Bildung in Kamp-Lintfort Europaschüler treffen Kinderbuchautor

Kamp-Lintfort · Der Kinderbuchautor Simak Büchel besuchte die Mediathek. Der 44-Jährige las aus seinem neuesten Buch „Projekt Mimesis, Die Insel der künstlichen Kinder“.

 Autor Simak Büschel begeisterte die Sechstklässler der Europaschule mit seiner Geschichte über das Projekt Mimesis.

Autor Simak Büschel begeisterte die Sechstklässler der Europaschule mit seiner Geschichte über das Projekt Mimesis.

Foto: Norbert Prümen

In die Welt der künstlichen Intelligenz hat der Kinderbuchautor Simak Büchel am Donnerstag die Sechstklässler der Europaschule entführt. „Ich bin Geschichtenerfinder und Bücherschreiber“, stellte sich der 44-Jährige in der Mediathek seinem jungen Publikum vor. Schnell entwickelte sich ein Gespräch darüber, wie er Bücher schreibt, welche Themen er auswählt und wie er überhaupt am Schreibtisch arbeitet. Piraten, Geister, Schweine und fliegende Prinzessinnen lieferten ihm vor Jahren seine Kinder als Stichworte.

Die Geschichten seien heute cooler. „Technik und künstliche Intelligenz robben sich an und zecken sich ins Wohnzimmer“, erzählt der Autor. Entstanden ist so eine Agentengeschichte, bei der Roboter eine entscheidende Rolle spielen und als Menschen oder Insekten getarnt für Aufregung sorgen. Hauptfigur seiner Geschichte ist Jorin (11), der aus seiner Pflegefamilie abhaut und seitdem auf einem Friedhof lebt.

Borax Dosch, Milliardär und Gründer vom Projekt Mimesis, will der Menschheit etwas Gutes zurückgeben und hat auf seiner Insel eine Schule gebaut. Er will Kindern wie Jorin einen besseren Start ins Leben ermöglichen. Agent Samuel Smuts ist die ganze Sache mit der Insel nicht geheuer, denn schließlich ist seine Kollegin Annabelle dort spurlos verschwunden. Die Geschichte um künstliche Intelligenz, Menschlichkeit und Machtgier nimmt seinen Lauf. Der Kinderbuchautor war schnell in seinem Element und sorgte für Spannung.

Auf der Insel scheint es wirklich nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Von 14 Schülern sind nur wenige in der Schule. Dann verschwindet noch Jorins Zimmernachbar Konrad. „Folge den Bienen“ hat der auf einen Zettel geschrieben und in Jorins Kopfkissen versteckt. Jorin macht sich auf die Suche nach den Bienenstöcken, die mit einem Vorhängeschloss gesichert sind. Im Inneren entdeckt er lauter Computerplatinen. Die Bienen sind getarnte Roboterdrohnen.

Der Mix aus Wirklichkeit und Erfindung kam bei den Sechstklässlern an, die, nach eigenem Bekunden, zuhause Alltagsassistenten wie Siri und Alexa haben. Im Gespräch erläuterte Büchel, wie er für das Buch recherchiert hat. Die Insel Teneriffa und die dort lebenden blauköpfigen Eidechsen sorgten für ausreichenden Stoff. Wie ein Buch entsteht, wollte sein Publikum wissen und seit wann das Buch auf dem Markt ist. Ein holpriger Start in Coronazeiten, verriet Büchel. Buchhandlungen, Büchereien und Schulen hatten geschlossen. Orte, an denen seine Lesungen stattfinden. Ob er zufrieden mit seinem Beruf sei, wurde gefragt. „In meinem Job bin ich glücklich“, so Büchel. „Ich schließe die Lücken an Geschichten, die ich selber gerne selber lesen würde.“

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