als Künstlerin geht es mir natürlich in erster Linie um Farbe. Aber ich finde es auch interessant, was andere Leute in meinen Bildern sehen. Wenn man will, könnte man in meinen Landschaftsbildern spazieren gehen. Aber manchmal schmerzt es“, fügte Ilka Habrich hinzu.
Für ihre Landschaftsbilder trägt die in Würselen lebende Künstlerin die Ölfarben fast schon aquarellartig in mehreren dünnen Lasurschichten auf. Bis auf ein Bild, das in seiner eher düsteren, in Schwarz und Dunkelgrün gehaltenen Farbkomposition an eine Gewittersituation erinnert, sind alle übrigen weitgehend in hellen Blau- und Grüntönen gemalt. „Ich mag minimale Unterschiede, aber auch starke Kontraste“, erklärte sie und beschrieb damit recht treffend sowohl die Farb- als auch die Motivbandbreite ihrer Arbeiten für diese Ausstellung in der Galerie Schürmann.