Corona in Kamp-Lintfort Corona-Testzentrum im Real-Center

Kamp-Linitfort · Zurzeit eröffnen im Kreis Wesel in mehreren Kommunen Corona-Testzentren, in denen sich Personen kostenlos einem Corona-Schnelltest unterziehen können. Es ist einer der Bausteine, mit dem der Kreis Modellregion für eine kontrollierte Öffnung werden will.

 Lina Serifoski testet jeden Morgen zuerst alle Mitarbeiter – diesmal den Minessa-Medical-Geschäftsführer Luca Schoch.

Lina Serifoski testet jeden Morgen zuerst alle Mitarbeiter – diesmal den Minessa-Medical-Geschäftsführer Luca Schoch.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Christoph Landscheidt zählte zu den ersten, die sich im Real-Center einen Abstrich aus Rachen und Nase entnehmen ließen. Eine Viertelstunde später hatte der Bürgermeister das Testergebnis schriftlich, das negativ ausfiel. „Mit Corona-Tests lassen sich Infektionsketten durchbrechen“, bekam er von Noah Schäftlmeier, Geschäftsführer der Minessa Medical Deutschland, mit auf den Weg. „Deshalb lasse ich mich täglich testen.“

Zurzeit eröffnen im Kreis Wesel in mehreren Kommunen Corona-Testzentren, in denen sich Personen kostenlos einem Corona-Schnelltest unterziehen können. Am Gründonnerstag starteten zum Beispiel Testzentren in Hamminkeln und Voerde, am Karsamstag in Kamp-Lintfort. Weitere Testzentren der Minessa Medical gehen in Wesel, Schermbeck, Dinslaken sowie in Moers an den Start. „In Moers befinden wir uns in den finalen Gesprächen“, sagte Lucas Schoch, der wie Noah Schäftlmeier Geschäftsführer der Minessa Medical ist.

Ein flächendeckendes Netz von Testzentren aufzubauen, ist ein Baustein für die kontrollierte Öffnung, mit der sich der Kreis Wesel beim Land Nordrhein-Westfalen als Modellregion „Öffnen mit Sicherheit“ bewirbt. Die Niederrheiner sollen sich regelmäßig testen lassen, am besten täglich, damit sie zum Beispiel ab Anfang Mai die Außengastronomie, wie Cafés oder Eissalons, besuchen können, wenn sie ein negatives Testergebnis vorzeigen. „In Koblenz hat die Außengastronomie wieder geöffnet“, erfuhr Christoph Landscheidt von Lucas Schoch. „Dort gibt es einen Corona-Tagespass. Er ist 24 Stunden gültig.“

Wie Schäftlmeier studiert Schoch an der Wirtschaftshochschule in Vallendar bei Koblenz und machte sich im Januar mit der Minessa Medical selbstständig. 15 Corona-Testzentren hat das Unternehmen seitdem eröffnet. Zum einen ging es im Großraum Stuttgart an den Start, aus dem die Gründer stammen, in Städten wie Ludwigsburg, Winnenden oder Backnang, zum anderen im Kreis Wesel. Die Minessa Medical hat 100 Mitarbeiter, in jedem Testzentrum arbeitet mindestens eine medizinische Fachangestellte. So kann sie in den großen Testzentren, wie in Kamp-Lintfort, 800 bis 1000 Personen pro Tag testen. 

Schon heute benötigen Besucher tagesaktuelle Corona-Testergebnisse, wenn sie zwischen Dinslaken, Xanten und Moers Krankenhäuser oder Altenheime besuchen wollen. Wenn der Kreis Wesel Modellregion werden sollte, dürfte Tests auch für Geschäftsbesuche vorgeschrieben sein. Ein Test pro Person und Woche ist kostenlos, weil er über die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein mit dem Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen abgerechnet wird. Für jeden weiteren Test hat eine Testperson 18 Euro zu zahlen.

Der Kreis Wesel will die Testergebnisse digitalisieren, um die Kontaktverfolgung zu verbessern. Fällt der „kleine“ Schnelltest positiv aus, muss die Testperson einen „großen“ PCR-Test machen lassen. „Dieser Test ist genauer als der Schnelltest, der schon eine Genauigkeit von 99 Prozent besitzt“, so Noah Schäftlmeier. „Erst wenn dieser Test vorliegt, gilt jemand als infiziert.“

Das Corona-Testzentrum liegt im Real-Center am Prinzenplatz, Moerser Straße 221, wo sich bis Ende 2019 das Ladenlokal von „Takko Fashion“ befand. Es hat von montags bis samstags von 7 bis 18 Uhr geöffnet. Die Testung ist einmal pro Woche kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein Personalausweis ist mitzubringen. Das Ergebnis wird schriftlich und online übermittelt.

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