Kulturelle Bildung in Kamp-Lintfort Burghofbühne beschert Jugendlichen Theatererlebnisse

Kamp-Lintfort · Das Burghoftheater Dinslaken gastierte mit dem Jugendstück „Das Gesetz der Schwerkraft“ in der Stadthalle. Autor Oliver Sylvestre hat das Stück über zwei junge Außenseiter geschrieben.

 In dem Stück geht es um die Suche nach der Identität.

In dem Stück geht es um die Suche nach der Identität.

Foto: Norbert Prümen

Wie ticken Jugendliche bei der Suche nach ihrer Identität, nach Freundschaft, Akzeptanz und der Entdeckung, dass sie anders sind. Das vielfach prämierte Stück von Olivier Sylvestre „Das Gesetz der Schwerkraft“ geht dieser Frage nach. In Kamp-Lintfort gab das Stück den Achtklässlern der Unesco-Schule und des Georg-Forster-Gymnasiums Antworten.

Erneut ist die Burghofbühne mit zwei Vorstellung in der Stadthalle. Seit Jahren setzt die Stadt auf kulturelle Bildung für Jugendliche, „weil das Spiel auf der Bühne viel unmittelbarer ist, als Medien und Streamingdienste sein können“, so Christoph Müllmann, Jugend- und Kulturdezernent. In dem Zweipersonenstück dreht sich alles um das Konzept der gängigen Geschlechterrollen, den Erwartungen einer Gesellschaft an junge Menschen und ihre Träume. Dom, der als Mädchen geboren wurde, liebt das burschikose, jungenhafte Auftreten. Fred hingegen zeigt homosexuelle Tendenzen. Zwischen den Teenagern entsteht eine Freundschaft, die mehr ist, als nur der Wunsch, ihrem kleinbürgerlichen Milieu zu entfliehen. Sie erfahren, wo Toleranzgrenzen bei der Suche nach sich selbst liegen und wie weh Diskriminierung, Ausgrenzung und falsche Freunde tun. Begriffe wie Transgender, Diversität und Homosexualität werden im Stück nicht genannt, sind aber allgegenwärtig. „Das Stück läuft gerade sehr erfolgreich und schafft es, mit seiner thematischen Komplexität, Jugendliche in den Bann zu ziehen“, sagt Intendant Mirko Schombert. Gleichzeitig bringt das Bühnenerlebnis die Jugendlichen näher ans Theater. „Gerade für weiterführende Schulen gibt es wenige Angebote“, so Schombert. Weiteres pädagogisches Ziel sei das Nachgespräch in der Klasse mit Hilfe von Materialmappen. Seit 2016 unterstützen die Stadtwerke das Angebot. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, die Kulturveranstaltungen auch in unserem 25. Jubiläumsjahr zu unterstützen“, sagt Geschäftsführer Andreas Kaudelka.

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