Serie Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort Ehrenamtlich für die Laga im Einsatz

Die Landesgartenschau 2020 bietet Kamp-Lintfortern und Interessierten aus der Region viele Möglichkeiten, sich im nächsten Jahr ehrenamtlich zu engagieren und als „Gastgeber“ zum Gelingen der Veranstaltung beizutragen.

 Vorbild ist die Pappelsee-AG. Die Laga-GmbH setzt auf viele ehrenamtliche Helfer, die zum Gelingen der Gartenschau beitragen wollen.

Vorbild ist die Pappelsee-AG. Die Laga-GmbH setzt auf viele ehrenamtliche Helfer, die zum Gelingen der Gartenschau beitragen wollen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Brigitte Klaus macht mit. „Ich bin ein Kamp-Lintforter Urgestein“, betont sie. „Ich war noch nie weg und ich werde auch niemals fortgehen.“ Für sie steht es deshalb außer Frage, dass sie sich 2020 ehrenamtlich auf der Landesgartenschau in ihrer Stadt einbringen wird. Ob als Ansprechpartnerin am Info-Point oder als guter Geist in den Parks, das ist ihr nicht wichtig: „Ich helfe dort, wo Not am Mann ist.“ Ihre Motivation: der Wandel, den ihre Heimatstadt zurzeit erlebt. „Er ist einfach großartig.“

Die Landesgartenschau-GmbH sucht für die Zeit vom 17. April bis zum 11. Oktober 2020 viele Mitstreiter wie Brigitte Klaus, die die Großveranstaltung unterstützen wollen. Geschäftsführer Heinrich Sperling weiß aus langjähriger Erfahrung, dass eine Gartenschau umso erfolgreicher ist, wenn sich die Besucher gut aufgehoben fühlen. „Wir bringen mit den Baumaßnahmen das Grün in die Stadt und auf die Flächen, die der Natur entzogen wurden. Den Besuchern zu vermitteln, dass in dieser Stadt etwas Bedeutendes passiert, dafür braucht es besondere Gastgeber: die Kamp-Lintforter selbst.“ Es habe Charme, wenn die Besucher auf Menschen treffen, die ihre Stadt mit Herz und Emotion präsentieren, sagt Sperling und erinnert sich an eine der ersten Gartenschauen zurück. Sie fand 1988 in Rheda-Wiedenbrück statt: „Noch heute sind etwa 1000 Mitglieder aktiv, die sich um die Parks kümmern. Denn eine Gartenschau stärkt auch das Wir-Gefühl, wenn man sich zusammen für seine Stadt stark macht. Man betrachtet sie nicht mehr nur aus der Innensicht, sondern durch die Brille der Besucher. Das macht stolz auf sein Zuhause.“

Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen, wird es zahlreich geben. Ein zentraler Bereich wird der Info-Pavillon sein, das Entree zur Gartenschau: Die Ehrenamtlichen stehen den Besuchern hier mit Rat und Tat zur Seite. „Dazu gehört, dass man sich Zeit für den Gast nimmt, Fragen beantwortet, Info-Material verteilt oder Rollstühle, Rollatoren und Bollerwagen ausgibt“, erläutert Pressesprecherin Imma Schmidt. Gesucht werden außerdem „gute Geister“, die in den Parks als Ansprechpartner da sind – beispielsweise im Bereich der Spielplätze und bei der Ausgabe von Spielgeräten. „Wir können es uns gut vorstellen, dass die Helfer ohne festen Einsatzort einfach durch die Parks spazieren, um die Fragen der Besucher zu beantworten.“ Wer Lust hat, kann sich für die Begleitung von älteren und behinderten Menschen melden. Oder an Spitzentagen bei der Parkplatzeinweisung aushelfen. Auch bei der Realisierung von Veranstaltungen benötigt das Laga-Team Hilfe – zum Beispiel bei der Betreuung der Künstler und Akteure, bei der Platzeinweisung oder beim Bühnen- und Sitzplatzaufbau.

Wer sich mit seinem „grünen Daumen“ einbringen möchte, hilft bei der Pflege der Anlagen im Umfeld oder macht wie am heutigen Donnerstag bei Pflanzaktionen mit. Beim siebten Countdown wird die Laga-GmbH ab 14 Uhr mehr als 3000 Tulpen- und Narzissen-Zwiebeln im Zechenpark in die Erde bringen. Helfer werden so viele wie möglich benötigt. „Es gibt zwar einen Förderverein. Doch er leistet  andere wichtige Aufgaben“, sagt Heinrich Sperling. „Wir setzen auf alle Kamp-Lintforter und die Menschen am Niederrhein, die gerne Gastgeber und das Gesicht der Laga sein wollen.“ Wer im nächsten Jahr dabei sein möchte, kann sich gerne schon jetzt melden. Auf der Homepage der Laga-GmbH findet man eine Interessenserklärung zum Ausfüllen. „Wir werden im Winter gezielt einen Aufruf starten“, berichtet Sperling. Die Koordination der ehrenamtlichen Einsätze startet erst im nächsten Jahr. Dann gibt es auch einen festen Ansprechpartner für alle Freiwilligen.

Helfen, wo Not am Mann ist

 Brigitte Klaus wird sich ehrenamtlich engagieren.

Brigitte Klaus wird sich ehrenamtlich engagieren.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Auf Brigitte Klaus wartet mit der Landesgartenschau das erste große ehrenamtliche Engagement: „Meine Kinder sind inzwischen groß, und ich habe Zeit“, sagt sie. Eigentlich wollte sie gerne Gästeführerin werden. „Es gab aber so viele Bewerber, und ich hatte kein Glück beim Losverfahren“, erzählt sie. Die Enttäuschung währte nicht lange. „Es gibt auch andere Möglichkeiten, sich für seine Stadt einzubringen“, betont sie. Da sie unter der Woche als Verkäuferin arbeitet, möchte Brigitte Klaus an den Wochenende dazu beitragen, dass die Gartenschau ein Besuchermagnet wird. „Ich helfe dort, wo Not am Mann ist. Ich suche mir nicht die Zuckerstückchen heraus“, sagt sie und freut sich schon heute auf die Großveranstaltung im nächsten Jahr. „Der Wandel in Kamp-Lintfort ist einfach toll. Ich habe selbst bei Siemens gearbeitet und miterlebt, wie ein großer Arbeitgeber nach dem anderen plötzlich weg war. Es bewegt sich viel.“ Brigitte Klaus ist Mitglied im Förderverein der Laga.

Vorfreude auf Zechenpark

 Barbara Drese brennt für die Landesgartenschau.

Barbara Drese brennt für die Landesgartenschau.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)/Stoffel, Arnulf (ast)

„Ich brenne für die Landesgartenschau. Ob ich als Helferin nun Bollerwagen ausleihe oder als Ansprechpartner an der Info-Stelle eingesetzt werde, ist mir nicht wichtig. Ich werden versuchen, den Besuchern zu zeigen, wie schön unsere Stadt ist und wie sehr sich Kamp-Lintfort verändert hat“, sagt Barbara Drese, die sich auf vielfältige Weise für ihre Stadt engagiert. Sie ist stellvertretende Bürgermeisterin und im Förderverein der Laga. Im Hauptberuf ist sie für die Sparkasse am Niederrhein tätig. Als ehrenamtliche Helferin will sie abends und am Wochenende bereitstehen – und im Urlaub. „Ich buche fürs nächste Jahr keine Reise.“ Durch die bevorstehende Gartenschau sei sie, erzählt Barbara Drese, selbst immer mehr zur Gärtnerin geworden. Das zeigt auch ihr Einsatz in der AG Pappelsee. Eine besondere Verbindung habe sie aber zur Zeche. „Dort haben mein Vater und meine Brüder gearbeitet. Umso mehr freue ich mich, dass wir einen tollen Zechenpark erhalten.“

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