Natur in Kamp-Lintfort Das zutrauliche Reh aus Altfeld ist verendet

(aka) Vor drei Jahren tauchte das weibliche Damwild zum ersten Mal in der Nähe von Heinz Ermens Hof in Saalhoff-Altfeld auf: „Es hat sich lange Zeit zu meinen Pferden gesellt, hat aber auch sein Territorium vergrößert.

 Das Reh war sehr zutraulich und suchte bei Rindern und Pferden in der ländlichen Region Anschluss.

Das Reh war sehr zutraulich und suchte bei Rindern und Pferden in der ländlichen Region Anschluss.

Foto: Heinz Ermen

Mal war das Reh bei einem Nachbar im Garten und hat sich in einer Nacht an den Stangenbohnen bedient, zuweilen hat es den Garten auch ordentlich verwüstet. Dann wieder verspeiste es zehn Köpfe Salat und zertrat so manche Erdbeer-Kultur“, berichtet der Kamp-Lintforter.

Doch jetzt ist das eingetreten, was Heinz Ermen schon seit langem befürchtet hatte: Wie der Kamp-Lintforter mitteilt, wurde das Tier offenbar einen Tag nach Weihnachten auf der Altfelder Straße angefahren und ist verendet. Woher das Stück Damwild überhaupt stammte, ist bis heute ungeklärt: Damwild ist tagaktiv und lebt bevorzugt in offenen Landschaften, in denen sich Waldpartien mit landwirtschaftlichen Flächen abwechseln. Da es am linken Niederrhein keine Damwild-Population gibt, vermutete man vor drei Jahren, dass das Tier möglicherweise aus einem Gatter oder einem Gehege ausgebüchst war. „Hunger hat es nie gehabt, auch die Natur hatte den Tisch fürs Damwild immer reich gedeckt“, betont Heinz Ermen. „In kalten Nächten, so erzählte mir ein Nachbar, habe es in einer geschützten Ecke eines offen stehenden Gewächshauses übernachtet.“

Rund drei Jahre lang hätten sich die Altfelder und Saalhoffer Bürger und viele Menschen, die mit offenen Augen unterwegs waren, am vertrauten Verhalten des Tieres erfreuen können“, berichtet Ermen, der auf seinem Hof an der Altfelder Straße ein Gästehaus betreibt. Er bedauert, dass das zutrauliche Reh nun tot ist. „Ich bin viel in unserer Gegend unterwegs und habe es sehr oft gesehen. Es war eine Bereicherung für die Natur. Leider ist es jetzt vorbei.“

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