Naturfreunde pflegen Wiese am Kamp-Lintforter Pappelsee Blütenmeer im alten Modellbootbecken

KAMP-LINTFORT · Auch nach Ende der Laga treffen sich Mitglieder der einstigen Arbeitsgemeinschaft Pappelsee regelmäßig, um das künstlich angelegte Stück Natur zu hegen und zu pflegen.

 Heidi Harhoff-Bruns, Thomas Harhoff, Angelika Felder, Gabi Baumgärtner, Renate Zöllinger und Marga Feistner (von links)  auf der Bienenweide.

Heidi Harhoff-Bruns, Thomas Harhoff, Angelika Felder, Gabi Baumgärtner, Renate Zöllinger und Marga Feistner (von links)  auf der Bienenweide.

Foto: Norbert Prümen

Lange war es ein echter „Schandfleck“, das ehemalige Modellbootbecken am Pappelsee, bis die im Vorfeld der Landesgartenschau gegründete Arbeitsgemeinschaft Pappelsee des Laga-Förderververeins auf die wunderbare Idee kam, das gut 1200 Quadratmeter große Betonbecken mit Erde aufzufüllen und darauf eine schöne Blütenwiese für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzulegen. Der Vorschlag kam an. Nachdem die Stadt zunächst für die notwendigen Erdarbeiten gesorgt hatte, trafen sich im April 2019 rund 50 AG-Mitglieder und andere engagierte Kamp-Lintforter zu einer ersten Pflanz- und Saataktion auf dem Terrain.

Obwohl die Ergebnisse anfangs nicht immer ganz so erfolgreich waren, wie man sich erhofft hatte, ist das Engagement geblieben. Noch immer treffen sich einige an der damaligen Aktion Beteiligte einmal die Woche, um die junge Bienenweide am Pappelsee zu pflegen und den dortigen Bestand an insektenfreundlichen Blütenpflanzen weiter zu ergänzen. Mit Erfolg. „Wir wollen ein Meer aus Blumen sehen“ lautete damals der Song für die Laga-Bewerbung. Doch während ein großer Teil der Laga-Blütenpracht inzwischen wieder verschwunden ist, leuchtet einem auf dem ehemaligen Modellbootbecken in diesen Wochen – wenn auch etwas kleiner – genau dieses Meer aus Blüten noch immer entgegen. Wo das Auge hinschaut blühen Katzenminze, Mohn und Kornblumen, und wenn man näher kommt, ist man von zahlreichen betörenden Düften und dem Summen und Brummen der dort fleißig tätigen Bienen und Hummeln umgeben.

Schmetterlinge sind dagegen nur wenige zu sehen. Aber das kommt vielleicht noch, denn ein kleiner Teil des Geländes wird seit einiger Zeit bewusst dem Gedeihen von Brennnesseln, Disteln und anderen beliebten Futterpflanzen von Schmetterlingsraupen überlassen. Darüber hinaus verzichten die Mitglieder und Helfer der AG Pappelsee darauf, die Pflanzen im Herbst herunter zu schneiden und helfen damit nicht nur den Schmetterlingspuppen, ins nächste Frühjahr zu kommen, sondern bieten den heimischen Vögeln im Winter mit den Pflanzensamen beliebte Futterquellen.

Das klingt alles sehr nach ungestörter „Naturbelassenheit“, braucht aber trotzdem nach wie vor viel gärtnerischen Einsatz. So hatte im letzten Jahr zum Beispiel der Klee alle anderen Pflanzen derartig überwuchert, dass selbst versierte Gartenexperten sicher waren: „Das kriegt ihr nicht mehr hin.“

„Ist uns mit viel Einsatz dann aber doch gelungen“, sagte Heike Harhoff-Bruns, die einstige Initiatorin der AG Pappelsee und bis heute noch deren organisatorische Anlaufstelle am Samstag mit berechtigtem Stolz. Diesmal ging es darum, einige Pflanzen von der zu starken Umklammerung der Ackerwinde zu befreien. „Wenn wir hier einmal die Woche arbeiten, kommen viele Leute vorbei und wollen wissen, was wir da machen. Ein Herr kommt sogar manchmal und bringt uns Schokolade und andere Süßigkeiten. Am meisten aber freuen wir uns über aktive Mitstreiter.“

Auf die Frage, ob die Gruppe darüber hinaus vielleicht noch weitere Wünsche hat, kam die Antwort prompt: „Ja, einen Wasseranschluss. Bis jetzt müssen wir noch jeden Tropfen mühsam in Kanistern und anderen Behältern hierher schaffen. Ein Pumpenanschluss wäre für uns wirklich eine echte Erleichterung.“

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