Trendsport in Kamp-Lintfort Der Parkour-Verein sucht neue Mitläufer

Kamp-Lintfort · Der Verein „PFT“ trainiert jeden Freitagabend „Parkours“ in der Glückauf-Halle. Bei einem Tag der offenen Tür stellte er am Samstag den Trendsport vor. Das Angebot, das sich an Jugendliche in Kamp-Lintfort richtet, besteht bereits seit dem Jahr 2017.

 Parkour, Freerunning, Tricking – die Trendsportart aus Frankreich begeistert auch die Jugendlichen in Kamp-Lintfort.

Parkour, Freerunning, Tricking – die Trendsportart aus Frankreich begeistert auch die Jugendlichen in Kamp-Lintfort.

Foto: Norbert Prümen

Die Tanz- und Bewegungsfiguren sehen spektakulär aus. Wenn Konstantin Schätzler einen Cheat Gainer, ein Art Auerbach-Salto zeigt, bei dem er sich mit einem Bein über dem Kopf dreht, allerdings nicht auf dem Eis, sondern auf dem Boden der Glückaufsporthalle, hält man den Atem an.

2017 brachte der Rheinberger mit damals 18 Jahren den Parkour nach Kamp-Lintfort, wie der Trendsport heißt, der aus Frankreich kommt und in den 2010er Jahren auch in Deutschland seine ersten Freunde fand. Sein Ziel ist es, durch einen Raum möglichst an einer Linie entlang zu laufen, um dabei Hindernisse zu nehmen, zum Beispiel eine Bank oder eine Mauer in einer Stadt beim „urbanen Laufen“.

Dabei kann er Bewegungsfiguren aus Tanz, Akrobatik und Kampfsport einbauen, um aus dem Sport Parkour ein Freerunning werden zu lassen oder ein Tricking, bei dem nur noch diese Kunstfiguren im Mittelpunkt stehen. So zählte Konstantin Schätzler zu den Gründern des Vereins Parkour, Freerunning, Tricking, kurz PFT. „Parkour ist ein riesiges Miteinander“, sagt Konstantin Schätzler. Zum Miteinander kommen die Körperbeherrschung und das „Durchtrainiertsein“ bis in die Fingerspitzen, die die Faszination dieses Trendsports ausmachen.

Diese Faszination gab der Parkoursportler schon weiter, als er von 2015 bis 2017 die Parkour-Arbeitsgemeinschaft am Rheinberger Amplonius Gymnasium leitete, die er zusammen mit Sportlehrer Sebastian Vogt ins Leben gerufen hatte. 2017 brachte er den Parkour nach Kamp-Lintfort, wo der Trendsport als Projekt weiterlief, angesiedelt als Verein im Handballverein TuS Lintfort unter dem Namen „PFT“ für Parkour, Freerunning und Tricking.

Seitdem trainiert der erste Parkour-Verein im Kreis Wesel jeden Freitagabend in der Glückaufhalle, zurzeit von 16 bis 18 Uhr die Zehn- bis 14-Jährigen und von 20 bis 24 Uhr die 14- bis 28-Jährigen. Außerdem lädt der Verein zu Tagen der offenen Tür ein, um junge Interessenten zu werben. Beim ersten Tag der offenen Tür im April 2019 stieß Moritz Milkereit zum PFT, der seit Frühjahr 2021 die Leitung innehat.

Im Mai 2022 beginnt er ein Studium der Sportwissenschaften in Bochum. Am Samstag lud der PFT zu seinem zweiten Tag der offenen Tür ein. 28 interessierte Kinder und Jugendliche kamen in die Glückaufhalle, vor allem im Alten von zehn bis 16 Jahren, um sich zum Beispiel auf Trampolinen, an Barrenstangen oder an Kästen zu üben, sowie zuzusehen, wie Parkourläufer diese Hindernisse mit Schnelligkeit und Eleganz scheinbar mühelos nehmen. Der Sport ist immer mit leiser Musik untermalt, die von Rap über Pop bis Rock reichen kann. „Durch die Lockdowns konnten wir in den vergangenen zwei Jahren kaum auf uns aufmerksam machen“, sagte Moritz Milkereit am Samstagabend mit Blick auf die zurzeit 30 Aktiven. „Wir suchen Nachwuchs, vor allem im Alter von zehn bis 16 Jahren. Wir wollen die Freude am Sport weitergeben, Hindernisse zu überwinden.“

Die Freude am Sport gibt der PFT auch weiter, wenn er sich in die Planungen zur Pumptrack am Schirrhof einbringt, zum Beispiel bei einem Workshop im September. Das ist ein neues Angebot für die Jugend. Neben einer Buckelpiste soll an der Friedrich-Heinrich-Allee auch eine Fläche mit Hindernissen für einen urbanen Lauf entstehen. „Wir stehen mit dem Kölner Planungsbüro Betonlandschaft in Kontakt“, schaute Moritz Milkerei in die Zukunft.

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