Jubiläumsfeier in Kamp-Lintfort Fördergemeinschaft feiert 35. Geburtstag

Kamp-Lintfort · Mitglieder und Freunde sind zu der Jubiläumsfeier am Schirrhof eingeladen. Auch einige Gründungsmitglieder der Fördergemeinschaft haben ihr Kommen zugesagt. Warum das Bewahren der Tradition wichtig ist.

Vorsitzender Norbert Ballhaus und Pressewart Dirk Thomas freuen sich auf das große Fest am Schirrhoff.

Vorsitzender Norbert Ballhaus und Pressewart Dirk Thomas freuen sich auf das große Fest am Schirrhoff.

Foto: Norbert Prümen

„Was passiert in der Zeit nach dem Bergbau?“ Dieser Frage stellten sich vor 35 Jahren neun Personen, als klar wurde, dass die Zeit des Steinkohlenbergbaus in Deutschland irgendwann zu Ende gehen würde, erinnert sich Norbert Ballhaus. „Wenn nichts gesammelt ist und keine Gemeinschaft aufgebaut ist, geht eine Tradition zu Ende, wenn eine Zeche schließt“, stellt der Vorsitzende der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition linker Niederrhein fest. „Deshalb haben diese neun Personen beschlossen, Ende 1987 die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition zu gründen. Eine weise Entscheidung. Genau 25 Jahre nach der Gründung wurde das Bergwerk West geschlossen. Die Tradition lebt weiter.“

So lädt die Fördergemeinschaft für Samstag, 27. August, zu einer Jubiläumsfeier zum 35. Geburtstag ein. Die Feier beginnt um 11 Uhr am Schirrhof, der 500 Meter südlich des großen Förderturms an der Friedrich-Heinrich-Allee 81 liegt. „Das Fest richtet sich an Mitglieder, deren Familien und Freunde“, sagt Pressesprecher Dirk Thomas. „Natürlich können auch andere vorbeischauen, zum Beispiel die Besucher des Zechenparks.“

Von den vier Gründungsmitgliedern, die noch leben, haben bereits drei zugesagt. Es sind Manfred Stratenhoff, der nach dem Gründungsvorsitzenden Harry Wansner von 1997 bis 2018 Vorsitzender war, Heinrich Lorscheider und Fritz van Rechtern. Sie sollen gegen 12.30 Uhr besonders begrüßt werden. In der Zeit bis dahin spielt das Rheinpreußen-Orchester, das in Kamp-Lintfort beheimatet ist. Norbert Ballhaus hält als Vorsitzender der Fördergemeinschaft ein Grußwort und Hannes Hartmann als Landesvorsitzender der Berg- und Knappenvereine. Nach der Begrüßung der Gründungsmitglieder will die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition den Sponsoren Dank sagen, besonders den Stadtwerken Kamp-Lintfort. Die Stadtwerke sind unter anderem Partner für das Projekt „Erdung“, bei dem seit dem Frühjahr 2021 um das Haus des Bergmanns an der Eberstraße ein Gemüsegarten einer Bergarbeiterfamilie entsteht.

„Es ist ein Projekt zusammen mit dem Kulturraum Niederrhein, das über zwei Jahre läuft“, erläutert der Vorsitzende der Fördergemeinschaft. Gegen 15 Uhr hält Bürgermeister Christoph Landscheidt ein Grußwort, der zuvor beim Ehrenamtstag auf dem Prinzenplatz teilnimmt. Ab 17 Uhr tritt Rudy Cash auf. Der „singende Bergmann aus dem Ruhrgebiet“ covert Schlager, hat aber auch eigene Songs im Repertoire, zum Beispiel „Wir sind auf Kohle geboren“ oder „1000 Feuer sind erloschen“. Gegen 20 Uhr klingt die Jubiläumsfeier aus, bei der mit Gegrilltem sowie Kaffee und Kuchen auch für das leibliche Wohl gesorgt ist. „Wir rechnen mit 300 bis 400 Besuchern“, sagt Dirk Thomas.

Die Fördergemeinschaft plant danach ihre nächste große Veranstaltung. Am 4. Dezember lädt sie zu einer Barbarfeier ein, die um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Josef in Kamp-Lintfort beginnt. „Geplant ist auch ein Umzug, weil dann die Schließung des Bergwerks West zehn Jahre zurückliegt“, sagt Norbert Ballhaus. „Neben der Zeche Zollverein in Essen, dem Bergbaumuseum in Bochum und dem Trainingsbergwerk in Recklinghausen zählt Kamp-Lintfort mit Schirrhof, Förderturm und Zechenpark zu den vier großen Orten für Bergbautradition im Ruhrgebiet.“ Und das macht die Mitglieder der Fördergemeinschaft stolz.

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