Kunst-Wochenende in Kamp-Lintfort Der Schirrhof öffnet sich für die Kunst

Kamp-Lintfort · Die Ateliers sind eingerichtet, ab Samstag stellen sich die Schirrhof-Künstler dem Publikum im „Pferdestall“ vor. Der Titel lautet „Alles auf Anfang“. Auch an anderen Orten in Kamp-Lintfort öffnen Künstler am Wochenende ihre Ateliers.

 Die Schirrhof-Künstler laden zur Ausstellung in den „Pferdestall“ ein: (von links) Anne Schary, Barbara Lübbehusen, Jörg Winke und Andrea Much.

Die Schirrhof-Künstler laden zur Ausstellung in den „Pferdestall“ ein: (von links) Anne Schary, Barbara Lübbehusen, Jörg Winke und Andrea Much.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Barbara Lübbehusen, Edelgart Wittkowski, Andrea Much, Anne Schary und Jörg Winke setzen ab Samstag alles auf Anfang: Die fünf Schirrhof-Künstler präsentieren ihre erste gemeinsame Ausstellung im „Pferdestall“ des neu gestalteten alten Bergbaugebäudes an der Friedrich-Heinrich-Allee. Alle fünf Künstler haben sich im Haus eingelebt, die Ateliers sind auf ihre Bedürfnisse eingerichtet. Nun lässt es auch die Corona-Pandemie endlich zu, dass Kunstinteressierte das neu geschaffene Kulturzentrum als „dritten Ort“ besuchen und erleben können. Die Besucher werden feststellen, dass der große Veranstaltungssaal im Erdgeschoss, den alle nur liebevoll „Pferdestall“ nennen, weil dort in Anfangsjahren der Bergbau seine Arbeitspferde unterbrachte, ein Kleinod ist, und für Kunstausstellungen wie gemacht – offen, geräumig und mit viel Licht.

„Es ist ein schöner Raum und ein Privileg, hier zu sein“, sagt Andrea Much. Sie sei glücklich, betont sie. Es sei ein langer Prozess gewesen, bis sich am Ende alles gefügt habe und die Künstler die Ateliers hätten beziehen können. „Es ist schön, hier in der Gemeinschaft zu arbeiten und sich auf den Fluren auszutauschen. Es ist immer jemand da.“ Ebenso sieht es Anne Schary, die erst im April zu den Schirrhof-Künstlern stieß: „Es zeichnet eine Stadt aus, wie sie zu ihren Künstlern steht. Auch die machen den Charakter einer Stadt aus“, betont die Malerin und Goldschmiedin, die zuletzt auf dem Kamper Berg ein Atelier hatte. Die Premieren-Ausstellung, die den Titel „Alles auf Anfang“ trägt, ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Stadt Kamp-Lintfort. Dreimal musste sie wegen der Pandemie verschoben werden. „Wir hatten Glück, dass jetzt vieles gelockert wurde, werden aber die tagesaktuellen Coronaregeln natürlich beachten. Und dazu gehört auch die Kontaktnachverfolgung“, erläuterte Anne Schary. Mit der ersten Ausstellung wollen die Atelier-Bewohner sich und ihre Kunst erst einmal vorstellen. „Wir haben zu keinem gemeinsamen Thema gearbeitet, sondern unsere eigenen Themen in den Mittelpunkt gestellt.“ Barbara Lübbehusen, die sich mit Frauengestalten, Engeln und Göttinnen beschäftigt, hat eigens für den Ausstellungsraum ein neues Werk geschaffen: einen Engel in Gold, der in der Erde verwurzelt ist. Edelgard Wittkowski widmete sich dem Thema Sommer und ließ sich von den Farben draußen zu ihren großformatigen Bildern inspirieren. „Leichtigkeit“ ist für Andrea Much das Thema. „Ich glaube, dass es nach dieser schweren Zeit eine Sehnsucht danach gibt. Ich habe mich ganz bewusst nicht mit Corona befasst.“ Sie zeigt abstrakte Arbeiten, Farbflächen, die mit zarten Linien durchzogen sind. Jörg Winke, dessen Objekte auf Stelen im Raum stehen, präsentiert sowohl ältere als auch neue Bildhauer-Arbeiten. Neu: die Erdmännchen-Figuren. Daneben steht sein „Ruhrvagabund“ in Bronze. Der Baum steht in vielen Arbeiten von Anne Schary im Fokus. Ganz neu: ein Baum in einer Corona-Blase. Parallel zur Ausstellung im Schirrhof öffnen am Wochenende weitere Künstler in Kamp-Lintfort ihre Ateliers. Heike Wirtz trifft man in der Kleinem Kunsthalle an der Wilhelmstraße und Michaela Vahrenholt im Atelier am Dachsberg.

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