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Passionszeit in Kamp-Lintfort Die Kunst und das Kreuz in Hoerstgen

Acht Collagen von Deborah Marschner zeigen das Leiden Jesu. In der Passionszeit erstellt sie Collagen mit Jugendlichen.

 Im Gottesdienst wurde der Kreuzweg von Deborah Marschner  vorgestellt. 

Im Gottesdienst wurde der Kreuzweg von Deborah Marschner  vorgestellt. 

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Noch nie war im Gemeindezentrum der Freien Evangelischen Gemeinde Hoerstgen eine Bilderausstellung zu sehen. Das ist seit Sonntag anders. Jetzt hängen dort Collagen von Deborah Marschner. Die Künstlerin aus Neukirchen-Vluyn thematisiert mit ihren Werken die Passion, das Leiden Jesu. „Kunst und Kreuz“ nennt sie ihre Interpretation des Kreuzweges.

Angeregt zu diesem Zyklus wurde sie durch den Film „Die Passion Christi“ von Mel Gibson von 2004, den sie zusammen mit ihrem Mann Ralf Marschner sah. „Der Film ist sehr ergreifend“, sagte sie beim Gottesdienst, mit dem die Ausstellung im Gemeindezentrum an der Molkereistraße eröffnet wurde. „Ich habe gedacht, ich muss einen Kreuzweg machen.“ Mehrere Jahre trug sie die Idee mit sich herum, bis sie Ende 2013 mit dem Zyklus begann. Dieser besteht inklusive Auferstehung aus acht Stationen, nicht aus 14, wie sie seit der Spätgotik des 15. Jahrhunderts inklusive der Auferstehung üblich sind. „Einige Stationen wiederholen sich“, begründete die Künstlerin ihre Auswahl. „Ich habe die ausgewählt, die mich berühren.“ Ihre Emotionalität ist ihren Stationen anzumerken. Sie verwendet die Farbe Rot, die beim Leiden Jesu für das Blut und das Leben steht. Und sie setzt die „Farbe“ Schwarz ein, die das Kreuz und den Schmerz, die Dunkelheit und den Tod symbolisiert. Schwarz und Rot hebt sie von einem weißen Hintergrund ab. Sie greift in ihren Collagen auf Nägel, Mullbinden und Spachtelmasse zurück, um die Oberfläche hervorzuheben, sie nicht glatt sein zu lassen. So zeigt sie Höhen und Tiefen, die ein Leben hat, besonders das Leben Jesu. „Die Materialien müssen weh tun“, betonte sie. Die Collagen sind abstrakt, lassen Umrisse von Personen erkennen genauso wie schwarze Kreuze. Ursprünglich wollte die Künstlerin den Zyklus gar nicht öffentlich zeigen, den sie Anfang 2014 fertigstellte. Doch seit 2015 ist er zu jeder Passionszeit in einem Gotteshaus am Niederrhein zu sehen. Da sie die Sprache der Collagen nicht für ausreichend hält, um den Schmerz auszudrücken, verfasste ihr Mann Ralf Marschner Texte, die in ihren Überschriften immer ein „Für dich“ tragen. Zusätzlich suchte das Musikduo Christiane und Uwe Brosch Musik für die acht Collagen aus. In den nächsten Tagen schauen sich Jugendliche der Gruppe Xtra und die Pfadfinder Eisvögel mit Deborah Marschner die Collagen an. Anschließend verbringen sie einen Nachmittag mit der Künstlerin in deren Atelier „KreativHof“, das an der Krefelder Straße in Neukirchen-Vluyn liegt. Dort stellen sie selber Collagen zur Passion her, um sich Ostern zu nähern. Ihre Werke präsentieren sie am Sonntag vor Ostern, 5. April, von 18 bis 20 Uhr in einer Ausstellung im Gemeindezentrum.

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