Bergbautradition in Kamp-Lintfort Fördergemeinschaft feiert 35. Geburtstag

Kamp-Lintfort · Am 10. April öffnet sie Förderturm, Lehrstollen und Haus des Bergmanns nach der Winterpause wieder jeden Sonntag. Auch bei der Extraschicht „Nacht der Industriekultur“ möchte sich die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition beteiligen. Und im Spätsommer feiert ihren 35. Geburtstag.

 Die Fördergemeinschaft möchte den 35. Geburtstag wie eine kleine Landeskirchschicht in Kamp-Lintfort feiern.

Die Fördergemeinschaft möchte den 35. Geburtstag wie eine kleine Landeskirchschicht in Kamp-Lintfort feiern.

Foto: Norbert Prümen

2020 und 2021 musste die Fördergemeinschaft für Bergmannstradition ihre Aktivitäten deutlich zurückzufahren. Deshalb soll das Jahr 2022 ereignisreich werden. In der Gaststätte „Altes Kasino“ stellte der Vorstand um Norbert Ballhaus das geplante Programm der Fördergemeinschaft vor. Sie öffnet am 10. April nach der Winterpause wieder ihre drei Besichtigungsorte: den großen Förderturm im Zechenpark, den Lehrstollen an der Friedrich-Heinrich-Allee sowie das Haus des Bergmanns an der Ecke von Ebertstraße und Antonstraße. „Sie haben ab dann jeden Sonntag von geöffnet“, berichtete der Vorsitzende. Bereits am 9. April lädt die Fördergemeinschaft ihre Ehrenamtlichen, die ab dem 10. April durch dieses drei Standorte führen, ab 16 Uhr zu einer Dankesfeier ein.

„Die Eintrittsgelder der Besucher sind wichtig, um unsere Arbeit zu finanzieren“, betonte Norbert Ballhaus. Deshalb bedankte er sich bei den Ehrenamtlichen. Gleichzeitig rief er zu einer Spende für die Flüchtlingshilfe der Ukraine auf. 600 Euro kamen von den 60 Mitgliedern der Fördergemeinschaft zusammen, die an die Caritas International fließen. Am 21. Mai besucht die Fördergemeinschaft das einstige Eisenerzbergwerk Bendisberg in der Gemeinde Langenfeld in der Eifel, die im Kreis Mayen-Koblenz nordwestlich von Koblenz liegt. Mitglieder der Fördergemeinschaft richteten es her, damit es als Besucherbergwerk geöffnet werden konnte. Am 25. Juni beteiligt sich die Fördergemeinschaft bei der Extraschicht, der „Nacht der Industriekultur“. „Kamp-Lintfort nimmt zum zweiten Mal teil“, berichtete Ballhaus. „2013 war die Stadt zum ersten Mal dabei. Jetzt will sie alle zwei Jahre mitmachen.“

Die Extraschicht beginnt um 17 Uhr, um gegen 24 Uhr mit einem Feuerwerk zu enden. Am Tag danach, dem 26. Juni, lädt die Stadt zu einem Zechenparkfest rund um den großen Förderturm ein. „Die Bühne von der Extraschicht steht noch, so dass dort Bands spielen können“, erläuterte Christoph Müllmann als Beigeordneter und stellvertretender Vorsitzender der Fördergemeinschaft. „Verschiedene Vereine stellen sich vor. Der Laga-Förderverein lädt zu einer Pflanzentauschbörse ein. Und es werden viele Kinderspiel angeboten. Das Zechenparkfest soll alle zwei Jahre stattfinden, immer am Sonntag nach der Extraschicht.“

Am 27. August will die Fördergemeinschaft, die Ende 1987 gegründet wurde, ihren 35. Geburtstag am Schirrhof feiern. „Der Geburtstag soll wie eine kleine Landeskirchschicht sein“, sagte Vorstandsmitglied Manfred Reis, der für die Organisation zuständig ist. Abschließen soll das Jahr mit einer Barbarafeier, die am 4. Dezember in der Josefkirche stattfinden wird. Zum Jubiläum ist auch ein Empfang im Josef-Jeurgens-Haus geplant. „Nach zwei Jahren Pause wäre es schön, wenn es diesmal klappt“, blickte Ballhaus auf das Jahresende. Zu Beginn der Jahreshauptversammlung zeichnete der Vorsitzende neun Mitglieder aus, die 25 Jahre der Fördergemeinschaft angehören.

Das sind die drei Highlights, die die Fördergemeinschaft in Kamp-Lintfort betreut: Der große Förderturm im Zechenpark bietet einen Panoramablick über Kamp-Lintfort aus 66 Meter Höhen. Er ist sonntags und feiertags mit Führung geöffnet von 11 bis 17 Uhr, Eintritt: vier Euro. Im Lehrstollen, Friedrich-Heinrich-Allee 81, ist die Arbeitswelt der Bergleute zu sehen. Er ist sonntags und feiertags mit Führung geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt vier Euro. Im Haus des Bergmanns, Ebertstraße 88, ist das Wohnen und Leben in der Kolonie in den 1920er Jahren zu erleben. Öffnungzeiten: sonntags und feiertags mit Führung von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt liegt bei 2,50 Euro je erwachsener Person.

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