Baumaßnahmen in Kamp-Lintfort Die Schulen brauchen zusätzliche Klassenräume

Kamp-Lintfort · Die Schülerzahlen steigen rasant weiter. Das sorgt demnächst auch für Raumnot an den weiterführenden Schulen in der Stadt. Wie die Stadt Kamp-Lintfort in dieser Situation jetzt vorgehen will.

 Das Georg-Forster-Gymnasium soll wegen der steigenden Schülerzahlen mittelfristig einen Anbau bekommen.  
  Foto: KT

Das Georg-Forster-Gymnasium soll wegen der steigenden Schülerzahlen mittelfristig einen Anbau bekommen. Foto: KT

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Die Stadt muss mittelfristig mehr Unterrichtsraum an ihren Schulen schaffen – insbesondere an den weiterführenden Schulen. Deshalb plant sie schon heute eine bauliche Erweiterung des Gymnasiums im Schulzentrum Kamper Dreieck, damit es demnächst bis zu fünf Eingangsklassen aufnehmen kann. Grund dafür sind die steigenden Schülerzahlen, die sich bereits heute in den unteren Jahrgängen der Grundschulen in Kamp-Lintfort bemerkbar machten. Im Haushaltsplanentwurf für den Zeitraum von 2023 bis 2026 ist für die Baumaßnahme ein Kostenrahmen von rund 5,3 Millionen Euro eingeplant.

„Kamp-Lintfort ist Zuzugsstadt mit einer wachsenden Kinderzahl“, erläutert Schuldezernent Christoph Müllmann. Um sich einen Überblick zu verschaffen, wohin die Reise für die Stadt auf Dauer geht, hat die Verwaltung mit der Beauftragung des Planungsbüros Birego Bonn ihre Schulentwicklungsplanung noch einmal auf den Prüfstand stellen lassen. „Kamp-Lintfort wird wachsen und jünger werden“, betonte denn auch Experte David Rupp. Die Stadt werde erst Endes des Jahrzehnts die Bergspitze erklommen haben. Der Spitzenwert liege 2027/28 voraussichtlich bei 1700 Grundschülern, die nach und nach dann auch die weiterführenden Schulen besuchen würden. Im Grundschulbereich sei die Stadt bereits gut aufgestellt, sagt der Experte am Mittwoch im Rahmen eines Pressegesprächs, nur die Grundschule am Niersenberg weise ein Flächen- und Raumdefizit auf. Spannend werde die Entwicklung an den weiterführenden Schulen, denn etwa 90 Prozent der Kinder, die in Kamp-Lintfort an einer der Grundschulen starten, würden später auch auf vor Ort eine der weiterführenden Schulen besuchen. „Deshalb wäre es sinnvoll, das Gymnasium auszubauen und auf fünf Züge zu gehen“, erklärte David Rupp auch den Mitgliedern des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport.

In einem ersten Schritt soll jetzt im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geklärt werden, wo und wie die Unterrichtsräume entstehen könnten. Die Schulkonferenzen haben im Rahmen des Schulmitwirkungsverfahrens die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu den Planungen abzugeben. Der Neubau soll bis zum Schuljahr 2025/26 errichtet sein. Dafür wird aber der seit langem geplante Bauabschnitt mit Hausmeisterei und Toilettenanlage im Schulzentrum verschoben. Die Stadt ließ aber nicht nur die Schul-, sondern auch die Medienentwicklungsplanung überprüfen. Beauftragt war das Büro Garbe, Lexis und von Berlepsct. Die Stadt baue, so der Erste Beigeordnete Christoph Müllmann, die Schul-IT seit Jahren mit Mitteln des Digitalpaktes aus.

„Die Förderung hat uns einen Schub gegeben. Wir haben viel erreicht. Jetzt geht es um die nächsten Schritte.“ So werde das W-Lan-Netz schrittweise ausgebaut. Die Experten rieten außerdem zu einer Eins-zu-Eins-Ausstattung der Schüler mit digitalen Endgeräten innerhalb der nächsten fünf Jahre. Das stellt die Stadt jedoch vor Probleme: Der Digitalpakt läuft nun aus. „Wir können die Maßnahmen nur sinnvoll umsetzen, wenn es eine weitere Förderung von Land und Bund gibt“, so Müllmann. „Wir brauchen dringend einen Digitalpakt 2“, betonte Christoph Müllmann.

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