Stadtentwicklung in Kamp-Lintfort Es geht voran im neuen Stadtquartier

Kamp-Lintfort · Anderthalb Jahre nach der Landesgartenschau nehmen die Pläne für das neue Stadtquartier Friedrich Heinrich weiter Formen an. Der erste Spatenstich für die dort neu geplante Wohnbebauung könnte im Jahr 2024 stattfinden.

 Vor dem alten Förderturm des Bergwerks West (v.l.n.r.): Vertreter von RAG MI und Mo.Studio tauschen sich über Erreichtes aus. 

Vor dem alten Förderturm des Bergwerks West (v.l.n.r.): Vertreter von RAG MI und Mo.Studio tauschen sich über Erreichtes aus. 

Foto: RAG MI

Vor sechs Monaten hat die RAG Montan Immobilien rund 42.000 Quadratmeter Fläche auf dem insgesamt 60 Hektar großen Gelände des ehemaligen Bergwerkes West an die Mo.Studio- Gruppe verkauft. Mittlerweile hat der Projektentwickler aus Meerbusch seine Ideen für ein innovatives Wohnquartier für Jung und Alt zwischen der Friedrich-Heinrich-Allee und dem Zechenpark weiter vorangetrieben: Ein Vorschlag für einen Planentwurf zum südlichen Teilbereich, der im Zuge des Verkaufes aus dem Bebauungsplanverfahren herausgelöst wurde, ist bereits entwickelt. Ein Erschließungsvertrag ist unterzeichnet und die frühzeitige Beteiligung sowohl der Träger öffentlicher Belange als auch der Öffentlichkeit durchgeführt.

„Die Abstimmung des Planentwurfs ist soweit abgeschlossen“, resümiert Oliver Bloch, Geschäftsführer der Mo.Studio-Gruppe. Innerhalb der nächsten zwei bis vier Wochen wolle man sich mit der Stadt Kamp-Lintfort über die Gestaltung des Straßenraums abstimmen. „Die öffentliche Auslegung könnte dann im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen und im vierten Quartal der Feststellungsbeschluss.“ Läuft alles weiterhin nach Plan, dürfte Anfang 2023 die Genehmigung durch die Bezirksregierung erfolgen, so die RAG MI. Das angepeilte Ziel: der erste Spatenstich im Jahr 2024.

Bei einem Treffen vor Ort informierte sich jetzt Michael Kalthoff über den aktuellen Stand. Der Vorstand Finanzen bei der RAG Aktiengesellschaft und Vorsitzende der Geschäftsführung der RAG MI, zeigte sich bei seinem Besuch begeistert über die Fortschritte auf dem Areal, gerade im Hinblick auf die unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Bergwerksgebäude und die Pläne für das ehemalige Bergwerk West. „Als Flächeneigentümer sind die RAG Montan Immobilien und die Mo.Studio-Gruppe ja quasi Nachbarn, und als solche haben wir uns heute ausgetauscht.“ Nun müsse es nur noch gelingen, so Kalthoff, „dieses Quartier an die Innenstadt anzuschließen. „Gemeinsam mit der Stadt und den Entwicklern werden wir jetzt besprechen, wie wir den Standort so attraktiv wie möglich auf den verbleibenden Baufeldern weiterentwickeln“. Das aktuelle Ergebnis vor Ort überzeugt auch Projektleiterin Jutta Kopp: „Nach einer mehr als 100-jährigen Bergbaugeschichte haben wir das ehemalige Zechengelände so attraktiv entwickelt, wie es jetzt ist. Hochschule, Traditionsverein, Kindergarten, Tierpark – das ehemalige Bergwerk West wird ein attraktives Quartier.“

Auf etwa einem Drittel des im Dezember 2021 übernommenen Areals will Bloch ab 2024 in vier- bis viereinhalb-geschossigen Bauten sowie in einem sechsstöckigen Gebäude rund 460 Wohneinheiten realisieren: klassisches Wohnen für Familien mit Kindern, ergänzt um einzelne Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss. Noch im August dieses Jahres soll der Bau für ein neues Pflegezentrum mit etwa 100 Pflegeplätzen und 54 Einheiten für betreutes Wohnen beginnen. Auch die Lohnhalle soll dann fertig und voll vermietet sein. Hier entstehen 22 Wohnungen sowie Gewerbeeinheiten, die voraussichtlich der Pflegenutzung zugeführt werden. Oliver Bloch: „Das sind die ersten Bausteine einer nachhaltigen und umfassenden Quartiersentwicklung. Ziel ist es, dass wir integratives Wohnen schaffen. Wir haben künftig Wohnangebote für ältere Menschen, die Hochschule ist bereits auf dem Gelände, es wird Wohnbebauung hauptsächlich für Familien mit Kindern geben. Durch diese Kombination entsteht ein modernes Wohnquartier mit Angeboten für alle Generationen.“

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